Beleghafte Überweisung oder Online-Banking
Gerade ältere Menschen, die mit dem Internet nicht so vertraut sind, greifen im Zahlungsverkehr lieber auf die beleghafte Überweisung mit Überweisungsschein zurück. Doch diese Alternative birgt mittlerweile mehr Nachteile als Vorteile.
Die beleghafte Überweisung ist für viele sicher eine Gewohnheitssache: Man füllt den Schein in Ruhe aus, konzentriert sich darauf und wirft diesen später in den Überweisungsbriefkasten der jeweiligen Bank ein.
Seitdem es Online-Banking gibt, hat man aber die Möglichkeit, auf eine bequemere und günstigere Variante umzustellen.
Die folgenden Vor- und Nachteile gibt es bei der beleghaften Überweisung.
Vorteile: Beleghafte Überweisung
1. Schutz vor Phishing-Attacken im Netz: Vielleicht haben Sie es schon einmal im Bekanntenkreis miterlebt, dass jemand im Internet beim Online-Banking zum Opfer einer so genannten „Phishing-Attacke“ geworden ist. Hier geht es um Hacker, die sich in Ihr Online-Konto einklinken und somit Geld klauen. Dieser Gefahr sind Sie bei der beleghaften Überweisung nicht ausgesetzt.
2. Weniger Ablenkungspotenzial: Wenn man etwas mit Stift und Papier ausfüllt und sich der Blick nur auf das Blatt richtet, ist das Ablenkungspotenzial häufig geringer. Beim Online-Banking könnten hingegen aufpoppende E-Mails oder Neuigkeiten aus sozialen Netzwerken ablenken, sodass Sie sich womöglich in der Eingabemaske vertippen.
3. Falsche Überweisung stoppen ist besser möglich: Kommt es zu Zahlendrehern bei der Überweisung, muss diese gestoppt beziehungsweise zurückgefordert werden. Gestoppt werden kann die Überweisung nur, wenn Sie es schnell genug merken und das Geld noch nicht von Ihrem Konto abgebucht wurde.
Bei einer beleghaften Überweisung dauert der Geldtransfer häufig länger. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass Sie eine falsche Überweisung noch stoppen können.
Nachteile: Beleghafte Überweisung
1. Online-Banking ist kostengünstiger: In der Regel handelt es sich beim Online-Banking um die kostengünstigere Variante, wenn Sie Geld überweisen möchten. Der Preis einer Überweisung ist von Bank zu Bank unterschiedlich.
In der Regel ist eine bestimmte Anzahl an Überweisungen in den Kontoführungsgebühren inbegriffen. Das kommt aber ganz auf die Bank an. Bei einigen Banken gelten keine Pauschalen und jede Überweisung von Ihrem Girokonto wird mit einigen Cent Gebühren abgerechnet.
Viele Banken unterscheiden auch in beleghafte und beleglose Posten. Die beleghafte Überweisung, die per Überweisungsträger bei der Bank abgegeben wird, muss von dieser noch bearbeitet werden.
Beleglose Posten sind Überweisungen, die online oder teilweise auch an den SB-Terminals getätigt werden. Bei dieser Variante entstehen für Sie, im Gegensatz zu den beleghaften Überweisungen, meist keine oder nur geringe Kosten.
2. Längere Überweisungsdauer: Auch die Dauer der beleghaften Überweisung ist ein Nachteil dieser Variante. Mit der Umsetzung der EU-Zahlungsdienstrichtlinie in deutsches Recht wurden unter anderem die Regelungen über die Ausführungsfristen für Überweisungen im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) neu gefasst.
Nach § 675s BGB muss eine Überweisung im Euro-Raum tagesgleich erfolgen. Wurde diese allerdings beleghaft in Auftrag gegeben, darf der Geldtransfer auch zwei Tage andauern.
3. Sie haben weniger Überblick: Wenn Sie Online-Banking nutzen, können Sie Ihre Daueraufträge und Einzelüberweisung überblicken und gegebenenfalls abändern. Sie haben alle Überweisungen, die von Ihrem Konto abgehen, auf einen Blick.
4. Der Gang zur Bank ist notwendig: Ein weiterer Nachteil der beleghaften Überweisung ist der notwendige Gang zur Bank. Sie müssen sich einen Überweisungsträger besorgen. Wenn Sie die Empfänger-Daten dann nicht sofort parat haben, müssen Sie mit dem ausgefüllten Beleg sogar noch ein zweites Mal zur Bank. Beim Online-Banking können Sie Überweisungen von jedem Ort aus durchführen.
Fazit
Die beleghafte Überweisung bringt mehr Nachteile als Vorteile mit sich. Gerade die Flexibilität und Schnelligkeit des Online-Bankings sprechen für die Umgewöhnung.