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Dax rutscht erneut unter 14.000 Punkte

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Deutschlands Leitindex kann sich erneut nicht oberhalb der Schwelle von 14.000 Punkten behaupten. Zwar erreichte der Dax im Handelsverlauf am Freitag zeitweise bis zu 14.161 Zähler, rutschte zum Ende hin aber unter die psychologisch bedeutsame Marke und ging mit 13.982 Punkten ins Wochenende. Damit schloss der Dax zwar 0,7 Prozent fester, auf Wochensicht gab das Barometer aber leicht nach.

Die Auslöser sind so vielfältig wie hinlänglich bekannt: Der Krieg in der Ukraine schürt die Unsicherheit, treibt die Energiepreise in die Höhe und verschärft die Inflationsdynamik. Zugleich sorgt China mit seiner Null-Covid-Strategie für Bauchschmerzen mit Blick auf globale Lieferketten und die weltweite Konjunkturentwicklung.

Notenbanken in der Zwickmühle

Hinzu kommt die Zwickmühle der Notenbanken: Auf der einen Seite sollen sie gemäß ihrem Mandat in erster Linie für Preisstabilität sorgen. Im Jargon der Währungshüter bedeutet das eine Inflationsrate von rund 2 Prozent. Um die Teuerung auch nur annähernd in diese Richtung zu drücken, währen drastische Zinserhöhungen notwendig. Diese könnten aber, und das ist die Kehrseite der Medaille, die ohnehin schon angeschlagene Konjunktur weiter abwürgen. Immer mehr Analysten warnen inzwischen offen vor einer möglichen Rezession.

Während sich die US-Notenbank Federal Reserve inzwischen zu einer beherzten Zinswende durchgerungen und bereits mehrere Zinsanhebungen durchgeführt hat, stellte ihr europäisches Pendant, die EZB, entsprechende Schritte frühestens ab Juli in Aussicht – und das bei Inflationsraten, die zuletzt teils deutlich jenseits von 7 Prozent gemessen wurden.

Dax auf Richtungssuche: Volatile Wochen in Frankfurt

Unterdessen ist die laufende Berichtsaison für das zurückliegende Quartal weitgehend abgeschlossen. In der neuen Handelswoche stehen dafür eine ganze Reihe von Hauptversammlungen auf der Agenda. Doch für grundlegende Richtungsimpulse taugen diese Einzeltermine kaum. Stattdessen ist die Richtungssuche im Dax seit einiger Zeit von einer immensen Volatilität geprägt: Zwischen Höchst- und Tiefstwerten einer Handelswoche lagen zuletzt durchaus auch mal 1.000 Punkte und mehr.

Beobachter gehen davon aus, dass es auch noch eine ganze Weile so weitergehen dürfte. Zu unsicher ist die Großwetterlage geopolitisch wie auch wirtschaftlich, zu dynamisch die Preisentwicklung, zu unberechenbar die politische Agenda mancher Machthaber. Seit nunmehr drei Monaten tobt der Krieg in der Ukraine, längst sind nicht alle Auswirkungen absehbar, die das für Deutschland und Europa haben wird – auch und gerade wegen notwendiger Hilfen beim Wiederaufbau, aber auch den direkten wirtschaftlichen Folgen der gegen Russland verhängten Sanktionen.

Sell in May – oder doch auf die Gegenbewegung spekulieren?

Solange hier keine Ruhe einkehrt, dürfte es auch an den Aktienmärkten weiterhin turbulent zugehen. Seit Beginn des Jahres hat der Dax gut 2.000 Punkte eingebüßt, zwischenzeitlich waren es sogar mehr als 3.000 Punkte. Immer wieder spekulieren Marktteilnehmer deswegen auch auf eine einsetzende Gegenbewegung und Erholung, anderen ist die Lage noch immer zu heikel.

Eine alte Börsenweisheit besagt bekanntlich: Sell in May and go away – doch die Zeiten sind alles andere als normal.