Symrise verstärkt sich mit Zukauf in Kanada
Die Geschäfte beim Aromen- und Duftstoffhersteller Symrise laufen derzeit extrem gut. Selbst in der Corona-Krise konnte der Konzern weiter wachsen und mit seinem stabilen Geschäftsmodell bei den Anlegern punkten. Dabei wächst das Unternehmen aus Holzminden nicht nur organisch, sondern schon seit Jahren auch über gezielte Zukäufe:
Größere Deals waren der Kauf von Belmay (Dufthersteller), die Übernahme der Mehrheit an Probi (Probiotika-Hersteller), der Erwerb von Diana (Nahrungsmittelinhaltsstoffe) oder der Kauf von Cobell (britischer Säfte-Hersteller), von ADF/IDF (Tierfutterzusätze) oder auch der Einstieg bei Kobo (Farb- und Sonnenschutz).
Nun hat Symrise wieder zugeschlagen und den Kauf von Giraffe Foods aus Kanada bekanntgegeben. Den Anlegern scheint der Deal richtig gut zu schmecken. Der Kurs der Symrise-Aktie legte seit dem Jahreswechsel um beinahe 20% zu und notiert in Nähe des Allzeithochs.
Symrise – der Meister der Aromen und Düfte
Bevor wir zur jüngsten Übernahme kommen, möchte ich Ihnen das Geschäftsmodell erst einmal näher vorstellen: Bei Symrise dreht sich alles um Geschmack, Düfte und Zusätze für Kosmetika. Der Konzern aus Niedersachsen mischt mit seinen mehr als 30.000 Produkten in vielen Bereichen mit: ob Probiotika, Babynahrung, Fertiggerichte, Getränke, Kosmetik, Reinigungsmittel, Süßwaren oder Tierfutter – all das und mehr peppt Symrise mit seinen Duft-, Geschmacks- und sonstigen Inhaltsstoffen auf.
Zu den Kunden von Symrise zählen beispielsweise Beiersdorf, Coca Cola, Colgate, Danone, Diageo, Dior, Guerlain, Henkel/Schwarzkopf, Kraft, Nestlé, PepsiCo, Procter &, Gamble und Unilever.
Zukauf in Kanada erweitert die Wertschöpfungskette
Jetzt will Symrise mit dem Kauf von Giraffe Foods seine eigene Wertschöpfungskette nach vorne erweitern. Für einen nicht genannten Preis legt sich Symrise ein Unternehmen zu, das auf die Herstellung von Soßen, Dips, Dressings und Getränke spezialisiert ist. Damit will Symrise das Portfolio für maßgeschneiderte Geschmackslösungen erweitern. Der Kauf eröffnet zudem auch den Zugang zum Wissen um fortschrittliche Lebensmittelrezepturen und neuartige, nachhaltige Verpackungsformate.
Mit dem Deal will Symrise ein führender Anbieter von integrierten Geschmackslösungen in Nordamerika werden.
Verkäufer der Anteile ist die Investmentgesellschaft Graham Partners und die Gründerfamilie Powell. Noch vor dem Jahresende soll die Transaktion abgeschlossen sein, heißt es.
Giraffe Foods mit 25% Umsatzwachstum
Zuletzt zeigte Giraffe Foods kräftige Zuwachsraten. Im letzten Geschäftsjahr kletterten die Umsätze um 25% auf 80 Millionen Kanadische Dollar (umgerechnet rund 55 Millionen Euro). Bestandteil der Transaktion sind zwei Produktionsstätten, ein Logistikzentrum und 250 Beschäftigte. Finanziert werden soll der Zukauf durch eine Kreditlinie.
Zuversichtlich für laufendes Geschäftsjahr
Zuletzt lief es auch bei Symrise ausgesprochen rund und für das Gesamtjahr wurde im Oktober die Jahresprognose angehoben. Der Hersteller von Duftstoffen und Aromen rechnet mit einem Umsatzwachstum aus eigener Kraft um die 9%. Zuvor war Firmenboss Heinz-Jürgen Bertram „nur“ von über 7% ausgegangen. Die Marge soll stabil bleiben. Beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stellt Symrise eine Marge von 21% in Aussicht. Das wäre nur minimal unter dem hohen Niveau des Vorjahres (21,1%).