Verlust-Positionen aufstocken: Diesen Kardinalfehler sollten Sie an der Börse vermeiden
Wenn ich mit Lesern und Anlegern spreche, stelle ich immer wieder eines fest:
In vielen Wertpapier-Depots finden sich sogenannte „Depotleichen“, also Aktien, die weit in der Verlustzone liegen und bei denen Anleger den Ausstieg verpasst haben.
Oft werden solche Minus-Positionen auch noch nachgekauft, um den Einstand zu verbilligen.
Genau dies ist jedoch einer der schlimmsten Fehler, den Sie als Anleger machen können.
Ich möchte Ihnen in diesem Beitrag erläutern, warum Sie Verlust-Positionen niemals aufstocken sollten.
Der Umgang mit Verlust-Positionen entscheidet über Ihren Börsen-Erfolg
Wenn Sie an der Börse eine Aktie kaufen, tun Sie dies immer aus einen einzigen Grund: weil Sie erwarten, dass ihr Kurs steigen wird.
Aber natürlich liegt niemand – wirklich niemand! – immer richtig.
Selbst absoluten Profis passiert es regelmäßig, dass eine Aktie nach dem Einstieg nicht die gewünschte Richtung einschlägt, sondern in die Verlustzone rutscht.
Genau an dieser Stelle trennt sich bei den Anlegern die Spreu vom Weizen:
Ob Sie dauerhaft erfolgreich sind, hängt ganz entscheidend davon ab, wie Sie mit den unvermeidlichen Verlust-Positionen umgehen.
Grundsätzlich gibt es 2 Möglichkeiten:
- Entweder Sie halten an der schlecht laufenden Aktie fest
- oder Sie verkaufen sie wieder und realisieren den Verlust.
„Losers average Losers“
Genau genommen gibt es auch noch eine 3. Möglichkeit, wie Sie als Anleger reagieren können, wenn eine Aktie unter Ihren Einstand rutscht: Sie können die Position aufstocken.
Für viele Anleger ist dieser Gedanke deshalb so charmant, weil sie ihren Einstandspreis verbilligen können, wenn sie zu einem günstigeren Kurs nachkaufen.
Die Hoffnung: Steigt der Kurs wieder, erreicht man schneller die Gewinnzone.
Dies allerdings ist in den meisten Fällen die schlechteste Idee, die Sie haben können.
Der erfolgreiche amerikanische Investor Paul Tudor Jones brachte es mit folgendem Zitat auf den Punkt: „Losers average Losers“.
Sinngemäß bedeutet das: Nur Verlierer kaufen Verlust-Positionen nach. Nach mehr als 20 Jahren Börsen-Erfahrung kann ich das nur unterschreiben:
Wenn Sie eine Aktie, die im Verlust liegt, nachkaufen, erhöhen Sie nur zusätzlich Ihr Risiko.
Die schlecht laufende Position nimmt ein noch größeres Gewicht in Ihrem Portfolio ein und zieht so das Depot noch stärker nach unten.
Trends setzen sich fort – auch nach unten
Aktienkurse bewegen sich erwiesenermaßen nicht zufällig, sondern in Trends.
Hat der Kurs einmal eine Richtung eingeschlagen, behält er diese meist über längere Zeit bei; und dies gilt eben in beide Richtungen.
Fällt der Kurs, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich diese Schwäche fortsetzt.
Wenn Sie nun eine schlecht laufende Position nachkaufen, ist dies in den allermeisten Fällen kontraproduktiv.
Denn die Gefahr ist groß, dass der Aktienkurs seine Abwärts-Bewegung beibehält und Ihr absoluter Verlust somit immer mehr anwächst.
Ein entscheidender Erfolgsfaktor: Verluste realisieren
Viele Depots geraten in Schieflage, weil Anleger an Verlust-Bringern nicht nur festhalten, sondern sie sogar nachkaufen. Ich kann Ihnen nur empfehlen, diesen Fehler zu vermeiden!
Besser ist es, Verlust-Positionen auszusortieren und bei gut laufenden Titeln investiert zu bleiben.
Halten Sie die unvermeidbaren Verluste in einem überschaubaren Rahmen, bleibt auch Ihr Depot auf Kurs.
Ich weiß, dass sich viele Anleger damit schwertun Verluste zu realisieren, doch genau dies ist ein entscheidender Erfolgsfaktor.
Am besten überlegen Sie sich bereits vor dem Einstieg, welchen Verlust Sie zu tragen bereit sind und an welchem Punkt Sie die Position wieder glattstellen.
Wenn Sie dies diszipliniert umsetzen, haben Sie einen entscheidenden Schritt zu Ihrem dauerhaften Börsen-Erfolg gemacht.