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Ein Rüstungskonzern will auch bei Elektromobilität punkten

Inhaltsverzeichnis

Ein Blick auf die Weltnachrichten zeigt: Die globale Lage ist unsicherer geworden. Als Beleg kann der russische Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze sowie der Expansionsdrang Chinas als Beispiele herangezogen werden. Aus diesem Grund dürften die Verteidigungswerte stärker ins Blickfeld geraten – zumal auch die Verteidigungsausgaben der einzelnen Länder zulegen.

Ich möchte Ihnen an dieser Stelle das deutsche Rheinmetall-Unternehmen ein wenig näher vorstellen – denn neben der Verteidigungssparte ist der Konzern auch im Automobilzulieferer-Segment tätig und hat sich hier sogar verstärkt.

Unternehmensportrait

Die in Düsseldorf ansässige Rheinmetall AG hat sich auf Sicherheits- und Mobilitätslösungen spezialisiert. Das Unternehmen ist – wie erwähnt – in zwei Segmenten tätig: Verteidigung und Automotive. Ebenso wie das Segment der Verteidigung in drei Sparten unterteilt ist, sind diese auch im Bereich Automotive anzutreffen. Mechatronics, die Aktuatoren, Magnetventile, Systeme zur Emissionsminderung sowie Wasser-, Öl- und Vakuumpumpen entwickelt; Hard Parts, die Kolben, Motorblöcke, Zylinderköpfe, Gleitlager und Buchsen herstellt und der Bereich Aftermarket, der das weltweite Ersatzteilgeschäft umfasst.

Übernahme eines US-Start-ups

Mit einem neuen Deal will Rheinmetall in Zukunft auch im Zukunftsmarkt Elektromobilität mitwirken. Hierfür wurden drei Viertel der Anteile des Kondensatoren-Herstellers PolyCharge übernommen.

Da elektronische Systeme immer kleiner und leichter werden, ist der Kondensator oft ein begrenzender Faktor. Aus diesem Grund entwickelt und produziert PolyCharge bahnbrechende Kondensatorprodukte, die die Kunden dazu inspirieren und befähigen, das Mögliche in den von ihnen bedienten Märkten neu zu definieren. PolyCharge wurde von Sigma Technologies gegründet, um seine entwickelte Technologie für Elektrofahrzeuge, Wechselrichter für erneuerbare Energien, Luft- und Raumfahrt- sowie industrielle Mobilitätsanwendungen zu vermarkten.

Der Hauptsitz des lediglich 15 Mitarbeiter umfassenden Unternehmens sowie das Technik- und Produktentwicklungszentrum befinden sich im amerikanischen Tucson. PolyCharge hat außerdem Vertretungen in Taipeh und China. Mit diesem Schritt der Übernahme spielt jetzt Rheinmetall im Automobilsegment eine größere Rolle und kann eine zukunftsweisende Technologie anbieten.

Günstige Bewertung

Fundamental ist die Rheinmetall-Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von unter zehn für das laufende Jahr recht günstig bewertet. Versüßt wird ein Investment noch mit einer Dividendenrendite von knapp drei Prozentpunkten.

Aktie in der Seitwärtsbewegung

Im vergangenen Jahr hat sich die Rheinmetall-Aktie trotz der günstigen Bewertung nur seitwärts entwickelt. Mit dem neuen Deal zeigt das Management Ambitionen auf mehr, auch wenn so ein kleines Unternehmen wie PolyCharge für die Geschäfte kurzfristig noch keine Rolle spielt. Aber es ist eine Investition in die Zukunft.

Die Zunahme der Krisen weltweit und das Ansteigen der Verteidigungshaushalte könnten Rheinmetall in Zukunft in die Karten spielen. Allerdings ist das Autozulieferergeschäft mit einigen Unsicherheiten belastet, derzeit hat die Branche unter den globalen Lieferkettenproblemen.

Ein Investment in Rheinmetall drängt sich daher aus meiner Sicht aktuell nicht auf. Ich halte es für ratsam, sich die weitere Entwicklung von der Seitenlinie aus anzuschauen.