Dax startet stärker in neue Handelswoche

Starke Arbeitsmarktdaten aus den USA hatten Anleger am Freitag verunsichert: Ist es als gutes oder schlechtes Zeichen zu werten, dass in den Vereinigten Staaten quasi Vollbeschäftigung herrscht und im Juli deutlich mehr neue Arbeitsplätze geschaffen wurden als erwartet?
Vollbeschäftigung in den USA: gutes oder schlechtes Zeichen?
Tatsächlich waren außerhalb der Landwirtschaft zuletzt 528.000 neue Stellen hinzugekommen – mehr als doppelt so viele wie von Experten erwartet, die im Schnitt mit lediglich einer Steigerung um 250.000 gerechnet hatten.
Am Freitag werteten Anleger diese Entwicklung als Alarmsignal. Immerhin hat die US-Notenbank Federal Reserve im Frühjahr die Zinswende eingeleitet und seither bereits mehrere beherzte Anhebungen unternommen.
Weitere kräftige Zinsschritte wahrscheinlich
Durch die Anhebung der Leitzinsen soll die Inflation bekämpft werden – allerdings ohne die Konjunktur abzuwürgen, was als schwierige geldpolitische Herausforderung gilt. Die Arbeitsmarktdaten als einer der wichtigsten Konjunkturindikatoren der USA weisen nun darauf hin, dass Konjunktursorgen derzeit unbegründet sind – obwohl die Vereinigten Staaten zuletzt in eine technische Rezession geraten waren. Davon ist unter Ökonomen die Rede, wenn sich die Wirtschaftsleistung in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen rückläufig entwickelt. Das war im ersten Halbjahr in den USA der Fall.
Zum Wochenauftakt nun hat sich die Stimmung am Parkett spürbar gedreht: Anstelle von Sorgen über kräftig steigende Zinsen überwog nun bei den Anlegern die Freude über die robuste Konjunkturentwicklung in den USA. Zusätzlich angeschoben wurde der Dax durch Impulse von der Wall Street: Auch hier öffneten die Börsen freundlich und mit Kursaufschlägen, was noch einmal unterstreicht, dass auch in New York die frischen Daten vom Arbeitsmarkt nunmehr positiv aufgenommen werden.
Frankfurt: Weitere Quartalsberichte in dieser Woche
In Frankfurt neigt sich unterdessen die Berichtsaison ihrem Ende entgegen, die meisten Unternehmen aus der Dax-Familie haben ihr Zahlenwerk für das zurückliegende 2. Quartal mittlerweile vorgelegt. Einige Bilanztermine stehen jedoch auch in dieser Woche noch auf der Agenda.
So werden am Dienstag unter anderem der Autozulieferer Continental, der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport und der Rückversicherer Munich Re Einblicke in ihre Bücher gewähren. Am Mittwoch folgen Eon, Metro und Sixt. Am Donnerstag werden unter anderem die Deutsche Telekom, ProSiebenSat.1, RWE, Siemens und Thyssenkrupp ihre Q2-Bilanzen vorlegen.
Dax zum Wochenauftakt mit Kursaufschlägen
Zum Wochenauftakt legten bereits die Porsche SE, Siemens Energy und Biontech ihre Geschäftsberichte für den Zeitraum von April bis Ende Juni vor. Porsche konnte kurz vor dem noch für dieses Jahr geplanten Börsengang eine deutliche Gewinnsteigerung um 31 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro verbuchen.
Siemens Energy kämpft hingegen weiterhin mit roten Zahlen und verzeichnete einen Verlust von 533 Millionen Euro. Der Impfstoffhersteller Biontech verdient unterdessen weiterhin prächtig an seinem Corona-Vakzin und erzielte im 2. Quartal einen Umsatz von 3,2 Milliarden Euro. Damit wurden die Erwartungen der Analysten allerdings verfehlt, die im Schnitt von fast 4 Milliarden Euro Umsatz ausgegangen waren.
Der Dax schloss am Montag gut 0,8 Prozent fester und ging mit 13.687 Zählern aus dem Handel.