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Dax schwächelt zum Wochenauftakt

Dax schwächelt zum Wochenauftakt
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Zum Wochenauftakt ging dem Dax die Puste aus: Nach einer starken Vorwoche, in der noch ein Wochenplus von gut 3 Prozent erzielt werden konnte, dominierten am Montag Gewinnmitnahmen. Zusätzlich eingetrübt wurde die Stimmung am Frankfurter Parkett durch schwächelnde Konjunkturdaten aus Fernost.

Trotz 6,3 Prozent Wachstum: Chinas Wirtschaft schwächelt

Chinas Wirtschaft ist im zurückliegenden Quartal um 6,3 Prozent gewachsen – und blieb damit hinter den Erwartungen von Beobachtern zurück. Was sich auf den ersten Blick als Zahl noch gut liest, relativiert sich beim Blick auf die Relation: Denn die 6,3 Prozent Wachstum beziehen sich auf einen sehr schwachen Vorjahreswert.

Im 2. Quartal des vergangenen Jahres war Chinas Wirtschaft noch erheblich beeinträchtigt durch umfassende Lockdown- und Corona-Schutzmaßnahmen. Unter anderem wurde damals die Wirtschaftsmetropole Shanghai sowie der dortige Frachthafen wochenlang strikt abgeriegelt. Gemessen am Auftaktquartal 2023 lag das Wachstum der chinesischen Volkswirtschaft in Q2 bei lediglich 0,8 Prozent.

Exportschwäche bremst Chinas Wachstum aus

Die strengen Corona-Maßnahmen hatte die Zentralregierung in Peking Anfang Dezember so überraschend wie kurzfristig aufgehoben, was die Infektionszahlen zunächst in die Höhe schnellen ließ. Die meisten anderen Länder waren bereits zuvor weitgehend zur Normalität zurückgekehrt.

Die anfängliche Erholung des chinesischen Bruttoinlandsprodukts wurde jedoch schon kurz darauf wieder ausgebremst: Zinsanhebungen und hohe Inflationsraten dämpfen die internationale Nachfrage nach Produkten Made in China. Zudem hat das Verhältnis vieler europäischer Staaten zum Reich der Mitte seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine stark gelitten. Nicht zuletzt aufgrund der Erfahrungen aus den Jahren der Pandemie, als Lieferketten gestört oder zeitweise gänzlich unterbrochen waren, will sich unter anderem die Bundesrepublik wirtschaftlich unabhängiger machen von China oder Zulieferern aus Fernost.

Bundesregierung setzt auf Risikominimierung: Neue China-Strategie vorgestellt

Eine entsprechende Strategie hat die Bundesregierung erst kürzlich vorgestellt. Darin betont sie die Fortsetzung der Handelsbeziehungen zu China, warnt aber zugleich von zu starken Abhängigkeiten und mahnt eine Diversifizierung der Lieferketten an.

In Frankfurt schlägt jegliche Schwäche Chinas den Anlegern auf den Magen. Zu eng sind nach wie vor die wirtschaftlichen Verflechtungen, insbesondere die der deutschen Automobilindustrie, die im Reich der Mitte längst ihren wichtigsten Absatzmarkt gefunden hat.

Dax kann anfängliche Verluste eindämmen

Im Handelsverlauf am Montag rutschte der Leitindex zeitweise unter die Marke von 16.000 Zählern, konnte die Verluste aber zum Handelsausklang eindämmen und notierte kurz vor Handelsschluss knapp 0,3 Prozent schwächer bei 16.063 Punkten. Zu den Tagesgewinnern zählten die Commerzbank mit einem Aufschlag von 1,2 Prozent sowie die Deutsche Bank, die sich mit einem Plus von 1,9 Prozent die Spitzenposition im Dax sichern konnte. Vorausgegangen waren starke Geschäftszahlen von US-Geldhäusern, die zum Auftakt der Berichtsaison einmal mehr mit satten Gewinnen überzeugen konnten.