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Dax legt zu – Energiesorgen bleiben präsent

Dax legt zu – Energiesorgen bleiben präsent
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Für den Dax ging es in der zurückliegenden Handelswoche kräftig aufwärts. Auf Wochensicht legte der Leitindex um rund 1,5 Prozentpunkte zu und verabschiedete sich oberhalb der psychologisch wichtigen Schwelle von 13.000 Zählern ins Wochenende.

Schwacher Euro treibt Kursgewinne

Angetrieben wurden die Kurse nicht zuletzt durch die anhaltende Schwäche des Euro. Erstmals seit 2002 nähert sich die Gemeinschaftswährung einem 1:1-Verhältnis zum US-Dollar an. Das macht Exportgüter für ausländische Kunden außerhalb der Währungsgemeinschaft erschwinglicher und somit attraktiver.

Doch auch die jüngsten Kursgewinne können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Stimmung am Parkett insgesamt eingetrübt bleibt. Überschattet wird der Handel weiterhin durch die mannigfaltigen Krisen. Ganz weit oben dieser Tage: Die Sorge um die Sicherstellung der deutschen Energieversorgung.

Angst vor Gaslieferstopp durch Russland

Allzu abhängig hat sich Deutschland in der Vergangenheit von russischen Gaslieferungen gemacht. Das rächt sich nun. Die Folgen sind schon jetzt dramatisch – und könnten sich noch weiter verschärfen, sollte Moskau den Gashahn tatsächlich komplett abdrehen, wie in einigen europäischen Nachbarländern bereits geschehen.

Für einen solchen Fall rechnen Unternehmer wie auch die Bundesregierung mit einer scharfen Rezession und einem Einbruch der deutschen Wirtschaftsleistung im möglicherweise sogar zweistelligen Bereich. Wie bedrohlich die Lage bereits jetzt ist, zeigt das Beispiel Uniper. Der Energieversorger, vor wenigen Jahren hervorgegangen durch die Aufspaltung von Eon, hat vor wenigen Tagen Alarm geschlagen – und staatliche Hilfen beantragt.

Steigt der Staat bei Uniper ein?

Weil bereits seit Juni deutlich weniger Gas aus Russland eintrifft als eigentlich zugesichert – was die russische Seite mit Wartungsarbeiten an der Pipeline Nord Stream 1 begründet – gerät das Unternehmen zunehmend in wirtschaftliche Schieflage.

Das Bundeswirtschaftsministerium prüft nun verschiedene Optionen staatlicher Hilfen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck betonte, er werde eine Pleite von Uniper nicht zulassen – wobei sich gerade seine Partei, die Grünen, damit schwertut, einem Konzern beizuspringen, der nach wie vor auch Geschäfte mit Atomstrom macht.

Vonovia kappt Heizleistung – Aktie tiefrot

Mit einer groß angelegten Kampagne ruft die Bundesregierung mittlerweile Unternehmen und Bürger zum Energiesparen auf. Deutschlands größter Wohnungskonzern Vonovia reagierte darauf zuletzt mit einer drastischen Ankündigung: Demnach soll die Heiztemperatur bei Gas-Zentralheizungen in von Vonovia vermieteten Objekten künftig nachts heruntergedrosselt werden. Zwischen 23 und 6 Uhr könne dann nur noch auf 17 Grad Raumtemperatur geheizt werden, so das Unternehmen. Tagsüber sei keine Beschränkung vorgesehen, auch sei die Warmwasserversorgung von den Maßnahmen nicht betroffen.

Anleger schickten die Vonovia Aktie daraufhin auf Talfahrt: Auf Wochensicht gab der Kurs des Papiers um rund 7 Prozent nach. Zuletzt war die Aktie noch gut 28 Euro wert und hat sich damit binnen eines Jahres fast halbiert. Mit einem Minus von gut 41 Prozent seit Beginn des Jahres zählt die Vonovia Aktie zu den schwächsten Werten im Dax. Lediglich Infineon (minus 43 Prozent) und HelloFresh (minus 50 Prozent) entwickelten sich im bisherigen Jahresverlauf noch schlechter.