Erst Pleite-Angst, dann Wachstums-Maschine
Es gibt Unternehmen, die tragen einen großen Namen. Manche von diesen Unternehmen kämpfen seit Jahren gegen den Verfall – so wie Heidelberger Druckmaschinen. Die Zahl der Zeitungen in deutschen Haushalten sinkt, immer weniger wird gedruckt. Das war für die Heidelberger lange ein großes Problem. Doch wer Druckmaschinen bauen kann, der kann auch vieles andere. Die pfiffigen Kurpfälzer haben auf Wallboxen für E-Autos umgesattelt und damit eine Erfolgsgeschichte begründet.
Inzwischen ist die Aktie längst kein Pennystock mehr. Wir erklären Ihnen, wo jetzt noch Potenziale liegen. Vorab aber ein paar Eckdaten zu Heidelberger Druckmaschinen. Heidelberger Druckmaschinen ist der bedeutendste Anbieter von Lösungen für die gesamte Druckindustrie. Nach der umfassenden Neuausrichtung gliedert sich der Konzern jetzt in die Sparten Digital Technology, Lifecycle Solutions und Finanzdienste. Von den Bereichen Digital und Web Systems hat sich Heidelberger Druckmaschinen getrennt.
Zwei Geschäftsbereiche, die sich prima ergänzen
Durch den Konzernumbau scheint sich eine Kehrtwende abzuzeichnen. Im vergangenen Jahr konnte der Umsatz um 14,1% auf 2,2 Mrd € gesteigert werden. Außerdem schaffte es HD Druck, die Profitabilität zu steigern und erwirtschaftete einen Gewinn von 33 Mio €. Strategisch will der Konzern langfristig auf digitale und nutzungsabhängige Subskriptionsmodelle umstellen. In einer Kooperation mit Munich Re wurden Vertragsmodelle erarbeitet, in denen es Kunden ermöglicht wird, für Maschinen, Service und Materialien in Abhängigkeit des Outputs zu bezahlen.
Damit möchte HD Druck langfristig einen stabilen und wiederkehrenden Umsatz garantieren. Munich Re übernimmt in dieser Kooperation die Rolle als Finanzierungspartner. Durch dieses Modell verspricht sich HD Druck eine bessere Skalierbarkeit des Geschäftsmodells. Gute Nachrichten kommen auch aus dem Geschäft mit der Elektromobilität. Für die Wallboxen wurde bereits die 4. Produktionslinie gestartet. Im Fokus liegt dabei die Vermarktung an Unternehmen. Um die Flotten von Unternehmen leichter in die Elektromobilität zu überführen, wurde mit SAP eine intelligente Lösung entwickelt, um Ladenetzwerke digital zu betreiben, um ein modernes Flottenmanagement zu gewährleisten.
Danke, Herr Nachbar!
Dabei ermöglicht die Softwareschnittstelle nicht nur einen Abrechnungsservice, sondern ebenfalls ein Energie- und Lastenmanagement. HD Druck hat sich mit dem Kerngeschäft der Druckmaschinen eine stabile Basis erarbeitet und sorgt mit Ladelösungen für starkes Wachstum. Eine Kehrtwende ist absehbar. Eine Dividende gibt es hier zwar nicht, doch ist der Turnaround sehr nah. Dass HD Druck mit SAP zudem einen smarten Technologiepartner direkt vor der Haustür hat, ist ein großes Glück. Diese Aktie macht sich auch in Ihrem Depot gut!