Derivate-Hedging – Risikoabsicherung für Risikobewusste
Derivate-Hedging ist eine Beschreibung, wie ein Anleger sein Depot durch Derivate absichern kann.
Derivate wiederum sind synthetische Finanzprodukte. Sie leiten sich von Anlageklassen wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffen ab.
Der Vorteil:
Derivate erlauben eine hohe Flexibilität und eignen sich zum raschen taktischen Einsatz.
Derivate-Hedging mit CFDs
Zu den Derivaten zählen unter anderem Kontrakte wie Futures oder Optionen.
Gerade mit Optionen können Privatanleger ihr Depot gut absichern. Allerdings ist dies hier von der Angebotslage abhängig.
Mehr zum Thema: Derivate und ihre Funktionsweise
Ein Anleger, der sich gegen fallende Kurse bestimmter Aktien wappnen will und keine passenden Optionen findet, hat eine Alternative:
Er setzt auf Differenzgeschäfte mit CFDs (Contracts for Difference). Diese haben zudem keine festen Laufzeiten.
CFDs sind Wetten auf künftige Kurse. Sie können sich auf verschiedene Basiswerte beziehen. Mit ihnen lässt sich kurzfristig auf Gewinne spekulieren, man kann sich aber auch gegen fallende Kurse absichern.
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CFDs sind seit 2005 auch für deutsche Anleger zugänglich. Sie kommen aus Großbritannien, wo sie bei den traditionell wettfreudigeren Investoren beliebt sind.
Mit CFDs erwirbt der Anleger nicht den physischen Basiswert wie etwa eine Aktie. Stattdessen spekuliert er auf die Differenz zwischen deren Kauf- und Verkaufskurs.
Derivate-Hedging mit CFDs – Hedgefonds-Prinzip für Privatanleger
Dabei handelt der Anleger wie bei einem Hedgefonds. Der Schlüssel liegt im Leerverkauf.
Der Investor kann beispielsweise 100 CFDs auf eine bestimmte Aktie erwerben und diese zum aktuellen Kurs verkaufen, ohne sie aber tatsächlich zu besitzen. Fällt nun der Kurs der Aktie, kann er sie zum jetzt günstigeren Preis zurückkaufen und seine Position schließen.
Die Differenz zwischen dem Geldkurs und dem aktuellen Kurs ist der Gewinn. Damit hat der Anleger seine Positionen abgesichert.
Das Entscheidende dabei: Es handelt sich um ein Hebelgeschäft. Das erlaubt, dass man für dieses Geschäft nur einen geringen Betrag einsetzen muss, anstatt alle Aktien zu kaufen.
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Zu zahlen ist nur ein Bruchteil des Kurses. Abgesehen von den Transaktionskosten wird beim Anbieter lediglich eine Sicherheit in Höhe von wenigen Prozent des Basiswerts hinterlegt.
CFDs: Hebelwirkung für wenig Geld mit Risiko
Doch dieser vielfache Effekt für wenig Kapitaleinsatz ist mit Vorsicht zu genießen. Steigt nämlich der Kurs entgegen aller Erwartung, so bleibt die Position offen.
Je weiter der Kurs steigt, desto größer wird die Lücke. Übersteigt diese wiederum den eingelegten Sicherheitsbetrag, muss der Anleger nachschießen.
An diesem Punkt gibt es 2 Möglichkeiten: Entweder die Position wird geschlossen und es müssen Verluste weggesteckt werden. Oder man setzt auf das Prinzip Hoffnung, schießt immer weiteres Kapital hinzu und stemmt sich so gegen den Markt.
Das kann allerdings gefährlich werden. Ein Anleger muss hier einen kühlen Kopf bewahren. Er muss entweder zeitig aussteigen oder vorab feste Stop-Loss-Marken definieren.
Alternativ sind solche Wetten auf steigende Kurse tendenziell weniger riskant. Wenn Aktien fallen, so ist das im Schnitt weniger stark ausgeprägt. Doch Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.
CFDs locken mit hohen Gewinnen bei geringem Kapitaleinsatz. Sie haben keine Laufzeiten, sind einfach zu verstehen und ebenso einfach zu handeln.
Andererseits: Geht die Wette daneben, ist das Risiko groß, mehr Geld zu verlieren, als man eingesetzt hat. Der Einsatz von CFDs erfordert also viel Disziplin und einen klaren Kopf.