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Short-Trade auf den DAX im 4-Stunden-Chart

Short-Trade auf den DAX im 4-Stunden-Chart
©H-AB Photography - stock.adobe.com
Inhaltsverzeichnis

Der am Donnerstag gezeigte 15-Minuten-Chart hat uns keinen passenden Long-Einstieg gegeben. Dafür gab es jetzt einen im H4 – also dem 4-Stunden-Chart. Wie das genau in der Praxis aussehen kann, zeige ich Ihnen direkt.

Eines vorab: Handelssysteme, die in kleineren Zeitfenstern funktionieren, sind in der Regel auch im größeren Zeitfenster erfolgreich. Das bedeutet für Sie: Entdecken Sie eine Methode, mit der lukrativ im Stundenchart getradet wird, ist die Chance hoch, dass dies auch im Tageschart funktioniert.

Natürlich gibt es je größer das Zeitfenster ist immer weniger Handelssignale. Dafür ist aber das „Rauschen“ geringer. So nennt der Trader mögliche Fehlsignale oder irreführende Bewegungen im Chart. Ganz klar: Wer im Minuten-Chart tradet, kann wesentlich leichter überrascht werden als wenn er sich im Wochenchart bewegt. Heute schauen wir uns den 4-Stunden-Chart an.

DAX-Short im H4

Einfärbt habe ich eine Zone, ist der sich ein Rücksetzer anbietet. Die habe ich jetzt nicht nur aufgrund der letzten Umkehrbewegung links im Chart ausgewählt. Dieser Bereich war auch zuvor öfter getestet worden.

Markiert habe ich jetzt allerdings genau das Swing-Hoch und den Kerzenkörper der letzten Bewegung. Wenn die Kurse dann noch einmal dort einlaufen und nicht darüber schließen, ist das die Basis für einen Short-Trade.

Was wir dann noch brauchen, ist eine deutlich Verkaufskerze. Bearing Engulfing wäre das im Börsenlatein. Dabei ist die rote Kerze größer und umschließt die grüne zuvor. Genau das hatten wir nachdem die Kurse umgedreht sind. Am Ende dieser Kerze und somit am Start der nächsten Kerze, gehen wir dann short. Das habe ich auch eingezeichnet.

(Quelle: Tradingview.com)

Wo Stop-Loss und Take-Profit?

Einstieg ist ja gut und schön, aber zu einem Trade brauchen wir noch etwas mehr. SL und TP sind die wichtigen Abkürzungen. Für den Stop-Loss kommt wieder der ATR-Indikator ins Spiel. Der berechnet die Größe der letzten 14 Kerzen und nimmt den Durchschnitt. Damit können wir in etwa abschätzen, wie turbulent es in den meisten Fällen sein wird.

Den Wert des ATRs legen wir oben an das Swing-Hoch an und haben so einen gewissen Schutz vor Schwankungen. Unser ATR bei der roten Kerze, nach der wir einsteigen, ist 73 Punkte. Die kommen oben auf das Hoch der roten Kerze und schon steht unser SL bei 16.117 Punkte.

Der TP wird anhand des Abstands zum SL berechnet. Wir nehmen hier den Faktor 1,4. Das ist unser Chance-Risiko-Verhältnis. Der Stop-Loss ist 173 Punkte vom Einstieg entfernt. Der Take-Profit ist damit 241 Punkte vom Einstieg entfernt. Wenn der DAX bei 15.702 Punkten landet, ist der Trade gewonnen.

Ich verrate Ihnen ein Geheimnis!

Der Trade gewinnt nicht zu 100 Prozent. Diese Strategie braucht nicht einmal 50 Prozent aller Trades erfolgreich abschließen. Das liegt daran, weil wir mehr gewinnen als wir verlieren. 1,4:1 ist das Risk-Reward-Ratio – das Chance-Risiko-Verhälts. Wenn wir bei jedem Trade 100 Euro riskieren würden, sieht die Rechnung so aus:

Verlieren wir den Trade, verlieren wir 100 Euro. Gewinnen wir den Trade, gewinnen wir 140 Euro. Wenn wir demnach nur jeden 2. Trade gewinnen, reicht das völlig aus, um damit langfristig erfolgreich zu sein. Die grobe Prozentzahl zu finden, wie oft ein bestimmtes und auf Regeln basierendes System funktioniert, geht nur über Backtesting. Dabei schauen wir uns 100 oder besser noch mehr Trades aus der Vergangenheit an.

Je mehr Trades wir finden und analysieren, desto sicherer können wir mit der errechneten Trefferquote in die Zukunft schauen. 100 Trades sind da eher das Minimum. 200-300 sind eine solide Grundlage. Das gibt nicht nur Sicherheit, wie gut das System ist, sondern schult gleichzeitig das Auge, um passende Trades wesentlich schneller zu erkennen.