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Dax begrüßt zwei Neulinge – und trotzt eingebrochenem Ifo-Index

Dax begrüßt zwei Neulinge – und trotzt eingebrochenem Ifo-Index
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Inhaltsverzeichnis

Der Dax hatte in der zurückliegenden Handelswoche einiges zu verkraften.

Los ging es zunächst mit freudigen Nachrichten: Mit Hannover Rück und Daimler Truck begrüßte der Leitindex zwei Neulinge in den Reihen der 40 Top-Werte am deutschen Börsenparkett.

Daimler Truck glänzt zum Dax-Auftakt

Vor allem Daimler Truck konnte gleich zum Auftakt glänzen. Am Donnerstag legten die Stuttgarter ihre Bilanz für das zurückliegende Geschäftsjahr vor – und überraschten mit einem optimistischen Ausblick auf das laufende Jahr. Es ist zugleich das erste Jahr, das die Daimler Truck AG als eigenständiges Unternehmen bestreiten wird. Erst im Dezember hatte sich der ehemalige Daimler-Konzern aufgespalten, mit der Mercedes-Benz Group und der Daimler Truck AG sind die Stuttgarter nun gleich zweifach im Dax vertreten.

Doch auch die Hannover Rück Aktie feierte ihr Dax-Comeback mit einem Kursanstieg. Auf Wochensicht beläuft sich das Plus auf rund 5 Prozent. Der Rückversicherer hatte bereits im Jahr 2009 ein kurzes Gastspiel im Leitindex, das allerdings nur 6 Monate währte. Aus dem Dax verabschiedet haben sich Beiersdorf und Siemens Energy. Beide Unternehmen steigen in den MDax ab, wo die mittelgroßen Werte gehandelt werden.

Rohstoffpreise kriegsbedingt stark gestiegen

Schlechte Nachrichten gab es allerdings auch zuhauf. Überschattet wurde der Handel erneut von den andauernden Kriegshandlungen in der Ukraine. Bei Gipfeltreffen von Nato, G7 und EU in Brüssel demonstrierten die westlichen Bündnispartner zwar eine so starke Geschlossenheit wie schon lang nicht mehr, doch Zeichen der Entspannung konnten auch von diesem Triple-Gipfel nicht ausgesendet werden. Der dringende Appell an Russlands Machthaber Wladimir Putin verhallte, ohne dass das Kriegsgeschehen beendet worden wäre. Stattdessen dauert es nun seit über einem Monat an und dominiert neben den tagesaktuellen Nachrichten auch das Geschehen an den Finanzmärkten.

Rohstoffe wie Öl, Gas, Gold, aber auch Lithium haben sich erheblich verteuert, die Inflation steigt in schwindelerregende Höhen, die Notenbanken geraten zunehmend unter Zugzwang und die Anleger in Panik. Entsprechend volatil präsentieren sich viele Indizes bereits seit einigen Wochen.

Ifo-Geschäftsklimaindex bricht deutlicher ein als von Experten erwartet

Unter dem Eindruck des Krieges haben sich zudem nicht nur die Inflationsprognosen erhöht und die Konjunkturaussichten eingetrübt. Auch in den Vorstandsetagen deutscher Unternehmen ist man zunehmend besorgt über die geopolitische Großwetterlage. Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im März wesentlich stärker eingebrochen als Beobachter erwartet hatten von 98,9 auf 90,8 Punkte. Ökonomen hatten im Schnitt lediglich mit einem Rückgang auf 94,5 Punkte gerechnet.

Besonders pessimistisch zeigten sich die befragten Manager im Hinblick auf die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate. Hier lag der Wert mit 85,1 Zählern ebenfalls deutlich unter den von Analysten erwarteten 92,0 Punkten. Gerade der Blick in die Zukunft aber ist am Parkett besonders wichtig.

Anleger hatten allerdings wohl schon mit entsprechenden Effekten des Krieges gerechnet und diese eingepreist. Der Dax reagierte bei insgesamt dünnem Handelsvolumen kaum auf die Meldung des Münchener Ifo-Instituts und ging wenig verändert mit knapp unter 14.400 Punkten ins Wochenende.