MBB mit Gewinnsprung im 1. Halbjahr 2021
Nachdem ich Ihnen gestern hier im Schlussgong mit 2G Energy bereits einen deutschen Wasserstoff-Profiteur vorgestellt habe, folgt heute mit der mittelständischen Beteiligungs-gesellschaft MBB ein zweiter deutscher Wasserstoff-Profiteur. Das Unternehmen hat kürzlich starke Zahlen für die ersten 6 Monate des laufenden Geschäftsjahres vorgelegt.
MBB konnte auch deshalb einmal mehr überzeugen, weil die MBB-Töchter DTS (IT-Sicherheit), Aumann (E-Mobilität und Wasserstoff) und Friedrich Vorwerk (Infrastruktur, u.a. Wasserstoff) wachstumsstarke Zukunftsmärkte adressiert.
Schauen wir uns nun die Zahlen im Detail an: Der Umsatz lag mit 326,63 Mio. Euro in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) kletterte um 41,1% auf 40,54 Mio. Euro. Die bereinigte EBITDA-Marge stieg von 8,8 auf 12,4%.
Das operative Ergebnis (EBIT) legte sogar um 71% auf 25,11 Mio. Euro zu und die operative Gewinnmarge (EBIT-Marge) von 4,5 auf 7,7%. Der Nettogewinn stieg von 6,57 Mio. Euro um 38,2% auf 9,08 Mio. Euro.
Das Zahlenwerk ausgewählter MBB-Töchter
Die erst in diesem Jahr an die Börse gebrachte MBB-Tochter Friedrich Vorwerk (die u.a. vom kommenden Wasserstoff-Boom profitiert) konnte mit ihren Lösungen für Energieinfrastruktur ein bereinigtes operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) von 27,5 Mio. Euro erzielen (+40,2% gegenüber dem Vorjahreszeitraum).
Auch der Umsatz von Friedrich Vorwerk gewann nach einem wetterbedingt schwächeren Jahresstart im 2. Quartal deutlich an Dynamik und lag zum Ende des 1. Halbjahres bei 132,7 Mio. Euro.
Die noch nicht börsennotierte IT-Sicherheits-Tochter DTS konnte ihren zweistelligen Wachstumskurs fortsetzen und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 17% auf 6,2 Mio. Euro steigern. Der Umsatz der DTS IT AG stieg im 1. Halbjahr um 13,3% auf 38,4 Mio. Euro.
Das höchste relative Wachstum erzielte die MBB-Tochter Delignit, die ebenfalls börsennotiert ist und zum Segment der Technischen Applikationen gehört. Das auf laubholzbasierte Systemlösungen spezialisierte Unternehmen wuchs umsatzseitig im 1. Halbjahr um 41,9% auf 36,4 Mio. Euro.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verdoppelte sich sogar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 3,3 Mio. Euro. Zu diesem Anstieg führte vor allem das starke Geschäft mit der Innenausstattung von leichten Nutzfahrzeugen und Reisemobilen.
Ein besonders hohes Wachstum bei den Auftragseingängen verzeichnete der E-Mobilitäts-Profiteur Aumann, der ebenfalls zum Segment der Technischen Applikationen gehört. Das Unternehmen steigerte den Auftragseingang im 1. Halbjahr um 25,3% auf 104,1 Mio. Euro.
Die Prognose für das Gesamtjahr
Blicken wir zum Schluss noch auf die Prognose für das laufende Geschäftsjahr: Hier erwartet das MBB-Management einen Umsatz von 720 Mio. Euro bei einer nun konservativen bereinigten EBITDA-Marge von 10 bis 12 %.
Angesichts der prall gefüllten Kasse mit einem großen Nettoguthaben (Cash-Reserven abzüglich der Schulden) plant MBB auch durch Übernahmen neuer Tochterunternehmen zu wachsen. Aufgrund der guten Zahlen und der ebenfalls positiven Perspektiven sehe ich weiterhin Potenzial für die MBB-Aktie.