Kaufen und wachsen lassen: So finden Anleger stabile Aktien

Zu einer soliden Geldanlage gehören solide Aktien. In einem zur Absicherung breit gestreuten Portfolio sind sie eine stabile Größe, quasi als Garanten für eine fortlaufende Wertentwicklung.
Im Idealfall müssen es gar nicht mal so viele sein. Nach der Erfahrung von Starinvestor Warren Buffett reichen für Privatanleger „acht Aktien für ein ganzes Leben“.
Beispiel Warren Buffett: Erstaunlicher Wertzuwachs
Seine eigene Investmentfirma Berkshire Hathaway ist eine feste Säule auf den US-Börsen. Die Aktien sind solide und haben viele Anleger, die vor 40 Jahren für überschaubares Geld zugegriffen hatten, zu Millionären gemacht. Alles was sie tun mussten, war kaufen, gelegentlich den Kurs anschauen und ansonsten einfach liegen lassen. Die A-Aktie von Berkshire Hathaway kostete Anfang des Jahres gut 300.000 US-Dollar.
Natürlich ist das ein Extremfall und die B-Aktie gibt es für 160 US-Dollar – ohne Mitspracherecht. Doch es zeigt die Kraft, die in soliden Aktien stecken kann. Bei Berkshire Hathaway kommt ein entscheidender Faktor hinzu: Die Investmentgesellschaft ist an über 90 Konzernen weltweit beteiligt, womit die Aktie selbst für eine breite Streuung steht und Risiken geringhält.
Damit ist Berkshire Hathaway eine Ausnahme. Doch eine gewisse Sicherheit vermitteln auch solide Klassiker wie Coca-Cola, Johnson & Johnson, Nestlé oder Novartis.
Kriterien für solide Aktien
Was genau sind solide Aktien? Eine einheitliche Definition gibt es dafür nicht. Allerdings lassen sie sich anhand einiger Kriterien festmachen. Dazu gehören Größe, Geschichte, Geschäftsmodell, Rentabilität und Bewertung.
Zunächst stammen solide Aktien aus sicheren Branchen. Es sind Top-Konzerne, die ihre Geschäfte erfolgreich an veränderte Rahmenbedingungen anpassen und die kaum Gefahr laufen, von neuen Konkurrenten verdrängt zu werden. Und damit fällt das erste Stichwort: Größe.
Für ein langfristiges Investment muss ein Unternehmen auch über Jahre hinweg Chancen bieten. Potenzielle Übernahmekandidaten kommen hierfür nicht infrage. Die Schwelle für einen Aufkauf sollte möglichst hoch liegen. Als Anhaltspunkt kann ein Börsenwert auf dem Niveau des Dax dienen. Hier rangiert Merck mit 10,52 Mrd. Euro am unteren Ende. Ganz oben bringt SAP 109,4 Mrd. Euro auf die Waage.
Geschichte: Langfristig gilt auch im Rückblick auf die Vergangenheit. Ideal sind mindestens 25 Jahre Börsenhistorie. Die Aktie muss im Schnitt besser gelaufen sein als ihr Referenzindex, und das ohne häufige Kursrückschläge. Solide bedeutet eben zuverlässig und nicht sprunghaft. Zudem sollten die Dividenden fortlaufend gestiegen sein – was auf Dauer nur geht, wenn Umsätze und Gewinne zulegen.
Stabile Renditebringer mit Zukunft
Das Geschäftsmodell sollte durch hohe Markteintrittsbarrieren und Wettbewerbsvorteile wie Marktführerschaft und starke Marken geschützt sein. Die Produkte müssen auch künftig und in Krisenzeiten gefragt sein.
Rentabilität: Aktionäre sind Mitinhaber eines Unternehmens. Deshalb müssen hohe Margen und die Verzinsung des investierten Geldes eine langfristig gute Performance garantieren. Als Faustregel gilt eine Eigenkapitalrendite von 12 % als Untergrenze.
Bewertung: Am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) zeigt sich wie teuer eine Aktie ist. Werte über 25 sollten nachdenklich machen. Stehen mehrere gleichwertige Unternehmen zur Auswahl, wird ein niedrigeres KGV entscheiden. Ansonsten darf man sich keinen Illusionen hingeben: Solide Dauerläufer sind selten billig.
Im Ergebnis kämen zum Beispiel Konzerne wie Adidas, Allianz, Fresenius, Münchner Rück, oder SAP in die engere Wahl. Die Dax-Aktien haben den Vorteil, dass sie kein Währungsrisiko enthalten. Solide Aktien sind als Dauerläufer ein Langfristinvestment. Deshalb ist es wenig sinnvoll, in schlechten und besseren Phasen ein- und auszusteigen. Jede Transaktion nagt am Ertrag. Auf Dauer werden Rücksetzer wieder ausgebügelt.