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Fast-Food-Restaurants: Jack in the Box frisst Del Taco

Fast-Food-Restaurants: Jack in the Box frisst Del Taco
Sebastian Kaulitzki - Fotolia
Inhaltsverzeichnis

Am gestrigen Nikolaustag gab Jack in the Box Inc. – eine der führenden amerikanischen Fast-Food-Ketten – bekannt, dass sie den kleineren Mitbewerber Del Taco Restaurants, Inc. übernehmen will.

Die Übernahme des kleineren, auf mexikanische Schnellgerichte spezialisierten Konkurrenten lässt sich Jack in the Box richtig was kosten. Stolze 575 Mio. US-Dollar (USD – etwa 510 Mio. Euro) inklusive Schulden muss die in San Diego beheimatete Fast-Food-Kette für den kleineren Mitbewerber hinblättern.

Satte Übernahmeprämie von 66%

Konkret bietet Jack in the Box den Del Taco-Eigentümern stolze 12,51 USD in bar für jede Del Taco-Aktie. Bezogen auf den Schlusskurs der Papiere am vergangenen Freitag, der bei 7,53 USD lag, beinhaltet das Angebot einen stolzen Übernahmeaufschlag von gut 66%.

Die Anleger reagierten prompt und katapultierten den Kurs der Del Taco-Papiere am gestrigen Vormittag in die Höhe. Die Aktie legte satte 65,6% zu und wurden am Vormittag mit 12,48 USD nur knapp unter den gebotenen 12,51 USD gehandelt.

Eine derartige Annäherung des Kurses an den gebotenen Übernahmepreis spricht erfahrungsgemäß dafür, dass die Anleger von einem reibungslosen Ablauf des Deals ausgehen.

Der Kurs der Jack in the Box-Aktie hingegen verlor gestern an der NASDAQ 4,11% und ging mit 80,55 USD aus dem Handel. Die Anleger waren offenbar nicht von dem Kauf der finanziell angeschlagenen Del Taco-Kette überzeugt.

Die beiden Fast-Food-Ketten im Kurzporträt

Da beide Systemrestaurant-Ketten nicht in Deutschland vertreten sind, möchte ich Sie Ihnen gerne in einem Kurzporträt vorstellen. Die 1951 in San Diego gegründete Jack in the Box Inc. ist eine der größten Hamburger-Ketten der USA.

Die Fast-Food-Kette betreibt mehr als 2.200 Restaurants in 21 Bundesstaaten und Guam, davon 148 in Eigenregie und 2.071 durch Franchisenehmer. Rund 90 % der jährlich 500 Mio. Gäste von Jack in the Box kaufen ihre Menüs per Drive-in oder zum Mitnehmen.

Im Geschäftsjahr 2020/2021, das am 3. Oktober 2021 endete, erzielte Jack in the Box bereinigte Erlöse vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) in Höhe von 331,4 Mio. USD. Das waren gut 20% mehr als im Vorjahr (274,2 Mio. USD).

Del Taco wurde 1964 in Yermo/Kalifornien gegründet und hat seinen Sitz in Lake Forest/Kalifornien (etwa 100 km nördlich von San Diego). Die rund 600 Del Taco-Restaurants in 15 US-Bundesstaaten werden wöchentlich von mehr als 3 Mio. Gäste besucht. In den Del Taco-Fast-Food-Stores werden mexikanische und amerikanische Spezialitäten wie Burritos und Pommes frites angeboten.

Etwa die Hälfte der 600 Restaurants betreibt Del Taco in Eigenregie, die andere Hälfte wird von Franchisenehmern betrieben. Im von Corona und Lockdown geprägten Geschäftsjahr 2020 fuhr Del Taco einen Gesamtumsatz von 491,9 Mio. USD ein. Das bereinigte EBITDA belief sich in 2020 auf 54,6 Mio. USD, etwa 14% weniger als noch im Vorjahr.

Jack in the Box erwartet Gewinnsteigerung

Jack in the Box geht davon aus, dass sich die Übernahme sofort positiv auf den Gewinn auswirken wird. Ferner teilte die Franchisekette aus San Diego mit, dass das fusionierte Unternehmen bis Ende 2023 durch Effizienzsteigerungen in der Lieferkette und im digitalen Bereich Einsparungen in Höhe von 15 Mio. USD erzielen wird.

Der Abschluss der Transaktion wird für das erste Quartal 2022 erwartet. Jack in the Box wird den Deal durch Ausgabe von Anleihen im Rahmen eines bestehenden Programms finanzieren.