Hat der DAX schon hitzefrei?

Es muss nicht immer eine Übertreibung sein, die uns das nahende Ende signalisiert. Der DAX hat eine Art dreifaches Top gebastelt und zusätzlich unter die letzten Tiefs gefallen. Das reicht auch schon, um zu erkennen, dass die Bullenparty wohl vorerst zu Ende ist.
DAX im Tageschart
Das neue Allzeithoch ist nicht einmal 130 Punkte über dem Allzeithoch von 2021. So richtig kräftig haben die Bullen also noch nicht zugeschlagen. Am 19. Mai dieses Jahres ging es einmal 30 Punkte über das Ex-Allzeithoch. Das eigentliche ATH (All-time High) wurde dann am 16. Juni erreicht. Und seitdem hat der DAX aufgehört zu Strampeln; lässt die Beine hängen und rollt bergab.

(Quelle: Tradingview.com)
Nach unten geht’s auch fleißig im RSI. Da sind wir aber längt nicht in einem Bereich angekommen, der uns von steigenden Kursen träumen lässt. Aktuell stehen wir dort bei gut 40 Punkten. In der Vergangenheit haben die Bären erst ab 30 Punkten lockergelassen und waren am Ziel.
Der RSI kann im DAX natürlich viel tiefer fallen. Nur, bevor Sie erwarten, dass eine größere Korrektur abgeschlossen ist, sollten Sie einen Blick auf den RSI werfen. Schauen Sie in Ihrem Chart und mit Ihren Einstellungen, wie sich der RSI bei den letzten Tiefs verhalten hat. Vor allem: In welchem Bereich lag er? Dann können Sie auch in Zukunft besser abschätzen, wann die Bullen genug Anlauf genommen haben, um den DAX wieder nach oben zu schieben.
Wo könnten die roten Kerzen stoppen?
Die Linie in Orange wäre passen. Vor allem, weil sie bald die blaue EMA 200 küsst. Diese Kreuzunterstützung könnte von mir aus Grund genug für einen baldigen Stopp sein. Muss aber natürlich nicht.
An der Marke haben die Kurse in der Vergangenheit oft gedreht oder hatten zumindest Probleme, im ersten Anlauf durchzustoßen. Das kann diesmal auch wieder passieren. Übrigens gilt das sowohl für die Zone um 15.270 Punkte, die ich orange markiert habe, als auch für die blaue EMA 200. Beides können Sie im Chart überprüfen. Was passiert aber, wenn die Kreuzunterstützung bricht?
So könnte der DAX bald crashen!
Nein, keine Sorge. Er muss nicht crashen. Wir schauen uns hier nur ein mögliches Szenario an. Die blaue EMA 200 hat die letzten beiden Male auch gut gehalten. Falls das aber diesmal anders sein sollte, können wir immerhin einmal durchdenken, was möglich wäre.
Dann hätten wir als erstes Ziel auf der Unterseite die Zone zwischen 14.450 und 14.600 Punkte. Fallen wir auch dort durch, könnte eine mögliche Landung zwischen 13.650 und 13.850 Punkte geschehen. Der letzte genannte Bereich, stimmt nicht nur mit wichtigen Punkten von Juni 2022 und Dezember 2022 überein – dort liegt nämlich sogar das Hoch vor dem Corona-Crash von 2020!
Das wäre übrigens nur ein „Crash“ von 16 Prozent seit dem aktuellen Allzeithoch. Das ist aus Börsensicht immer denkbar und überhaupt kein Grund zur Panik.