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Rheinmetall-Aktie nach Milliardenzukauf deutlich fester

Rheinmetall-Aktie nach Milliardenzukauf deutlich fester
Sergey Kohl / stock.adobe.com
Inhaltsverzeichnis

So traurig die geopolitische Entwicklung ist, der Rüstungs-Gigant Rheinmetall profitiert von den erhöhten Militärausgaben. Jetzt reagiert der Rüstungskonzern Rheinmetall auf die steigende Nachfrage nach Munition und will den spanischen Wettbewerber Expal Systems für 1,2 Milliarden Euro schlucken. Den Anlegern scheint der Deal zu gefallen. Die Rheinmetall-Papiere legten im Wochenverlauf deutlich an Wert zu.

Rheinmetall – der deutsche Rüstungskonzern

Bevor wir zur Übernahme kommen, möchte ich Ihnen erst noch einmal gerne den Käufer näher vorstellen: Die börsennotierte Rheinmetall AG mit Sitz in Düsseldorf ist ein international tätiges Unternehmen in den Märkten für umweltschonende Mobilität und bedrohungsgerechte Sicherheitstechnik.

Rheinmetall nimmt nach eigenen Angaben eine weltweite Spitzenposition als Automobilzulieferer für Module und Systeme rund um den Motor ein. Des Weiteren ist Rheinmetall ein Systemhaus für Verteidigungs- und Sicherheitstechnik. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielten die Düsseldorfer bei einem Umsatz von 5,65 Milliarden Euro einen Nettogewinn in Höhe von 291 Millionen Euro.

Milliardenübernahme stärkt Munitionsgeschäft

Nun will sich Rheinmetall im Munitionsgeschäft stärken und legt für den spanischen Konzern Expal System 1,2 Milliarden Euro auf den Tisch. Der Deal hat es in sich: Immerhin ist Expal mit einem Jahresumsatz von rund 400 Millionen Euro einer der größten Munitionshersteller in Europa. Laut Vorstandschef Papperger reichten die Kapazitäten aus, um den Umsatz weiter auf bis zu 700 Millionen Euro zu erhöhen. Die Werke sind modern und hochautomatisiert.

Gleichzeitig sind die Spanier hochprofitabel. Zuletzt lag die operative Gewinnmarge vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) bei rund 30%. Zum Vergleich: Rheinmetall peilt für das aktuelle Geschäftsjahr eine konzernweite EBITDA-Marge von 11% an. Vom ersten Jahr an soll Expal Systems einen positiven Beitrag zum Ergebnis je Aktie abliefern.

Kapazitäten werden deutlich ausgeweitet

Mit der Übernahme will Rheinmetall das Kerngeschäft absichern. Im Mittelpunkt steht dabei die Ausweitung der Produktionskapazitäten und die Erweiterung des Produktportfolios. Die Spanier produzieren unter anderem Munition für Artilleriesysteme und Flugabwehrgeschütze. Pro Jahr könne Expal 250.000 bis 300.000 Artilleriegranaten herstellen. Zum Vergleich: Rheinmetall selbst kommt laut Firmenangaben auf eine Kapazität von rund 80.000.

Steigende Nachfrage nach Munition

Der Hintergrund des Zukaufs liegt auf der Hand: Der Krieg in der Ukraine und das steigende Sicherheitsbedürfnis vieler Staaten hat die Nachfrage nach militärischem Gerät und entsprechender Munition spürbar beflügelt. Laut Rheinmetall-Firmenchef Armin Papperger kann bei Expal zukünftig auch Munition für den Flugabwehrpanzer Gepard gefertigt und damit ein Problem gelöst werden:

Die Bundesregierung hatte nämlich diese Panzer auch an die Ukraine geliefert, um ihren Luftraum gegen Angriffe aus Russland zu schützen. Allerdings gilt der Munitionsvorrat als sehr begrenzt, weil das Herstellerland Schweiz keine Exporterlaubnis erteilen will. Würde künftig die Munition aus Spanien kommen, wäre Rheinmetall wesentlich besser aufgestellt.

Deal-Abschluss im Sommer 2023 erwartet

Verkäufer der Beteiligung ist der Sprengstoffhersteller Maxam Corp, hinter dem wiederum der Finanzinvestor Rhône Capital steht. Bevor die Transaktion durchgeht, müssen erst noch die kartellrechtlichen und regulatorischen Hürden genommen werden. Doch Rheinmetall zeigt sich zuversichtlich und erwartet, dass der Zukauf bis zum Sommer 2023 über die Bühne gehen wird.