A.S. Création Tapeten AG erreicht Gewinnprognose wahrscheinlich nicht
Die Nachfrage nach Heimwerkerartikeln hat bekanntlich in den Zeiten des Corona-Lockdowns deutlich zugenommen. So hatten während der Pandemie viele Menschen Zeit und Geld, um ihre eigenen vier Wände oder auch den Garten auf Vordermann zu bringen.
Entsprechend gab auch das in Düsseldorf ansässige Deutsche Tapeten-Institut zu Beginn des Jahres bekannt, dass der Abwärtstrend in der deutschen Tapetenbranche gestoppt und der im Inland realisierte Umsatz deutscher Hersteller im Vorjahr um 12% auf 110 Mio. Euro gestiegen ist.
Umsatzseitig läuft es auch bei der in Gummersbach/NRW ansässigen A.S. Création Tapeten AG nach wie vor gut. Allerdings wird die Gewinnprognose für das laufende Jahr wahrscheinlich nicht erreicht werden können. Bevor ich darauf gleich näher eingehe, möchte ich Ihnen die A.S. Création kurz vorstellen.
A.S. Création Tapeten AG im Kurzporträt
Auch wenn der Tapetenhersteller aus der Nähe von Köln in der breiten Bevölkerung relativ unbekannt ist, zählt die A.S. Création Tapeten AG zu den führenden Tapetenherstellern in Europa.
Das Unternehmen wurde im Jahr 1974 von Jürgen Schneider, der auch heute noch über 35% der Aktien des Unternehmens hält, in Gummersbach gegründet. A.S. Création gliedert sich in zwei Geschäftsbereiche: der Tapeten- und der Dekorationsstoffproduktion, wobei das Tapetengeschäft einen Anteil von über 90% am Gesamtumsatz hat.
Die Tapetenproduktion erfolgt überwiegend in Deutschland am Standort Wiehl-Bomig, einem Nachbarort von Gummersbach. Daneben werden Tapeten auch im belarussischen Novoselje hergestellt. Darüber hinaus hat der Tapetenhersteller Vertriebsgesellschaften in England, den Niederlanden, Frankreich sowie in Russland.
Gewinnprognose wird wahrscheinlich nicht erreicht
Nach einer guten Rohertragsmarge von 54,5% im 1. Quartal dieses Jahres sank sie im 2. Quartal auf 48,5% mit sinkender Tendenz. Als Grund für diese negative Entwicklung nennt das Unternehmen die stark angestiegenen Rohstoff- und Energiepreise.
Für die Monate Juli und August verbuchte A.S. Création einen kumulierten operativen Verlust (ohne Währungseffekte) in Höhe von 0,4 Mio. Euro. Das bereinigte operative Ergebnis liegt nach den ersten 8 Monaten des laufenden Geschäftsjahres bei nur 4,2 Mio. Euro und damit noch mehr als deutlich unterhalb der ursprünglich prognostizierten Bandbreite von 9 bis 11 Mio. Euro.
Zwar geht der Tapeten-Spezialist noch davon aus, dass er die Umsatzprognose, die zwischen 147 Mio. und 157 Mio. Euro liegt, wird erreichen können. Die Ergebnisplanung zwischen 9 bis 11 Mio. Euro wird das Unternehmen aber nach eigenen Angaben wahrscheinlich nicht erreichen, da bereits zusätzliche Preiserhöhungen bei Papier und Faservliesen sowie bei Energien angekündigt worden sind.
Eine entsprechende Meldung hat an diesem Mittwoch zu einem deutlichen Kurseinbruch der A.S. Création-Papiere geführt. Da aktuell davon auszugehen ist, dass sich der Tapeten-Spezialist zumindest kurz- und mittelfristig nicht von seinen Problemen erholen wird, drängt sich ein Kauf hier aus meiner Sicht derzeit eher nicht auf.