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Rückversicherer: Das Milliardengeschäft mit den Katastrophen

Inhaltsverzeichnis

Manche nennen es das Geschäft mit Katastrophen – und es funktioniert: Rückversicherungen und ihre Aktien gehören zu den stabilen Titeln für Anleger.

Sie sind nicht nur solide, sondern bieten obendrein Dividenden mit Renditen von derzeit über 4%. Die größten unter den zehn weltweit führenden Rückversicherern heißen Munich Re (Münchner Rück), Swiss Re, Hannover Rück oder Berkshire Hathaway Reinsurance.

Rückversicherung: Definition und Geschichte

Doch was genau ist eine Rückversicherung? Definition und Geschichte zeigen das Bild vom Versicherer der Versicherer, der immer größere Risiken abdecken muss.

Eine Rückversicherung mindert per Definition das Ausfallrisiko, dem Erstversicherungen bei Großschäden ausgesetzt sind. Damit etwa die Allianz, Ergo, Axa oder Continentale nicht an ihre Grenzen kommen, versichern sie einzelne Risiken oder ganze Portfolios bei einer Rückversicherung.

Die wiederum ist häufig an den Erstversicherungen beteiligt. Diese Risikoverteilung ist der Kern des Geschäfts und macht beispielsweise Naturkatastrophen oder Flugzeugunglücke überhaupt versicherbar.

Zweistellige Milliardenschäden bei Katastrophen gedeckt

Und weil das Gefahrenpotenzial inklusive Terroranschlägen und Klimawandel weltweit zunimmt, weitet sich das Geschäftsfeld der Rückversicherungen aus. Die Prämien, die sie jährlich einnehmen, bewegen sich zwischen rund 16 Mrd. US-$ bei Berkshire Hathaway und ca. 37 Mrd. US-$ bei der Münchner Rück.

Dafür umfasst der Deckungsschutz, den sie den Erstversicherern anbieten, Schäden, die bei Erdbeben oder Wirbelstürmen ebenfalls im zweistelligen Milliardenbereich liegen können. Zu den bislang teuersten zählt Hurrikan Katrina mit über 62 Mrd. US-$.

Doch nicht jedes Jahr drücken derartige Ereignisse die Bilanzen. Gute Jahre wechseln sich mit schlechteren ab. Rückversicherungen müssen in größeren Zeiträumen und globalen Dimensionen denken.

Erste Rückversicherung in Köln

Die Ursprünge der Rückversicherung gehen auf die Seefahrt zurück. In Florenz, Genua oder Venedig schlossen im 14. Jahrhundert Einzelkaufleute die ersten entsprechenden Verträge. Mit der zunehmenden Industrialisierung wurden sie im 18. Jahrhundert immer bedeutender. Allerdings übernahmen noch Erstversicherer das Geschäft untereinander.

Die weltweit erste eigenständige Rückversicherung war die Kölnische Rück. Sie wurde nach dem verheerenden Hamburger Brand 1846 gegründet. Bald darauf folgten die Aachener, Frankfurter und Schweizer Rückversicherung, heute Swiss Re. Die Münchner Rück nahm 1880 ihre Geschäfte auf.

Neue Herausforderungen, neue Konzepte

Seither müssen sich die Rückversicherer stets neue Deckungskonzepte für neue Risikoarten ausdenken. Einst war es die Verbreitung des Automobils, dann die Luft-, später die Raumfahrt und heute die Digitalisierung. Maschinenversicherungen, Leistungsgarantien für Erneuerbare Energien oder aktuell Cyberpolicen markieren den Wandel in der technologischen Entwicklung. Hinzu kommt der Klimawandel mit seinen Unwägbarkeiten.

Was Rückversicherer insgesamt auszeichnet: Sie haben mit die besten Expertenstäbe, die sich mit verschiedenen Risiken und Gefahrpotenzialen weltweit beschäftigen. Wer etwa wissen will, wie es um die Erderwärmung tatsächlich steht, bekommt dort ideologiefreie und fundierte Antworten.

Wachstumspotenziale sind vorhanden

Rückversicherer sind naturgemäß seit jeher international ausgerichtet. Wachstum wird derzeit vor allem im Asien-Pazifik-Raum erwartet, wo bislang nur 20% aller ökonomischen Werte versichert sind. In Europa sind es 50%, in den USA 70%. Und wie bei Versicherern üblich, ist neben den Prämieneinnahmen der Erfolg an den Kapitalmärkten mitentscheidend.

Wie Gewinne aus Kapitalanlagen gemacht werden können, weiß kaum einer besser als Warren Buffet. Zu dessen Holding Berkshire Hathaway mit über 80 verschiedenen Firmen gehört auch die viertgrößte Rückversicherung General Reinsurance. Die übernahm 1998 die Kölnische Rück, die erste Rückversicherung der Geschichte.