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Dax: Neues Allzeithoch noch vor Ostern?

Inhaltsverzeichnis

Schneller und besser als gedacht haben die Anleger in Frankfurt den Banken-Schock verdaut.

Banken-Beben schnell verarbeitet

Der Kollaps der Silicon Valley Bank und der kurzfristige Zusammenschluss der beiden größten Schweizer Banken UBS und Credit Suisse haben den Handel im März geprägt und bei vielen Beobachtern die Angst vor einer neuen Bankenkrise geschürt. Zwar scheint das Schlimmste vorerst überstanden, doch knapp 15 Jahre nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers und der darauffolgenden globalen Finanzkrise schwelen die Sorgen um den Bankensektor im Hintergrund wohl noch eine ganze Weile weiter.

Die damals als systemrelevant eingestuften größten Banken der Welt werden seither als „too big to fail“ eingestuft – kurzum: Sie dürfen nicht scheitern, andernfalls würde das gesamte globale Finanzsystem potenziell zusammenbrechen. Zu jenen systemrelevanten Großbanken zählten sowohl die UBS als auch die Credit Suisse. Die nun erfolgte Übernahme der Letzteren durch die Erstere lässt ein Monstrum entstehen – hier darf nun wirklich nichts mehr schiefgehen.

Allzeithoch in greifbarer Nähe

Dennoch hat man sich in Frankfurt von der kurzzeitigen Panik schnell erholt. Bereits zum Monatsausklang konnte der Dax wieder ordentlich zulegen und verbuchte ein Plus von 4,5 Prozent auf Wochensicht. Der Handelsmonat März endete mit einem Stand von rund 15.629 Zählern. Damit rückt das Allzeithoch von 16.290 Punkten in greifbare Nähe, das der Leitindex im November 2021 markiert hatte und das bereits in den nächsten Tagen geknackt werden könnte.

Angeschoben wurde der Dax zuletzt durch leicht nachlassende Sorgen mit Blick auf den Bankensektor sowie eine gut verlaufene Berichtsaison der 40 gelisteten Titel. Zudem wurden zuletzt wieder etwas geringere Inflationsraten verzeichnet. Damit hatten Beobachter ohnehin gerechnet: Einen massiven Preissprung hatte vor gut einem Jahr der Angriff Russlands auf die Ukraine ausgelöst, der Ende Februar begann und ab März die Preise in die Höhe schnellen ließ.

Inflation lässt nach – Preisstabilisierung auf hohem Niveau?

Im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat war die Inflation dadurch enorm gestiegen und bewegte sich über mehrere Monate jenseits der Marke von 8 Prozent. Zeitweise wurden im Euroraum auch zweistellige Inflationsraten gemessen. Dieser Trend schwächt sich nun allmählich ab, die Preise stabilisieren sich, wenn auch auf hohem Niveau.

In einigen, aber längst nicht allen Branchen wurde darauf bereits in Tarifverhandlungen reagiert. Vielfach wurden üppige Lohnerhöhungen sowie Einmalzahlungen ausgehandelt, die unterm Strich jedoch nur selten die inflationsbedingten Kaufkraftverluste auffangen können. Insbesondere Energie und Lebensmittel sind nach wie vor überdurchschnittlich stark von der Inflation betroffen, die Verbraucherpreise stiegen hier weiterhin zweistellig.

Dax-Familie verbucht starkes Auftaktquartal

Zumindest für den Dax verlief der Jahresauftakt jedoch blendend: Nach dem katastrophalen Börsenjahr 2022 ging es im 1. Quartal 2023 kräftig aufwärts, insgesamt legte der Leitindex in diesem Zeitraum um 12 Prozentpunkte zu. Noch stärker präsentierte sich der Technologiewerteindex TecDax, der seit Beginn des Jahres um gut 14 Prozent ansteigen konnte. MDax und SDax liegen zum Ende des Auftaktquartals jeweils knapp 9 Prozent im Plus.

Zu den schwächsten Dax-40-Werten im März zählten – wenig überraschend – die Aktien der beiden größten deutschen Banken, die durch das eingangs erwähnte internationale Branchenbeben in die Tiefe gezogen wurden. So gab die Aktie der Deutschen Bank im zurückliegenden Handelsmonat um ein Fünftel nach. Die gerade erst in die erste Börsenliga zurückgekehrte Commerzbank Aktie büßte rund 16 Prozent ein.

Dax-Neuling Rheinmetall dagegen verbuchte einen starken Auftaktmonat: Die Aktie des Rüstungskonzerns legte im März um knapp 14 Prozent zu und war damit nach Adidas (plus 15 Prozent) zweitstärkster Titel im Dax.