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KfW-Studie zeigt: Corona bremst M&A-Aktivitäten in Deutschland aus

KfW-Studie zeigt: Corona bremst M&A-Aktivitäten in Deutschland aus
NicoEINino / shutterstock.com
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Es ist schon länger her, dass ich Ihnen einen Überblick über die weltweiten bzw. deutschen Fusions- und Übernahmeaktivitäten (Mergers & Acquisitions – kurz: M&A) gegeben habe. Das möchte ich heute nachholen, denn die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat neueste Zahlen über den mittelständischen M&A-Markt in Deutschland veröffentlicht.

Laut KfW-Studie sind die Fusions- und Übernahmeaktivitäten im deutschen Mittelstand im Frühjahr 2020 – also auf dem Höhepunkt der 1. Welle der Corona-Pandemie – um fast die Hälfte eingebrochen. So ging die Anzahl an M&A-Transaktionen, die auf ein deutsches kleines und mittleres Unternehmen (KMU) zielten, im Vergleich zum Vorjahr um rund 45% zurück.

Nur noch 600 Deals im deutschen Mittelstand

Konkret wurden im vergangenen Jahr nur noch knapp 600 mittelständische M&A-Deals registriert. 2018 war noch ein Höchststand von rund 1.600 Deals im deutschen Mittelstand erreicht worden.

Allerdings hat die KfW-Untersuchung für 2021 schon wieder eine leichte Erholung auf dem deutschen M&A-Markt feststellen können, so Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW:

„In Deutschland, ebenso wie weltweit, führte die Corona-Pandemie zu einem tiefen Einbruch im M&A-Markt – insbesondere im ersten Halbjahr 2020. Marktdaten zeigen jedoch, dass es dieses Jahr zu einem kräftigen Nachholeffekt kommt – auch hierzulande.“

Nach leichter Erholung droht erneuter Einbruch

Ob sich allerdings diese positive Dynamik fortsetzen wird, wie von der KfW vermutet, ist angesichts der wieder stark ansteigenden Corona-Zahlen und der neuen Omikron-Variante des Corona-Virus fraglich.

Dass die Unsicherheit auf den weltweiten Märkten zurück ist, haben die weltweit starken Kursverluste in den letzten Tagen eindrucksvoll dokumentiert. Inwiefern diese Unsicherheit auch Auswirkungen auf den deutschen M&A haben wird, bleibt abzuwarten.

Europäische Investoren als aktivste Käufergruppe

Die Corona-Pandemie hatte auch Auswirkungen auf die Herkunft der Investoren, die deutsche KMUs akquiriert bzw. fusioniert haben. Kam die Mehrheit der Investoren vor 2020 noch aus Deutschland, haben in 2020 die ausländischen Investoren mit einem Anteil von 51% deutlich an Bedeutung gewonnen.

So kamen in 2020 29% der Käuferunternehmen aus Europa. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutete dies ein Plus von 5 Prozentpunkten. Besonders aktiv waren britische Investoren. Ihr Anteil legte im Jahr 2020 noch einmal deutlich zu – auf insgesamt 9%.

Trotz der großen Bedeutung europäischer Investoren steht an der Spitze der Herkunftsländer weiterhin die USA. Auf US-amerikanische Käuferunternehmen entfielen im vergangenen Jahr rund 13% der M&A-Deals mit Zielunternehmen im deutschen Mittelstand.

Verarbeitende Industrie und IT-Unternehmen besonders beliebt

An der Spitze der in 2020 bei den Investoren besonders beliebten deutschen Übernahmekandidaten lagen, wie in den Vorjahren auch, KMUs des Verarbeitenden Gewerbes. Sie machten mit 32% ein knappes Drittel aller M&A-Deals aus.

Mit einem Anteil von 30% waren auch Mittelständler aus dem ITK-Sektor (Informations- und Kommunikationstechnik-Unternehmen) bei den Käuferunternehmen im vergangenen Jahr sehr beliebt. Hier war die Steigerung gegenüber dem langfristigen Durchschnitt (2005 – 2019: 19 %) besonders auffällig. Insbesondere der Digitalisierungsschub während der Corona-Krise hat laut KfW-Research das Interesse an ITK-Unternehmen deutlich ansteigen lassen.

Die Analyse der KfW-Research basiert auf Zahlen der Zephyr-Datenbank von Bureau van Dijk. In der KfW-Untersuchung sind nur M&A-Transaktionen mit Zielunternehmen aus Deutschland berücksichtigt worden, welche einen Jahresumsatz von weniger als 500 Mio. Euro erwirtschaftet haben.