IVU: Verkehrswende-Profiteur mit guten Zahlen
Für die großen Konzerne ist die Berichtssaison bereits weitgehend abgeschlossen. Für viele kleinere Unternehmen ist sie jedoch noch in vollem Gange. So hat auch die Berliner Software-Schmiede IVU erst vor wenigen Tagen ihr Zahlenwerk für 2022 vorgelegt.
Zunächst jedoch ein kleines Portrait des eher unbekannten Unternehmens: IVU wurde im Jahr 1976 von Absolventen der Technischen Universität Berlin gegründet und sorgt inzwischen seit 47 Jahren mit mehr als 600 Ingenieuren für einen pünktlichen und zuverlässigen Verkehr in den Metropolen der Welt.
In wachsenden Städten sind Menschen und Fahrzeuge ständig in Bewegung – eine logistische Herausforderung, die intelligente und sichere Softwaresysteme voraussetzt. Auf Basis der sogenannten IVU.suite entwickelt IVU leistungsstarke IT-Lösungen für den öffentlichen Personen- und Güterverkehr und die Transportlogistik.
Die integrierten Standardprodukte von IVU planen, optimieren und steuern den Einsatz von Bussen und Bahnen, informieren Fahrgäste in Echtzeit, erstellen Routen für die Paketzustellung und unterstützen Filialisten bei der Standortwahl.
Zweistelliges Umsatzwachstum bei hoher Wertschöpfung
Kommen wir zu den Zahlen: IVU blickt erneut auf ein Rekordjahr zurück. Der Umsatz wuchs 2022 um 10,1% auf 113,2 Mio. Euro, und das Rohergebnis kletterte sogar um 19,5% auf 90,6 Mio. Euro. Zur Erläuterung: Das Rohergebnis ist in der Betriebswirtschaftslehre eine Kennzahl, bei der den Umsatzerlösen einerseits die Herstellungs- und Materialkosten sowie andererseits die sonstigen betrieblichen Erträge gegenübergestellt werden.
Das operative Ergebnis (EBIT) konnte mit einem Plus von 6,7% auf 14,9 Mio. Euro spürbar zulegen. Auch das ist ein neuer Rekordwert. Wie in den vergangenen Jahren möchte das IVU-Management den Erfolg mit den Aktionären teilen und schlägt daher die Ausschüttung einer Dividende von 0,24 Euro je Aktie vor.
Gute Wachstumsaussichten
Der Öffentliche Verkehr konnte sich nach drei Jahren Corona-Pandemie zuletzt wieder merklich erholen und dürfte nach Einschätzung des IVU-Managements im laufenden Jahr auf die Überholspur zurückkehren.
Hierzulande steht das „Deutschlandticket“ vor der Tür, und in Europa legt das „Fit für 55“-Paket, das bis 2023 für 55% weniger Treibhausemissionen sorgen soll, einen großen Fokus auf den Verkehrssektor. Das sind für IVU ideale Voraussetzungen für weiteres Wachstum. Um für dieses Wachstum gewappnet zu sein, hat sich IVU im vergangenen Jahr weiter mit hochqualifizierten Ingenieurinnen und Ingenieuren verstärkt.
Mein Fazit hier im Schlussgong: Der Öffentliche Nahverkehr ist ohne Zweifel einer der bedeutendsten Bausteine der Klimawende, und die Digitalisierung ist eine der wichtigsten Säulen des Öffentlichen Nahverkehrs. Daher ist der deutsche „Hidden Champion“ IVU mit seinen Software-Lösungen bestens positioniert, um von der Verkehrswende zu profitieren.