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Aktien: Winterschlussverkauf an den Börsen

Inhaltsverzeichnis

Heute haben wir an den Börsen einen kräftigen Winterschlussverkauf erlebt. Der deutsche Leitindex DAX verlor 3,8% und verteidigte nur knapp die 15.000-Punkte-Marke. Seit Jahresbeginn liegt das Minus bei 5,5%. Das ist ein schwacher Jahresstart, aber auch kein ungewöhnliches Szenario. In einem normalen Börsenjahr gibt es durchschnittlich 2 bis 3 Phasen, in denen der Markt kurzfristig rund 5 bis 10% verliert.

Noch kräftiger als die Schwergewichte im DAX erwischte es heute die kleineren Aktiengesellschaften. Speziell die Technologiewerte standen unter Verkaufsdruck. Die Werte im Mdax und Sdax verloren durchschnittlich rund 5%.

Da in der allgemeinen Marktschwäche auch Aktien von profitablen und bilanzstarken Unternehmen leiden, lautet meine Empfehlung: Durchforsten Sie Ihre Beobachtungslisten und steigen Sie zeitnah bei den gesunden Unternehmen ein, die Ihnen nach der starken Kursrally 2021 zu teuer waren und jetzt deutlich günstiger im Winterschlussverkauf eingesammelt werden können.

Zinssorgen belasten kurzfristig

In meinem Börsendienst „Der Depot-Optimierer“ habe ich die aktuelle Marktschwäche unter die Lupe genommen. Hier eine kurze Zusammenfassung:

Hauptbelastungsgrund sind neue „Zins-Sorgen“. Das bisherige Hauptszenario: Die US-Notenbank Fed könnte im Jahresverlauf vier kleine Zins-Erhöhungen um jeweils 0,25-Prozentpunkte vornehmen und so den Leitzins auf rund 1% anheben. Für neuen Verkaufsdruck sorgen Gerüchte, dass die Fed auch mit einem großen Zins-Schritt (0,5-Prozentpunkte) starten könnte, um stärker sichtbar gegen die Inflation zu kämpfen.

Zinserhöhungen wären ein Zeichen von Stärke

In Europa ticken die Uhren viel langsamer. In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass die Europäische Zentralbank (EZB) zwar die Anleihekäufe reduzieren will, aber noch nicht an der Zinsschraube drehen will.

Die Stammleser unter Ihnen kennen meine Einschätzung: Ich zittere nicht vor einer Zins-Erhöhung, ich warte sehnsüchtig darauf!

Um es ganz klar zu sagen: Minus-Zinsen oder Null-Zinsen zeigen an, dass ein Wirtschaftssystem krank ist und Medikamente (billiges Geld) braucht. Das darf aber kein Dauerzustand werden! Wenn die Wirtschaft wieder wächst, wenn der Arbeitsmarkt positive Signale sendet, dann müssen die Medikamente abgesetzt werden. Zinserhöhungen sind daher kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Zeichen von Stärke. Die Wirtschaft kann wieder auf den eigenen Füßen stehen und mit marktgerechten Zinsen leben.

Viele große Wirtschaftsakteure lechzen sogar nach Zinserhöhungen. In einer Welt ohne Zinsen können Banken, Versicherungen, Pensionsfonds etc. nicht dauerhaft überleben. Auch in der Industrie kenne ich keinen Manager, der Albträume bekommt, wenn der Leitzins von 0 auf 1 oder 2% steigt. Wenn sich ein Unternehmen eine Investition nicht mehr leisten kann, weil die Null-Zins-Politik in kleinen Schritten geändert wird, sollte den Investitions-Plan ohnehin begraben.

Im günstigen Einkauf liegt der spätere Gewinn

Im Handel heißt es so schön: Im günstigen Einkauf liegt der spätere Gewinn! Das gilt auch am Aktienmarkt. Viele substanzstarke Aktien weisen jetzt wieder günstige KGV-Bewertungen und hohe Dividenden-Renditen auf. Greifen Sie auf dem ermäßigten Kursniveau zu.

Wer es etwas vorsichtiger mag, wartet noch einige Tage ab, bis die ausgewählten Unternehmen die Zahlen für 2021 und die Prognosen für 2022 veröffentlicht haben. Mit diesen Informationen können Sie fundierte Anlage-Entscheidungen treffen.