+++ Die kostenlosen Online Live Webinare 2023 - Trading, Finanzen, Geldanlage & Vermögen +++

Deutsche Biotech-Aktien: Diese 2 haben Langfrist-Potenzial

Deutsche Biotech-Aktien: Diese 2 haben Langfrist-Potenzial
l i g h t p o e t / Shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Biotech-Firmen haben das Potenzial, den etablierten Pharmakonzernen den Rang abzulaufen. Doch je nach Schwerpunkt und Erfolg kommt es immer wieder zu Zusammenschlüssen und Übernahmen. Die Branche verändert sich fortlaufend. Die jüngste Welle erfasste auch hiesige Unternehmen.

Deutsche Biotech-Aktien im Übernahmewirbel

Einige deutsche Biotech-Aktien erleben plötzlich spekulationsgetriebene Kursausschläge. Das im Sdax gelistete Biotest etwa wurde vom chinesischen Investor Creat übernommen.

Und plötzlich hieß es, Pfizer habe Interesse an Medigene, was danach von Spekulationen um einen Zusammenschluss mit dem US-Produzenten Bluebird Bio abgelöst wurde. Dann ging es um die Frage, ob Celgene am TecDax Unternehmen interessiert ist. Auch deutsche Biotech-Aktien gehören zu einer Branche, in der es auf und ab geht.

Für vorsichtige Gemüter ist dies nicht immer geeignet. Firmen müssen von der Entwicklung bis zur Markteinführung von neuen Wirkstoffen rund zehn Jahre sowie Milliardenbeträge investieren bis sie mit neuen Produkten schwarze Zahlen schreiben können.

Evotec: Profitable Partnerschaften

Eines der erfolgreichen deutschen Biotech-Unternehmen ist Evotec. Die Besonderheit der Hamburger: Sie konzentrieren sich auf Entwicklungspartnerschaften und Forschungsallianzen mit den jeweils geeigneten Partnern. Die Verträge etwa mit Bayer Healthcare, Sanofi, Boehringer Ingelheim oder Genentech laufen über viele Jahre hinweg und schaffen Planbarkeit auch für Anleger.

Die jüngste Kooperation läuft mit dem US-Hersteller Celgene im Bereich Onkologie. Fürs laufende Jahr wird bei Umsatz und operativem Gewinn ein Zuwachs von gut 30 % erwartet. Bereits in den letzten fünf Jahren hat sich der Umsatz auf 257,6 Mio. Euro verdreifacht. Das operative Ergebnis sprang 2016 nach vielen Verlustjahren auf über 25 Mio. Euro und legte 2017 leicht zu. Was aktuell für Optimismus sorgt, ist eine Vorabzahlung von Celgene über 65 Mio. US-Dollar.

Dieser Tage machte die Aktie einen Sprung von 12,6 Euro auf über 14 Euro. Wer vor zehn Jahren einstieg, kann sich über einen Kursgewinn von fast 1.000 % freuen. Evotec ist eine deutsche Biotech-Aktie für langfristig orientierte Anleger.

Formycon: Biotech-Nachahmerprodukte

Einen Blick wert ist das Papier von Formycon. Die Listung im Scale 30 der Deutschen Börse zeigt: Es handelt sich um ein kleines, aufstrebendes Unternehmen. Seine Spezialität: Auslaufende Patente aufspüren und den jeweiligen Wirkstoff dann als Nachahmerprodukt günstiger auf den Markt werfen. Im Unterschied zu Generika aber sind Zulassungsverfahren notwendig, da diese Biosimilars mit dem Original nicht völlig identisch sind.

Dennoch spart dies dem Münchner Unternehmen erheblich an Forschungsaufwand. Studien zufolge dürften Biosimilars bis 2025 dem internationalen Markt gut 100 Mrd. US-Dollar entziehen. Formycon hat Nachahmerpräparate unter anderem für die Augenmedikamente Lucentis, Eylea und das Psoriasismedikament Stelara entwickelt.

Nach Investitions- und Verlustjahren stieg der Umsatz ab 2012 auf 19,5 Mio. Euro, seit 2014 werden schwarze Zahlen geschrieben. Dass 2017 Verlust eingesteckt werden musste, ist mit Blick auf die kommenden Erträge zu verschmerzen. Die Aktie brachte in den letzten fünf Jahren auf Xetra ein Plus von über 700 %.

Die beiden deutschen Biotech-Aktien zeichnen sich durch ihre Geschäftsmodelle aus, mit denen sie die üblicherweise hohen Vorlaufkosten reduzieren. Der eine durch solide Partnerschaften, der andere durch Nachahmerprodukte. Erfolg kann sich in beiden Fällen erst langfristig einstellen.