Qiagen: Mögliche Fusion als Kurstreiber 
Vor wenigen Tagen gab es eine Meldung bezüglich einer möglichen Fusion des DAX-Mitglieds Qiagen mit dem US-amerikanischen Wettbewerber Bio-Rad Laboratories.
Bevor wir gleich auf die Details und Hintergründe zur möglichen Fusion blicken, stelle ich Ihnen hier im Schlussgong zunächst kurz das Unternehmen Qiagen und sein Geschäftsmodell vor:
Die Labor-Spezialisten
Die 1984 gegründete Qiagen N.V. ist eine niederländische Holdinggesellschaft mit Sitz in Venlo und Zentrale in Hilden bei Düsseldorf (daher ist Qiagen auch in den deutschen Aktien-Indizes vertreten).
Das Unternehmen ist weltweit führend in der Entwicklung und Herstellung innovativer Technologien und Produkte für die präanalytische Probenvorbereitung und molekularbiologischen Tests für die Forschung in Life Sciences (Biowissenschaften), dem Feld der angewandten Testverfahren und der molekularen Diagnostik.
Das umfangreiche Portfolio des Unternehmens umfasst zahlreiche Produkte und Automationsplattformen für die Probenentnahme sowie die Trennung, Reinigung und Handhabung von Nukleinsäuren und Proteinen sowie Testtechnologien, die in der Form von offenen Nachweiskits und auch gezielten Tests für die angewandten Märkte und die molekulare Diagnostik angeboten werden.
Qiagen-Produkte werden an wissenschaftliche Forschungsinstitute, Unternehmen im Pharma- und Biotechnologiebereich, an Kunden in angewandten Märkten (u.a. Forensik, Tier- und Nahrungsmittelkontrolle und der pharmazeutischen Prozesskontrolle) sowie an diagnostische Labore verkauft.
Zuletzt hatte der US-Konzern Thermo Fisher im Jahr 2020 versucht, Qiagen zu übernehmen. Die Offerte fiel jedoch zu niedrig aus. Nun steht also eine mögliche Fusion mit Bio-Rad Laboratories ins Haus.
Details und Hintergründe zur möglichen Fusion
Vor wenigen Tagen meldete das „Wall Street Journal“ („WSJ“), dass die beiden Labordienstleister Qiagen und Bio-Rad über eine Fusion sprechen. Die Gespräche liefen bereits seit einiger Zeit, so das WSJ. Eine kurzfristige Einigung sei aber nicht in Sicht.
Beide Konzerne sind etwa gleich groß. Zudem ist Bio-Rad bereits mit 28% an dem deutschen Laborausrüster Sartorius beteiligt. Verglichen mit den Branchenschwergewichten Abbott und Thermo Fisher rangieren Qiagen und Bio-Rad eher im Mittelfeld.
Mit einer Fusion der beiden Diagnostik-Spezialisten könnte man in der Liste der Branchenvertreter einen deutlichen Sprung nach oben machen. Zudem verfügen Qiagen und Bio-Rad jeweils über eine breite Palette an Produkten, die sich in einigen Bereichen ergänzen.
Qiagen-Aktie bleibt aussichtsreich
Aus diesen Gründen würde eine Fusion Sinn machen und könnte neuen Schwung in die Qiagen-Aktie bringen. Ob es tatsächlich dazu kommt, werden die nächsten Wochen zeigen. Mit oder ohne Partner bleibt die Qiagen-Aktie aus meiner Sicht aussichtsreich.
Weitere Informationen zu Qiagen finden Sie in meinem Börsendienst „Der Depot-Optimierer“, wo sich die Aktie seit einiger Zeit auf der Empfehlungsliste befindet. Im laufenden Jahr ist Qiagen mit gerade einmal -5% (DAX: -21,5%) eine der besseren Aktien des deutschen Kurszettels.