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Dax mit fulminantem Jahresstart

Inhaltsverzeichnis

Das ist Balsam für die Seele der geplagten Anleger: Nach einem verlustreichen Jahr 2022 ist der Dax mit einem kräftigen Plus ins neue Jahr gestartet.

Rückenwind nach US-Arbeitsmarktdaten

Die ganze Woche lief gut, am Freitag gab es zusätzlich noch Rückenwind aus den USA, wo der Arbeitsmarktbericht Hoffnungssignale setzen konnte. Demnach bleibt die Situation am dortigen Arbeitsmarkt zwar angespannt, die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen zuletzt jedoch weniger stark als erwartet. Anleger werten das mit Blick auf die Inflationsdynamik als positives Signal, das sich günstig auf die weitere Geld- und Zinspolitik der US-Notenbank auswirken könnte.

Frische Inflationsdaten gab es auch aus Europa, und auch die gaben Grund zum zaghaften Aufatmen: Die Teuerungsrate im Euroraum fiel im Dezember mit 9,2 Prozent spürbar schwächer aus als in den beiden Vormonaten. Im Oktober und November hatte die Inflationsrate noch bei 10,6 und 10,1 Prozent gelegen. Volkswirte hatten im Schnitt für Dezember eine Teuerung von 9,5 Prozent erwartet.

Inflation im Euroraum rückläufig

Die heftigsten Preissteigerungen scheinen damit vorerst überwunden, allerdings machen sich allmählich auch Basiseffekte bemerkbar, schließlich waren die Preise auch vor einem Jahr bereits kräftig angestiegen und die heutigen Inflationsdaten stehen dazu im Verhältnis. Zudem ist auch eine Inflationsrate von 9 Prozent und mehr weit entfernt von einer Preisstabilität, die die Europäische Zentralbank bei 2 Prozent ansetzt.

Hinzu kommt, dass sich die Inflation im Dezember auch deswegen etwas abgekühlt hat, weil Heizöl und Benzin günstiger waren. Ökonomen warnen jedoch, dass die Kerninflation – also die Teuerung ohne Energie und Lebensmittel – erneut angestiegen ist, und zwar von 5,0 auf 5,2 Prozent und damit 0,1 Prozent höher als von Experten erwartet.

EZB setzt auf weitere Zinsanhebungen

Die Kosten für Energie und Lebensmittel sind nach wie vor starke Treiber der Inflation. Hier stiegen die Preise überdurchschnittlich stark. So verteuerte sich die Energie gegenüber dem Vorjahresmonat um 25,7 Prozent nach 34,9 Prozent im November. Bei den Lebensmitteln ging der Trend sogar nochmals nach oben: Hier lagen die Preissteigerungen im Dezember bei 13,8 Prozent und damit 0,2 Prozent höher als im November. Auch die Preise für Industriegüter (ohne Energie) und Dienstleistungen legten im Vergleich zum November nochmals zu.

Die Europäische Zentralbank, die seit dem Sommer versucht, die Inflationsdynamik mit Hilfe steigender Zinsen einzudämmen, signalisierte weitere Anhebungen in den kommenden Monaten. Zuletzt hatten die Währungshüter den Leitzins um 0,5 Prozent auf 2,5 Prozent angehoben. Die nächste Zinsentscheidung steht für Anfang Februar auf der Agenda.

Industrie meldet deutlich weniger Auftragseingänge

Enttäuschende Signale kamen von der deutschen Industrie: Hier wurden rückläufige Auftragseingänge gemeldet. Im November zogen deutsche Industrieunternehmen demnach 5,3 Prozent weniger neue Aufträge am Land als noch im Oktober. Die Abwärtsspirale hat hier noch kein Ende gefunden. Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang um 0,5 Prozent erwartet, nachdem die Auftragseingänge im Oktober noch um 0,6 Prozent zugelegt hatten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat fielen die Auftragseingänge der Industrie im November 11,0 Prozent schwächer aus und erreichten damit den niedrigsten Stand seit Sommer 2020, als die Pandemie weltweit ungebremst wütete.

Einen deutlichen Rückgang verzeichneten die Unternehmen vor allem bei den Aufträgen aus dem Ausland, die um 8,1 Prozent zurückgingen. Im Inland ging die Nachfrage um lediglich 1,1 Prozent zurück. Aus dem Euroraum kamen für deutsche Industrieunternehmen im November 10,3 Prozent weniger Aufträge als im Vormonat.

Materialengpässe verlieren an Relevanz

Das Bundeswirtschaftsministerium verweist jedoch auf die starken Auftragseingänge der beiden Vorjahre. Dadurch habe die Industrie nach wie vor einen guten Auftragsbestand und stehe trotz rückläufiger Entwicklungen nicht vor einem akuten Einbruch.

Die Materialengpässe, die in den vergangenen zwei Jahren für teils massive Produktionsausfälle gesorgt hatten, scheinen unterdessen deutlich zurückzugehen. Darauf weist eine Befragung des Münchener Ifo-Instituts hin. Demnach gab im Dezember noch etwas mehr als die Hälfte der Industrieunternehmen an, von den Engpässen betroffen zu sein. Im November waren es noch gut 59 Prozent gewesen.

Starker Jahresauftakt für die Dax-Familie

Insgesamt zeigte sich der Aktienmarkt zum Jahresauftakt in ungewohnt guter Verfassung. Der Dax legte im Verlauf der ersten Handelswoche um 4,9 Prozent zu und schloss am Freitag mit 14.610 Punkten erneut deutlich im Plus. Auch in der zweiten und dritten Reihe lief es rund: So beschloss der MDax die erste Handelswoche des Jahres mit einem Plus von 7,3 Prozent bei 26.970 Zählern. Der SDax legte auf Wochensicht um gut 4,3 Prozentpunkte zu und ging mit 12.498 Punkten ins Wochenende. Der Technologieindex TecDax stieg binnen Wochenfrist um 3,4 Prozent auf 3.028 Zähler.

Auch jenseits von Frankfurt lief es rund: Der europäische Aktienindex Euro Stoxx 50 beschloss die Handelswoche mit einem Plus von knapp 5,7 Prozent bei 4.018 Zählern und auch an der Wall Street ging es aufwärts.