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Börse: Hexensabbat sorgte für Kursschwankungen

Inhaltsverzeichnis

In dieser Woche standen die Notenbanken im Fokus der Anleger. Die Anlegergemeinde schaute dabei vor allem auf die US-Notenbank Fed und die Europäische Notenbank EZB. Die Zinserhöhungen um jeweils 50 Basispunkte (0,5 Prozentpunkte) waren im Vorfeld exakt so erwartet worden. Die Äußerungen mit Blick in die Zukunft verdarben den Anlegern jedoch die Laune.

Die Fed erteilte ersten Zinssenkungen im kommenden Jahr eine Absage, und die EZB deutete an, weiterhin restriktiv vorgehen und darüber hinaus im kommenden Jahr die Bilanzsumme abbauen zu wollen. Heißt: Faktisch wird die EZB dann das tun, was die Fed bereits tut – nämlich dem Markt Liquidität entziehen.

Das klingt hart, aber dazu muss man wissen: Diese Aussagen gelten nur, wenn die Wirtschaft nicht zu sehr leidet. Die Notenbanker halten sich immer eine Hintertür offen. Es ist durchaus möglich, dass die Notenbanker im zweiten Halbjahr 2023 geldpolitisch wieder mehr Gas geben, wenn die Konjunktur frische Impulse braucht.

An sich waren die Zinsanhebungen und Prognosen 2023 daher keine große Überraschung. Die Kursschwankungen waren dennoch sehr stark, da die Notenbankaussagen kurz vor dem „heißen Börsen-Hexensabbat“ getätigt wurden.

Dreifacher Hexensabbat im Fokus

Es liegt auf der Hand, dass nicht nur die Notenbanken in dieser Woche für Kurskapriolen gesorgt haben, sondern auch der sogenannte „dreifache“ Hexensabbat, der heute das vierte und letzte Mal im laufenden Jahr stattfand.

Der dreifache Hexensabbat (Triple Witching Day) ist auch als großer Verfallstag bekannt, da an diesem Tag weltweit an den großen Terminbörsen gleich drei Arten von Anlagen final abgerechnet werden: die Optionen auf Einzelaktien, die Optionen auf Indizes und die Terminkontrakte auf Indizes.

An diesen Tagen (und häufig auch schon im Vorfeld) geht es an der Börse traditionell etwas hektischer zu (so wie auch in dieser Handelswoche). Der große Verfallstag ist jeweils am dritten Freitag im März, Juni, September und Dezember. Der Hexensabbat ist der Tag der Abrechnung.

Viele Fonds, Hedgefonds und Investmentbanken sind in Terminkontrakten investiert, die an diesem Freitag abgerechnet wurden. Im Vorfeld wird stets versucht, die Basisindizes (DAX, Dow Jones) durch Käufe und Verkäufe in die gewünschte Richtung zu schicken.

Wenn sich sehr viele große Investoren oberhalb einer gewissen Verfallsmarke positioniert haben, dann kann der Markt auch ohne fundamentale Nachrichten oder charttechnische Signale durchstarten. Umgekehrt kann bei Indizes oder einzelnen Aktien auch Verkaufsdruck aufgebaut werden, wie wir es in dieser Woche erlebt haben.

Damit Sie sich die Dimensionen vorstellen können: Der amerikanische Wirtschaftsdaten-Spezialist Refinitiv hat berechnet, dass das Handelsvolumen am Hexensabbat um rund 125% höher ist als an den Tagen vier Wochen vor dem Stichtag.

Tag der Entscheidungen

Am Hexensabbat entscheidet sich für viele große Marktteilnehmer, ob sie mit ihren Investitionen in Derivate einen Gewinn oder einen Verlust machen. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich bei den Investitionen um Wetten auf bestimmte Kurse.

Die beteiligten Marktteilnehmer versuchen daher, die Kurse in die gewünschte Position zu bringen, damit die eingegangene Wette aufgeht. Das erklärt das oft riesige Handelsvolumen und die zum Teil – aus fundamentaler Sicht – absurden Kursschwankungen in den Tagen und Stunden vor dem Hexensabbat.

Sie als Privatanleger können sich am großen Verfallstag bzw. am Hexensabbat zurücklehnen. In der Regel haben die rund um den Hexensabbat oftmals zu beobachtenden größeren Kursschwankungen keinen nachhaltigen Einfluss auf die Kursentwicklung. Daher können Sie diese ignorieren.