Haben wir noch Insolvenzanträge?
Alles wird knapp. Erst Toilettenpapier. Dann Sonnenblumenöl. Günstiger Sprit und Strom sowieso. Jetzt gibt es einen neuen Trend im Wirtschaftsschrumpfungsparadies Deutschland: Immer mehr Firmen gehen in die Insolvenz. Entweder teures Gas oder teurer Strom sind schuld. Oder Strom, der aus teurem Gas erzeugt wird.
Eine Kombination aus beiden Trends wurde jetzt bekannt: Toilettenpapier-Hersteller Hakle ist pleite. 2020 gab es dank Corona wieder einmal einen Jahresüberschuss von 650.000 Euro. Wer hätte gedacht, dass überhaupt einmal die Branche um Toilettenpapier gefährdet sein kann?! Allerdings ging es Hakle bereits seit Jahren schlecht. Die aktuelle Situation ist nur der Sargnagel.
Schuhhersteller Görtz ist ebenso insolvent. Im Jahre 1875 wurde das Unternehmen gegründet und hatte 160 Läden in 90 Städten.
Solche Meldungen werden wir jetzt immer mehr lesen dürfen. 2.500 Stellen hier in Gefahr; 400 dort (Siemens Energy). Autozulieferer Vitesco will mehr als 800 Stellen streichen. Navi-Hersteller TomTom will jeden 10. Mitarbeiter – insgesamt 500 – entlassen.
Insolvenzverschleppung als Bumerang
Während der Pandemie brauchten bzw. durften Unternehmen keine Insolvenz anmelden. Jetzt werden die Schleusen geöffnet in der bestmöglichen Kombination: mit unverschämt teuren Strompreisen. Wer kann bei 10-fachen laufenden Kosten da noch rentabel arbeiten? Zusperren und auf bessere Zeiten hoffen, ist das Motto.
Oder eben in die Insolvenz. Da sind wir jetzt per Beschleuniger in der Realität angekommen. Wer durch die Pandemie noch nicht am Existenzminimum war, bekommt jetzt als Mittelstand oder Großunternehmen den finalen Kinnhaken per Stromrechnung.
Zukunftsforscher bald arbeitslos?
Wer konnte denn bitte die Entwicklung in Deutschland in den letzten 3 Jahren vorhersagen? Wie hier die Wirtschaft plattgemacht wurde und wird, ist schon beeindruckend. Aber unabhängig von der Industrie – ich kenne einfach keinen Unternehmer im Freundeskreis, der in den letzten Jahren positiv gestimmt war – wo soll die Reise denn hingehen?
Vor kurzem habe ich eine Studie gesehen, wie sich die Unfruchtbarkeit in Südkorea auf die Einwohnerzahl auswirken soll. Weniger Nachwuchs. Weniger Menschen. Deutliches Bevölkerungsschrumpfen. Knackpunkt hier: Die Studie war mit Ziel „Ende des Jahrhunderts“ ausgelegt.
Wer will denn heute sagen, wie es in knapp 80 Jahren aussieht, wenn wir noch nicht einmal wissen, welches Unheil uns in den kommenden Monaten noch drohen kann? Alle Prognosen, die vor Corona getroffen wurden, sind überholt. Alle Prognosen, die vor der Eskalation durch Sanktionen gegen Russland geschrieben wurden, sind auch für die Tonne.
Die Welt hat sich seit 2020 dermaßen rapide zum Negativen gewandelt, dass 2019 und davor wohl jetzt schon die „gute alte Zeit“ gewesen ist. Damals, als die Welt noch in Ordnung war, ohne Impfkampagne per Bratwurst, ohne teurem Öl aus Russland, das jetzt über den Umweg Indien in Europa eingekauft wird. Ohne abgeschalteten Atomreaktoren während Großfirmen mit Millionenumsatz zusperren können.
Währenddessen fällt die Maskenpflicht in Flugzeugen. Schulklassen ab der 5. Klassen können aber weiterhin zum Maskentragen gezwungen werden. Offensichtlich geht der Trend zum Unterricht im Flugzeug…
Und wir haben noch nicht einmal Winter! Wer jetzt per Fernwärme heizen kann, gehört zu den Gewinnern. Wer per Gas heizt, kann sich arbeitslos melden, dann werden die Kosten vom Staat übernommen. Das würde ja zu den ganzen Insolvenzen passen. So schließt sich der Kreis.
Ich bin gespannt, wenn sich die Lage nicht entspannt, welche Jobs es 2023 noch geben wird und wer dafür morgens aufstehen will. Bevor Geringverdiener arbeiten gehen, um am Ende das Gehalt für Strom und Heizung auszugeben, ist die Alternative der Arbeitslosigkeit doch wirklich attraktiv.