Aktien: Heute großer Hexensabbat an den Börsen
Hinter uns liegt eine turbulente Börsenwoche. Die überraschend hohen Verbraucherpreise aus den USA sorgten für neue (stärkere) Inflationsängste. Damit einhergehend steigt die Furcht vor einer Rezession. Diese Gemengelage führte zu einem deutlichen Abverkauf von Aktien. Es litten zuletzt aber auch nahezu alle anderen Anlageklassen.
Die höheren Inflationsdaten aus den USA sorgten auch dafür, dass die US-Notenbank Fed in dieser Woche den Leitzins nicht um 50 Basispunkte (0,5%), sondern um 75 Basispunkte (0,75%) angehoben hat. Auch in der Euro-Zone sollen die Zinsen ab Juli steigen.
Der dreifache Hexensabbat
Neben den Notenbanksitzungen in dieser Woche stand heute auch der Hexensabbat im Fokus.
Beim sogenannten „dreifachen“ Hexensabbat, der am heutigen Freitag zum zweiten Mal in diesem Jahr stattfand, handelt es sich um ein Ereignis, das ich schon mehrfach hier im Schlussgong vorgestellt habe, da es immer wieder neue Leser gibt, die es noch nicht kennen.
Der dreifache Hexensabbat (Triple Witching Day) findet an jedem dritten Freitag im jeweils dritten Monat eines Quartals statt. Er ist auch als großer Verfallstag bekannt, da an diesem Tag weltweit an den großen Terminbörsen drei gleiche Arten von Anlagen verfallen: die Optionen auf Einzelaktien, die Optionen auf Indizes und die Terminkontrakte auf Indizes.
Entscheidung über Gewinn oder Verlust am Terminmarkt
Rund um den dreifachen Hexensabbat geht es an den Börsen traditionell etwas hektischer zu, da viele Fonds, Hedgefonds und Investmentbanken in Terminkontrakten investiert sind, die an diesem Tag abgerechnet werden. Im Vorfeld wird stets versucht, die Basisindizes durch Käufe und Verkäufe in die gewünschte Richtung zu schicken.
Am Hexensabbat entscheidet sich für viele große Marktteilnehmer, ob sie mit ihren Investitionen in Derivate einen Gewinn oder einen Verlust machen. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich bei den Investitionen um Wetten auf bestimmte Kurse. Die beteiligten Marktteilnehmer versuchen, die Kurse in die gewünschte Position zu bringen, damit die eingegangene Wette aufgeht.
Sie als Privatanleger können sich entspannt zurücklehnen
Da die Interessen der verschiedenen Marktteilnehmer sehr unterschiedlich sind, versuchen diese, die Kurse in die jeweils gewünschte Position zu bringen. Auf diese Weise kann es innerhalb kürzester Zeit zu einem sehr großen Handelsvolumen mit heftigen Kursschwankungen kommen.
Sie als Privatanleger können sich am großen Verfallstag zurücklehnen, da die am Hexensabbat oftmals zu beobachtenden größeren Kursschwankungen keinen nachhaltigen Einfluss auf die Kursentwicklung haben.
Viel entscheidender für die Aktienkurse sind auf mittlere und längere Sicht die Umsatz- und vor allem die Gewinnentwicklungen der Unternehmen!