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Bankhaus Hardy: deutsche Privatbank im Zeitenwandel

Inhaltsverzeichnis

Heutzutage ist die Bankenlandschaft in Deutschland verhältnismäßig übersichtlich. Neben den großen privatwirtschaftlichen Aktiengesellschaften Deutsche Bank und der Commerzbank bestimmen öffentliche-rechtliche Sparkassen und genossenschaftlich geprägte Institute wie die Volksbanken den größten Teil der Finanzwirtschaft.

Anfang des 19. Jahrhunderts war das anders. Erst ab 1850 gab es große Aktienbanken. Dazu gesellten sich eine Reihe von Spezialinstituten wie Kreditgenossenschaften, Hypotheken-Banken, Sparkassen sowie Privat-Notenbanken. Das deutsche Bankwesen erlebte in der 2. Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen steilen Anstieg. Dazu gehörte auch das Bankhaus Hardy & Co.

Das Bankhaus Hardy & Co. – Gründung und Aufstieg bis zum 2. Weltkrieg

1881 gründeten die Brüder James und Ludwig Nathan Hardy in Berlin das Bankhaus Hardy & Co. Davor waren die Geschwister Mitinhaber des Bankhauses Hardy Nathan & Sons in London. Das Bankhaus Hardy & Co wurde 1899 in eine GmbH umgewandelt.

Einer der Teilhaber war die Rheinisch-Westphälische Disconto-Gesellschaft zu Aachen, durch deren Übernahme die Dresdner Bank 1917 zum Anteilseigner wurde. Diese erhöhte 1936 im Zuge der sogenannten Arisierung in der Zeit des Nationalsozialismus ihren Anteil auf mehr als 90 %.

Nach einer Studie, die in den 1990er Jahren im Auftrag der Dresdner Bank erstellt wurde, war das Institut mit dem Nazisystem nicht nur passiv verstrickt sondern es sollte eher von einer aktiven Mittäter bzw. Komplizenschaft gesprochen werden.

Die Nachkriegszeit und Integration des Bankhauses Hardy & Co. in die Dresdner Bank

Die ehemaligen Gebäude des Bankhauses Hardy in der Markgrafen- bzw. Taubenstraße in Berlin nach dem Krieg von der DDR-Akademie für Gesellschaftswissenschaften genutzt. Die Bank selbst wurde 1950 in Frankfurt am Main erneut gegründet.

Das Bankhaus Hardy & Co. wurde 1976 mit der Sloman Bank KG aus Hamburg, die ebenfalls zur Dresdner Bank-Gruppe gehörente, zur Hardy-Sloman Bank GmbH zusammengeschlossen. Die Sloman Bank geriet 1978 in eine enorme Schieflage. Dies war ausgelöst worden durch einen großen Wertberichtigungsbedarf im Kreditportfolio.

Die Hardy-Sloman Bank GmbH musste 1980 ihre Filialen schließen. Die Dresdner Bank hatte vergeblich versucht, die ehemalige Privatbank mit weiterem Kapital zu sanieren.

Die Dresdner Bank eröffnete 1991 nach etlichen Jahren der Unterbrechung das Institut als Hardy & Co. Privatbankiers wieder. Dies geschah, um solventen Privat-Kunden des Konzerns unter dieser Marke Private Banking anzubieten. Unter dem Namen Dresdner Bank Private Banking wurde Hardy & Co. 1997 in die Dresdner Bank-Gruppe integriert.

Zusammenfassung: Das Bankhaus Hardy zählte zu Beginn des 20.Jahrhunderts zu den bedeutendsten deutschen Privatbanken. In der Zeit des Nationalsozialismus erfolgte die zwangsweise Integration (Arisierung) in die Dresdner Bank. In der Nachkriegszeit erlebte das Unternehmen eine Renaissance innerhalb des Dresdner Bank Konzerns.