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Drägerwerk-Aktie auf dem Boden der Tatsachen

Drägerwerk-Aktie auf dem Boden der Tatsachen
solarseven / Shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Als im März 2020 die Pandemie alles durcheinanderwirbelte, suchten Hartgesottene Anleger schnell Chancen. Die Aktie von Drägerwerk kam Spekulanten damals wie gerufen – schließlich stellt das Unternehmen Beatmungsgeräte her. Von diesen würde man wegen Corona viele brauchen, so die Annahme damals.

Doch glücklicherweise wurden Beatmungsgeräte nur zeitweise knapp. Zumindest in Deutschland gelang es, alle Patienten zu versorgen. Wie ist es mit der Aktie von Drägerwerk in den vergangenen Jahren weitergegangen? Der Kurs hat deutlich nachgegeben! Wir erklären Ihnen, wie es weitergehen kann und welche Rolle die Lockdowns in China für Drägerwerk spielen.

Corona-Hype als Benchmark

Die Drägerwerk KGaA entwickelt, produziert und vertreibt seit 1889 Geräte und Systeme in den Bereichen Medizin- und Sicherheitstechnik. Stammsitz des Unternehmens ist Lübeck. Neben Fertigungsstätten in Deutschland sowie in Australien, China, Großbritannien, Indien, den Niederlanden, Schweden und den USA ist Dräger mit Service- und Vertriebsstützpunkten in 190 Ländern präsent. Drägerwerk hat den Auftragseingang im 1. Halbjahr um 8,9% auf 1,65 Mrd € gesteigert. Beide Sparten haben zur positiven Entwicklung beigetragen.

Wachstumstreiber waren der Kernmarkt Europa und die Region Afrika, Asien und Australien. Dort legte der Auftragseingang um rund ein Fünftel zu. Der Umsatz konnte mit dem starken Auftragseingang nicht Schritt halten und sank gegenüber dem durch die Corona-Pandemie begünstigten Rekordwert des Vorjahres um 22,3% auf 1,3 Mrd €. Das Geschäft wurde durch die eingeschränkte Verfügbarkeit von Vorprodukten und die Lockdowns in China zusätzlich belastet.

Dividende lässt zu wünschen übrig

Mit dem Umsatz ist auch das Ergebnis deutlich zurückgegangen. Der Rückgang beim Bruttoergebnis ist im Wesentlichen auf den verringerten Umsatz zurückzuführen. Zudem belasteten ein veränderter Produktmix und gestiegene Kosten für elektronische Bauteile und Logistik. Im Gegensatz zu diesen Kosten waren die Preiserhöhungen zu diesem Zeitpunkt noch nicht voll ergebniswirksam. Die Bruttomarge verringerte sich von 49,1 auf 40,4%. Das operative Ergebnis (EBIT) brach von +209,2 auf -111,7 Mio € ein.

Der Gewinn unterm Strich belief sich auf -77,99 Mio €, nach 139,8 Mio € im Vorjahr. Für das 2. Halbjahr geht Drägerwerk von einer Erholung der Geschäftsentwicklung aus. Das Russland-Geschäft ist klein und die direkte Abhängigkeit von russischer Energie und Rohstoffen gering. Zudem hilft das gut diversifizierte Geschäftsmodell, die Auswirkungen geopolitischer Risiken abzufedern. Die Aktie ist nicht uninteressant, wegen der schmalen Dividendenrendite aber auch kein Muss.