+++ GRATIS Online-Webinar: Projekt 1,1-Millionen-Euro-Sprint - Jetzt bis zu 1,1 Millionen Euro sichern! | 03.06., 11 Uhr +++

CRRC Aktie: Das ist der größte Zughersteller der Welt

Inhaltsverzeichnis

Dass China mit viel Ehrgeiz seine Wirtschaft ausbaut, ist bekannt. Doch die Gigantenkonzerne, die dabei entstehen, hat nicht jeder europäische Anleger auf dem Radar. Meist rücken sie erst ins Bewusstsein, wenn sie den Markt aufmischen, hiesige Unternehmen aufkaufen, oder wenn neue Allianzen entstehen, um der Herausforderung zu begegnen.

CRRC-Aktie im Seitwärtsgang

Als jüngst bekannt wurde, dass die Rivalen Siemens und Alstom ihre Zugsparte zum international zweitgrößten Anbieter zusammenlegen, tauchte auf einmal der Name CRRC auf: die weltweite Nummer eins. Die Fusion ist die Antwort auf den Expansionsdrang des schier übermächtigen Bahn-Herstellers aus Peking. Anlass für einen Blick auf die CRRC-Aktie.

Immerhin macht CRRC mit umgerechnet rund 32 Mrd. € mehr Umsatz als Siemens, Alstom und Bombardier zusammen. Die China Railway Rolling Stock Corporation ging 2015 aus den staatseigenen Unternehmen CNR und CSR hervor. Die Zusammenlegung erfolgte über einen Aktientausch.

Zu der Zeit schoss die im Shanghai Stock Exchange Index 50 gelistete CRRC-Aktie innerhalb weniger Tage von ca. 1 € auf 2,36 €, nur um dann genauso schnell wieder auf das alte Niveau zu stürzen. Seit 2016 pendelt sie grob um die Marke von 0,80 €. Der jüngste leichte Aufwärtstrend setzte nach dem Tief bei 0,74 € im September ein.

Den Weltmarkt im Visier

Mit einer Dividendenrendite von zuletzt 3,45 % und einem KGV von 15 erscheint die Aktie von CRRC attraktiv und leicht unterbewertet. Auffallend: Nach jahrelangen Zuwächsen ist letztes Jahr der Umsatz um über 10 % gefallen, das operative Ergebnis zeigt ein Minus von fast 7 %. Auch die Gewinnprognose wurde revidiert, mit negativer Analystenhaltung. CRRC muss profitabler werden. Derzeit liegt die Ebit-Marge bei 8 %. Siemens-Alstom hat bis 2020 ganze 14 % im Visier.

Der große Vorteil von CRRC: Es hat den chinesischen Staat hinter sich, der zielstrebig seine Vormachtstellung in allen Bereichen ausbauen will. Als Geldgeber ermöglicht er ein Investitionspotenzial, bei dem weder Kredittilgung noch Zinsen eine Rolle spielen.

Die Wettbewerbsverzerrung ändert nichts an den Fakten: China, das bislang Bahntechnik importiert hat, stellt die Weichen um. CRRC hat technisch ernorm aufgeholt und weist immer mehr Exporterfolge auf. Aufträge kamen neben Indien, Kenia oder Thailand auch aus den USA. Der dortige Markt gilt als ausbaufähig. Potenziale bieten zudem Russland und: China selbst. Hat es bereits das längste Schnellzugnetz der Welt, soll es bald weiter ausgebaut werden.

Neben Schnellzügen arbeitet CRRC bereits an einer eigenen Magnetschwebebahn. Vorbild ist der deutsche Transrapid, der Shanghai mit dem Flughafen verbindet. Hierzulande wurde das Projekt begraben.

Moderne Züge alleine reichen nicht

Doch obwohl CRRC beeindruckende Bahnen baut, das Geschäft erfordert mehr. Neben der Signaltechnik vor allem das Know-how in Bezug auf die vielen nationalen Vorschriften. So war ein geplantes Projekt mit Entwicklung, Finanzierung, Bau und Betrieb einer Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Los Angeles und Las Vegas geplatzt. Die Amerikaner sahen Unzulänglichkeiten bei der Umsetzung behördlicher Auflagen.

Technisch und organisatorisch haben Siemens, Alstom, Bombardier aber auch der Schweizer Hersteller Stadler noch einen großen Vorsprung. Um aufzuholen, versucht CRRC nach chinesischer Strategie, sich bei etablierten Mitbewerbern einzukaufen. Der sächsische Schienenfahrzeug-Spezialist Cideon wurde bereits übernommen.

Doch anders als etwa im Maschinenbau setzt die Zugbranche Grenzen. Abgesehen von Spezialisten und Zulieferern gibt es außer CRRC weltweit nur neun Anbieter, die den Bereich Bahntechnik inklusive Signalanlagen abdecken. Neben Siemens-Alstom und Bombardier sind es General Electric, Hitachi, Stadler aus der Schweiz, CAF aus Spanien sowie Kawasaki und Hyundai Rotem.

Zudem wird sich CRRC bei den Margen weiterhin schwer tun. Hauptgrund: Die Kunden erwarten von den Chinesen deutlich günstigere Preise. Gerade Schwellenländer verlangen oft zusätzliche und großzügige Finanzierungshilfen. Die Regierung in Peking hilft meist mit, nicht zuletzt um einen Fuß in die Tür für Weiteres zu bekommen.

International hat der Riesenkonzern noch eine gehörige Strecke vor sich. Seine schiere Größe wird ihm helfen. Solange sich aber an der Profitabilität nicht viel ändert, dürfte sich auch die CRRC-Aktie schwer tun. Gehandelt wird sie übrigens auch an den großen deutschen Börsen.