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Energiewende Deutschland: Wasserstoff-Kooperation

Energiewende Deutschland: Wasserstoff-Kooperation
petrmalinak / Shutterstock.com
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Bereits vor Kriegsbeginn und dem völkerrechtswidrigen Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck einen Wasserstoff-Boom prognostiziert und gesagt, dass die Nachfrage nach Wasserstoff als Energieträger schnell steigen werde.

Die Politik sei in der Pflicht, die gesetzlichen Grundlagen dafür zu schaffen und finanziell zu unterstützen. „Das wird jetzt in kurzer Zeit einen sehr schnellen Hochlauf erleben“, sagte Habeck bereits Mitte Februar dieses Jahres und damit vor Kriegsbeginn.

Durch den Krieg in der Ukraine und die Tatsache, dass man sich im Westen zeitnah möglichst unabhängig von russischem Öl und Gas machen will, kommt noch einmal zusätzlicher Schwung in die Sache.

In dieser Woche hat Wirtschaftsminister Habeck eine Wasserstoff-Kooperation mit den Vereinigten Arabischen Emiraten vereinbart. Noch in diesem Jahr sollen erste Wasserstoff-Lieferungen nach Deutschland möglich gemacht werden.

Mehr Tempo bei grünem Wasserstoff

Habeck möchte insbesondere bei grünem Wasserstoff mehr Tempo machen. „Je schneller wir mit dem Wasserstoff sind, umso weniger brauchen wir dann auch noch Gas.“ Der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft könne „unter dem Druck der Zeit“ sehr viel schneller passieren, als es bisher geplant sei, so Habeck.

Zunächst soll auch blauer Wasserstoff eingesetzt werden, der dann jedoch später durch grünen Wasserstoff ersetzt werden soll. Der blaue Wasserstoff soll also eine Art Zwischenlösung sein.

Ein kurzer Blick auf die Wasserstoff-Farbenlehre

Sogenannter grüner Wasserstoff wird durch den chemischen Prozess der Elektrolyse von Wasser hergestellt, wobei für die Elektrolyse ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien zum Einsatz kommt. Unabhängig von der gewählten Elektrolysetechnologie erfolgt die Produktion von grünem Wasserstoff komplett ohne Emission von CO2, da der eingesetzte Strom zu 100% aus erneuerbaren Quellen stammt.

Blauer Wasserstoff ist Wasserstoff, der aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird, dessen CO2 bei der Entstehung jedoch abgeschieden und gespeichert wird. Das bei der Wasserstoffproduktion erzeugte CO2 gelangt so nicht in die Atmosphäre. Somit kann die Produktion als CO2-neutral betrachtet werden.

Equinor setzt auf grünen und blauen Wasserstoff

Schauen wir uns zum Schluss mit dem norwegischen Öl- und Gaskonzern Equinor noch ein Unternehmen an, das sowohl auf grünen als auch auf blauen Wasserstoff setzt. Die Kombination aus grünem und blauem Wasserstoff sorgt dafür, dass die technisch überlegene Brennstoffzellen-Technologie zeitnah im großen Stil eingesetzt werden kann.

Equinor finanziert diese erfolgreiche Energiewende in der Startphase mit den Gewinnen aus dem klassischen Öl- und Gasgeschäft. Das sichert dem Unternehmen ein großes Stück vom Wasserstoff-Kuchen. Der norwegische Staat und auch die freien Equinor-Aktionäre können sich daher aus meiner Sicht langfristig auf hohe Gewinne und üppige Dividenden freuen.