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Asian Bamboo: Das schwierige Geschäft mit Bambus

Inhaltsverzeichnis

Mit dem chinesischen Unternehmen Asian Bamboo konnten Anleger viel gewinnen, aber leider auch sehr viel verlieren. Chancen und Risiken lagen dicht beieinander. Vieles spricht allerdings dafür, dass die Risiken erdrückend sind.

Ökologischer Bambusanbau in China

Asian Bamboo ist ein chinesischer Produzent mit Firmenzentrale in Hamburg. Seit über zehn Jahren befasst sie sich mit dem Anbau von Bambuswäldern. Dabei liegt der Fokus auf dem Verkauf biologisch angebauter Bambussprossen und -stämme. Das Hauptanbaugebiet liegt in der Provinz Fujian.

Das Geschäft konzentriert sich auf die beiden Felder Bambusstämme und biologisch angebaute Bambussprossen. Die Sprossen werden auf dem wachsenden Markt für Bio-Lebensmittel abgesetzt. Die Stämme werden über chinesische Händler an Unternehmen der Bereiche Bodenbeläge, Bau, Möbelproduktion und Papierherstellung verkauft.

Bambus – eine Alternative zu Holz

Das rasante wirtschaftliche Wachstum, aber auch der steigende Lebensstandard und die fortschreitende Urbanisierung kurbeln die Nachfrage nach Holz in China an. Vor dem Hintergrund einer Holzverknappung, die von der inländischen Holzproduktion nicht bedient werden kann, bietet Bambus eine echte Alternative. Hinzu kommt, dass Bambus einer der am schnellsten wachsenden Pflanzen ist.

Die von Asian Bamboo eingesetzte Art Moso-Bamboo ist ein extrem schnell nachwachsender Rohstoff. Er kann in 3 Monaten 20 Meter wachsen. Bambus ist extrem belastungsfähig, hart, zugfest und wird auch für Isolierungen, Stützpfeiler, Wände und Fenster-rahmen eingesetzt.

Ist der Sturm überstanden?

„Bambus wiegt sich im Sturm, aber er bricht nicht.“ Das fernöstliche Sprichwort passte bis 2011 ganz gut zu Asian Bamboo. Nach einer fulminanten Kursrally seit Börsengang von über 770% folgte 2011 der jähe Absturz. Spekulationen über Betrügereien bei Börsengängen chinesischer Firmen, ausgelöst durch den Forstkonzern Sino Forest, schickten die Aktie von 42 € auf ein Allzeittief von 1,84 €.

Nach Verlust, keine Dividende

Der Niedergang hat letztendlich doch handfeste Gründe. Bereits im Geschäftsjahr 2012 verringerten sich die Umsätze um 19% auf 72,9 Mio. €. Begründet wurde diese Entwicklung mit einer schwachen Ernte von Bambussprossen, einer langsamen Entwicklung des Bambusfaser-Geschäfts sowie der allgemeinen schwachen Wirtschaftslage in China.

Unterm Strich fiel ein Verlust von 19,8 Mio. € an. Während für das Vorjahr eine Jahresdividende in Höhe von 40 Cent je Aktie gezahlt wurde, gingen die Anleger 2012 leer aus.

Vorstand setzt auf Turnaround-Plan

Nachdem im 1. Halbjahr der Umsatz um 67% auf nur noch 14,5 Mio. € eingebrochen ist und unterm Strich erneut rote Zahlen standen, hat der Vorstand mit der Umsetzung eines Turnaround-Plans begonnen. Die Ergebnisse der strategischen Überprüfung könnten zu Modifikationen beim Geschäftsmodell führen.

Auf jeden Fall bleibt die operative Geschäftslage extrem schwierig. Daher sollten Sie genau abwägen, ob Sie sich für Asian Bamboo entscheiden.