SBO: Aktie 2022 auf der Überholspur

Während sich im laufenden Jahr bisher zahlreiche Aktien negativ entwickelt haben – vor allem Technologiewerte und Nebenwerte – gibt es auch einige Aktien, die deutlich zulegen konnten. So zum Beispiel die Aktie des österreichischen Ölfeld- und Gas-Ausrüsters SBO, die seit Jahresbeginn um rund 80% zulegen konnte, da das Unternehmen vom Öl- und Gas-Boom profitiert.
Das Unternehmen aus unserem Nachbarland hat vor wenigen Tagen Zahlen für das 1. Halbjahr 2022 vorgelegt, auf die ich gleich im Detail eingehen werde. Zuvor aber noch für Sie ein kurzes Portrait des zumindest in Deutschland recht unbekannten Unternehmens.
SBO: Der Öl- und Gas-Ausrüster
Die Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO) ist Weltmarktführer bei Hochpräzisionsteilen für die Oilfield Service-Industrie. Der Fokus des Unternehmens liegt auf der Produktion von sogenannten amagnetischen Bohrstrangkomponenten für die Richtbohrtechnologie (Directional Drilling), die beispielsweise bei Schiefergesteins- oder auch Tiefwasser- und Ultratiefwasser-Bohrungen Einsatz finden.
Ein Kernsegment von SBO bilden sogenannte MWD/LWD-Hochpräzisions-Komponenten. Es handelt sich hierbei um im Bohrstrang befindliche Instrumente, welche die Steuerung des Bohrstranges mit Hilfe von Messungen während des Bohrvorganges unterstützen.
Weiter umfasst das Kerngeschäft von SBO die Produktion und den Vertrieb von Bohrmotoren und Bohrwerkzeugen sowie Spezialtools für die Untertage-Zirkulations-Technologie (Downhole Circulation Technology) für Öl- und Gasbohrungen. Dazu kommen Angebote in den Bereichen Reparatur und Wartung.
Deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerungen im 1. Halbjahr
Schauen wir auf die aktuellen Zahlen: SBO konnte im 1. Halbjahr 2022 Umsatz und Ergebnis deutlich steigern. Die Dynamik auf den Energiemärkten und eine starke Nachfrage sorgten für ein klares Plus bei allen wesentlichen Kennzahlen. Der Auftragseingang zog kräftig an und verdoppelte sich annähernd (+97,9%) von 137,2 auf 271,5 Mio. Euro.
Der Umsatz erhöhte sich um 72,0% von 129,5 auf 222,7 Mio. Euro. Der Auftragsbestand stieg von 111,7 auf 166,2 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag nach 25,0 Mio. Euro im 1. Halbjahr 2021 bei 60,9 Mio. Euro in den ersten sechs Monaten dieses Jahres. Die EBITDA-Marge erhöhte sich von 19,3 auf 27,3%.
Das operative Ergebnis (EBIT) verfünffachte sich von 8,9 auf 44,8 Mio. Euro. Der Nettogewinn verachtfachte sich sogar von 4,2 auf 34,4 Mio. Euro. Das Ergebnis pro Aktie stieg von 0,27 auf 2,19 Euro.
Ein Blick auf die SBO-Aktie
Zum Schluss noch ein Blick auf die SBO-Aktie, die ich auch seit längerer Zeit auf der Empfehlungsliste meines Börsendienstes „Der Depot-Optimierer“ führe. Die SBO-Aktie schwankte in den vergangenen Jahren sehr stark – eine typische Entwicklung in der sehr zyklischen Rohstoffbranche.
Es bot sich somit auch bei SBO an, nach einer starken Kursentwicklung auszusteigen oder Teilgewinne zu realisieren und nach einem größeren Rücksetzer bzw. Einbruch wieder zuzukaufen oder neu einzusteigen. Im „Depot-Optimierer“ haben wir beispielsweise 2017 ein Zwischenhoch genutzt, um Kasse zu machen und mit dem Verkauf der halben Position satte 823% Gewinn erzielt.
Es lohnt sich also für Sie, die SBO-Aktie in guten und in schlechten Rohstoff-Phasen genau zu beobachten. Es locken dreistellige Trading-Gewinne.