Aktien: Kursrücksetzer sorgen für Insider-Käufe

Aktien: Kursrücksetzer sorgen für Insider-Käufe
Freedomz / shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Wahrscheinlich haben auch Sie es beim Blick auf die Kurszettel bemerkt: An den Börsen ist es zuletzt in einigen Bereichen deutlich ungemütlicher geworden. Insbesondere Wachstums- und Nebenwerte standen unter Druck. Hier drückten viele Anleger auf den Verkaufsknopf. Auf der Käuferseite standen hingegen in den vergangenen Tagen die sogenannten Unternehmens-Insider.

Dabei handelt es sich um die Top-Manager und Aufsichtsräte der börsennotierten Unternehmen sowie um deren engere Angehörige. Dass diese Personen Aktien „ihrer“ Unternehmen gekauft haben, können Sie als klar positives Zeichen werten!

Denn die Insider würden sicherlich nicht viel Geld investieren, wenn sie nicht von den guten Perspektiven der Unternehmen überzeugt wären. Bevor ich Ihnen gleich ein paar allgemeine Sätze zum Thema Insiderkäufe schreibe, möchte ich zunächst auf einige Insiderkäufe aus den vergangenen Tagen eingehen.

Einige der jüngsten Insiderkäufe im Überblick

Besonders kräftig zugegriffen haben die sogenannten Unternehmens-Insider in den vergangenen Tagen bei dem Windenergie-Spezialisten Encavis und dem Schifffahrt-Unternehmen Ernst Russ. Daneben schlugen die Insider bei dem Immobilienunternehmen FCR, dem Strahlen- und Medizintechnik-Spezialisten Eckert & Ziegler, dem Online-Broker FlatexDegiro sowie dem Autozulieferer Schaeffler zu.

Auch bei dem Automations-Spezialisten MAX Automation und dem digitalen Spiele- und Medienunternehmen Media and Games Invest haben die Insider zugekauft. Darüber hinaus bei dem Immobilienunternehmen LEG und dem Biotech-Konzern Evotec.

Die Bewertung von Insider-Transaktionen

Abschließend noch ein paar Sätze dazu, wie Insider-Transaktionen grundsätzlich einzuordnen sind: Meines Erachtens ist es in vielen Fällen sinnvoll, sich beim Aktienkauf an Personen zu orientieren, die Informationen aus 1. Hand haben und direkt an der Quelle sitzen (das ist bei den Insidern der Fall, da es sich dabei – wie schon geschrieben – beispielsweise um Vorstände und Aufsichtsräte und deren Angehörige handelt).

Allerdings sollten Sie beachten, dass es nicht automatisch ein gutes Zeichen sein muss, wenn ein Insider Aktien des eigenen Konzerns kauft und nicht automatisch ein schlechtes Zeichen, wenn Insider Aktien verkaufen.

Denn nicht immer kaufen Insider Aktien, weil sie diese für unterbewertet halten (wenn sie zum Beispiel nur kleine Summen investieren) und nicht immer verkaufen Insider Aktien, weil sie diese für überbewertet halten (die Insider können zum Beispiel Cash für die Steuer benötigen). Sie sollten daher niemals nur auf die Insiderkäufe und -Verkäufe achten, sondern stets auch einen Fundamental-Check vornehmen.

Zum Schluss noch ein Praxistipp für Sie

Die Insiderkäufe- und Verkäufe finden Sie auf der Internetseite der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Suchen Sie dort nach „Mitteilungen über Eigengeschäfte von Führungskräften“. Sie finden dann eine Datenbank, in der Sie nach den Unternehmen suchen können, die Sie interessieren.