Börse: Viele Insider standen zuletzt auf der Käuferseite
Der deutsche Leitindex DAX ist in dieser Woche erstmals in seiner Geschichte über die runde 15.000-Punkte-Marke geklettert. Dennoch notieren aktuell zahlreiche Aktien teils deutlich unter ihren Jahreshochs. Diese Gelegenheit haben in den vergangenen Tagen und Wochen zahlreiche Top-Manager und Aufsichtsräte der börsennotierten Unternehmen in Deutschland zum Kauf genutzt.
Das ist ein klar positives Zeichen! Denn die Manager und Aufsichtsräte bzw. deren Angehörige, die allesamt als sogenannte Insider bezeichnet werden, würden nicht kaufen, wenn sie nicht von den guten Perspektiven der Unternehmen überzeugt wären.
Bevor ich Ihnen gleich ein paar allgemeine Sätze zum Thema Insiderkäufe schreibe, möchte ich zunächst auf einige Insiderkäufe aus den vergangenen Tagen eingehen.
Aktuelle Insiderkäufe: Eine Übersicht
In den vergangenen Tagen haben viele Unternehmens-Insider zugegriffen. So zum Beispiel bei der Siemens-Gesundheits-Tochter Siemens Healthineers, dem Verkehrstechnik-Spezialisten Schaltbau, der Baader Bank, LEG Immobilien , Hugo Boss und dem Biotech-Unternehmen Morphosys.
Ebenfalls auf der Käuferseite standen die Unternehmensinsider zuletzt bei CompuGroup (einem Anbieter von u.a. Software für Arztpraxen), RWE, dem IT-Sicherheits-Spezialisten Cyan, IVU (einem Softwareanbieter u.a. für den öffentlichen Nahverkehr), dem Infrastruktur-Spezialisten Friedrich Vorwerk und Eon. Darüber hinaus gab es auch noch weitere Insiderkäufe, deren Nennung hier den Rahmen sprengen würde.
Wie Insider-Transaktionen einzuordnen sind
Abschließend noch ein paar Sätze dazu, wie Insider-Transaktionen grundsätzlich einzuordnen sind: Meines Erachtens ist es in vielen Fällen sinnvoll, sich beim Aktienkauf an Personen zu orientieren, die Informationen aus 1. Hand haben und direkt an der Quelle sitzen (das ist bei den Insidern der Fall, da es sich dabei beispielsweise um Vorstände und Aufsichtsräte und deren Angehörige handelt).
Allerdings sollten Sie beachten, dass es nicht automatisch ein gutes Zeichen sein muss, wenn ein Insider Aktien des eigenen Konzerns kauft und nicht automatisch ein schlechtes Zeichen, wenn Insider Aktien verkaufen.
Denn nicht immer kaufen Insider Aktien, weil sie diese für unterbewertet halten (wenn sie zum Beispiel nur kleine Summen investieren) und nicht immer verkaufen Insider Aktien, weil sie diese für überbewertet halten (die Insider können zum Beispiel Cash für die Steuer benötigen). Sie sollten daher niemals nur auf die Insiderkäufe und -Verkäufe achten, sondern stets auch einen Fundamental-Check vornehmen.
Zum Schluss noch ein Praxistipp: Die Insiderkäufe- und Verkäufe finden Sie auf der Internetseite der Bundesanstalt für Finanzdiensteistungsaufsicht (Bafin). Suchen Sie dort nach „Mitteilungen über Eigengeschäfte von Führungskräften“. Sie finden dann eine Datenbank, in der Sie nach den Unternehmen suchen können, die Sie interessieren.