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DAX-Konzern Qiagen übernimmt Verogen für 150 Mio. Dollar

Inhaltsverzeichnis

Wenn Sie meinen Übernahme-Sensor schon längere Zeit im Abo haben, werden sie sich an den heutigen Hauptakteur, dem in Hilden bei Düsseldorf ansässigen Biotechnologie-Unternehmen Qiagen, erinnern.

Im März 2020 hatte der US-amerikanische Medizintechnologieriese Thermo Fisher Scientific dem deutsch-niederländischen Biotechunternehmen ein milliardenschweres Übernahmeangebot unterbreitet. Dieses fiel trotz Nachbesserung bei den Aktionären durch und scheiterte im August 2020 letztendlich an der Annahmeschwelle.

Qiagen übernimmt US-Geschäftspartner Verogen für 150 Mio. Dollar

Gestern hat Qiagen nun selbst zugeschlagen: Für 150 Mio. US-Dollar (USD; entspricht etwa 140 Mio. Euro) haben die Hildener den kalifornischen Forensikspezialisten Verogen übernommen. Das gaben beide Unternehmen auf ihren Web-Seiten bekannt.

Qiagen wird den Kauf seines US-amerikanischen Geschäftspartners, mit dem erst im vergangenen Jahr eine Vertriebsvereinbarung abgeschlossen worden war, in Bar bezahlen. Das Geld kann Qiagen aus der prall gefüllten Rücklagen-Kasse zahlen, denn das Hildener Biotechunternehmen hat in der Lockdown-Phase seine Corona-Testkits gut verkaufen können.

Bevor ich Ihnen weitere Details über den Deal verrate, möchte ich Ihnen die beiden Unternehmen kurz vorstellen.

Die beteiligten Unternehmen im Kurzporträt

Qiagen N.V. (niederländisch: Naamloze Vennootschap; deutsch: Aktiengesellschaft) wurde 1986 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Venlo in den Niederlanden. Das Unternehmen ist weltweit führend in der Entwicklung und Herstellung innovativer Technologien und Produkte für die präanalytische Probenvorbereitung und molekularbiologische Tests.

Die Probentechnologien von Qiagen ermöglichen die Aufreinigung und Verarbeitung von DNS, RNS und Proteinen aus Blut, Gewebe und anderen Stoffen. Zu den mehr als 500.000 Qiagen-Kunden auf der ganzen Welt zählen Forschungsinstitute, Unternehmen im Pharma- und Biotechnologiebereich sowie diagnostische Labore.

Der DAX-Konzern beschäftigt aktuell etwas mehr als 6.000 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2021 erwirtschaftete Qiagen einen Jahresumsatz von 2,25 Mrd. USD (2,1 Mrd. Euro). Der operative Gewinn (EBIT) belief sich auf 680 Mio. USD (633 Mio. Euro).

Verogen wurde 2017 in San Diego/Kalifornien gegründet. Das Unternehmen ist führend im Bereich Next-Generation-Sequencing-Technologien (NGS), die Personenidentifizierungen und forensischen Ermittlungen neue Möglichkeiten eröffnen.

Verogen befindet sich in Privatbesitz und ist nicht börsennotiert. Der aktuelle Jahresumsatz wird auf 11,5 Mio. USD geschätzt. Das Unternehmen beschäftigt gut 70 Mitarbeiter.

Qiagen will sein Portfolio im Bereich der NGS ausbauen

Die weltweite Nachfrage nach Next-Generation-Sequencing-Technologien (NGS) hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Das war ein Hauptgrund, warum Qiagen den NGS-Spezialisten Verogen übernommen hat, wie Qiagen-Chef Thierry Bernard in einem Kommentar bestätigte:

„NGS hat so viele Anwendungsbereiche geschaffen, die zuvor nicht möglich waren. Der Einsatz in der Forensik schafft eine weitere Gelegenheit für Qiagen, vollständige Workflows bereitzustellen und das Leben von Menschen auf der ganzen Welt zu verbessern.“

So reagierte die Börse

Die Neuigkeit von der Übernahme von Verogen durch Qiagen löste an der Frankfurter Börse keine großen Kursausschläge aus. Der Kurs der Qiagen-Papiere verlor im Tagesverlauf 0,1% und lag beim Erklingen der Schlussglocke bei 46,73 Euro.

Wie es weitergeht

Qiagen rechnet für 2023 mit Umsätzen von rund 20 Mio. USD aus dem Verogen-Portfolio. Die Übernahme ist laut Qiagen bereits abgeschlossen.