Dax kämpft mit 15.500er-Marke – Start in eine ereignisreiche Handelswoche

In der Commerzbank-Zentrale dürften am vergangenen Freitag die Korken geknallt haben: Nach US-Börsenschluss gab die Deutsche Börse bekannt, dass Deutschlands zweitgrößte Privatbank – und immerhin Gründungsmitglied des Dax – in die erste Börsenliga zurückkehren wird.
Commerzbank kehrt in den Dax zurück
Ab der kommenden Woche sind Commerzbank Aktien wieder im Deutschen Leitindex gelistet. Sie ersetzen dort die Papiere des Industriegaseherstellers Linde, der fortan nur noch in New York gehandelt wird. Mit ihrer vorgezogenen Bilanz, die zudem überraschend starke Zahlen bereithielt, hatte die Commerzbank in der vergangenen Woche gerade noch rechtzeitig die Profitabilitätskriterien erfüllt, die die Deutsche Börse im Zuge einer tiefgreifenden Dax-Reform vor zwei Jahren aufgestellt hat.
Die Commerzbank war im Zuge der globalen Finanzkrise vor gut zehn Jahren in wirtschaftliche Schieflage geraten und wurde vom Bund gerettet. Dieser hat seine Anteile zwar inzwischen verringert, ist aber nach wie vor an der Bank beteiligt. Vor rund 4 Jahren war die Commerzbank Aktie aus dem Dax in den MDax abgestiegen, nun also folgt der Wiederaufstieg.
Wichtige Konjunkturdaten am Dienstag und Mittwoch
Zuvor aber stehen im Laufe der heute beginnenden Handelswoche weiterhin Konjunkturdaten im Fokus. Sowohl für die Eurozone als auch für die USA werden am Dienstag die neuen Einkaufsmanager-Indizes veröffentlicht. Für die deutsche Wirtschaft besonders interessant sind die Einschätzungen führender Wirtschaftsforschungsinstitute, die ebenfalls auf der Agenda stehen. So veröffentlicht das ZEW seine Konjunkturerwartungen am Dienstag, ehe am Mittwoch der aktuelle Ifo-Geschäftsklimaindex folgt.
Beobachter geben sich im Vorfeld optimistisch und rechnen mit einer sich weiter aufhellenden Stimmung in den Managementetagen der Unternehmen. Immerhin hat sich die Furcht vor einer tiefgreifenden Rezession in den vergangenen Wochen merklich verringert, auch die Wachstumsprognosen für das laufende Jahr fallen schon deutlich weniger dramatisch aus als noch Ende 2022 erwartet.
Weitere Dax-Bilanzen voraus
Während an der Wall Street die Berichtsaison bereits ihrem Ende entgegenplätschert, ist sie am Parkett in Frankfurt noch in vollem Gange. Gleich mehrere Dax-Konzerne werden im Laufe dieser Handelswoche Einblick in ihre Bücher gewähren, darunter die Gesundheitskonzerne Fresenius und dessen Tochter Fresenius Medical Care (FMC), die Deutsche Telekom, der Baustoffhersteller Heidelberg Materials und der Rückversicherer Munich Re sowie der Chemieriese BASF.
Zum heutigen Wochenauftakt, der in den Karnevalshochburgen von den Rosenmontagsfeierlichkeiten dominiert wird, bleiben Impulse von den US-Börsen aus. Dort bleiben die Märkte wegen eines Feiertags geschlossen. Der Dax rutschte im frühen Handel ins Minus, konnte die Verluste aber im Handelsverlauf eindämmen und kämpft immer wieder mit der Marke von 15.500 Zählern.
Tops und Flops zum Wochenauftakt
An der Spitze behauptet sich am Nachmittag die Aktie von BASF mit einem Kursplus von 2 Prozent, gefolgt von den Anteilsscheinen von Covestro und der Deutschen Post, die um 1,5 beziehungsweise 1,2 Prozent zulegen.
Abgeschlagen auf den hinteren Rängen finden sich dagegen die Aktien der Luftfahrtkonzerne Airbus und MTU, deren Aktien am Nachmittag um 1,8 beziehungsweise 2,5 Prozent leichter notieren. Auch die Deutsche Bank Aktie wird mit Abschlägen von rund 2 Prozent gehandelt.