MBB: Mittelständische Beteiligungsgesellschaft mit positiven Perspektiven

Heute war Tag 2 der größten deutschen Analysten-Konferenz, die ich – wie jedes Jahr – für Sie besuche. Gestern habe ich Ihnen im Rahmen meiner Berichterstattung zum Deutschen Eigenkapitalforum (EKF) über den Energiewende-Profiteur PNE berichtet, der zuletzt gute Zahlen vorgelegt hat und aus meiner Sicht über noch bessere Perspektiven verfügt.
Ein weiteres Unternehmen, das sich im Rahmen des EKF präsentiert hat und über das ich bereits einige Male an dieser Stelle berichtet habe, ist die mittelständische Beteiligungsgesellschaft MBB, die kürzlich auch solide Zahlen für das 3. Quartal und die ersten 9 Monate des laufenden Jahres vorgelegt hat.
Bevor ich auf die Zahlen eingehe, noch ein paar Worte zum Unternehmen: Die MBB SE ist eine familiengeführte mittelständische Unternehmensgruppe, die seit ihrer Gründung im Jahr 1995 nachhaltig wächst. Kern des Geschäftsmodells ist die langfristige Wertsteigerung der einzelnen Unternehmen und der Gruppe als Ganzes.
MBB mit soliden 9-Monats-Zahlen
MBB erzielte in den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres 2021 einen Umsatz von 501,6 Mio. Euro, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein kleines Minus von 1,8% bedeutet. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) stieg dennoch um 11% auf 58,6 Mio. Euro.
Die bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigte EBITDA-Marge) verbesserte sich um 1,2 Prozentpunkte auf starke 11,6%. Die Nettoliquidität (Guthaben abzgl. Bankschulden) in der gesamten Unternehmensgruppe wuchs in den ersten 9 Monaten auf 473,7 Mio. Euro.
Trotz einer durchweg hohen Nachfrage und steigender Auftragsbestände konnten die MBB-Töchter im 3. Quartal teilweise nicht ihr Wachstumspotenzial entfalten. Wesentliche Gründe dafür sind Projektverschiebungen, Lieferengpässe und der Chipmangel.
EBITDA-Margenziel aus heutiger Sicht konservativ
Angesichts der erfreulichen Profitabilität nach 9 Monaten bleibt die für das Gesamtjahr prognostizierte EBITDA-Marge von 10 bis 12% aus Sicht des MBB-Managements konservativ. Das bedeutet aus meiner Sicht: Die Margenprognose sollte schlussendlich eher übertroffen werden.
Die Umsatzprognose wurde dagegen etwas nach unten angepasst. Statt zuvor 720 Mio. Euro wird nunmehr ein Umsatz zwischen 660 und 680 Mio. Euro für 2021 erwartet.
Gute Perspektiven für 2022
Aufgrund einer anhaltend hohen Kundennachfrage, zu erwartender Nachholeffekte, der erfolgreichen Übernahme der Gottfried Puhlmann Gruppe vor wenigen Tagen und insgesamt sehr guter Voraussetzungen für weitere Zukäufe, sieht das MBB-Management erhebliche Wachstumspotenziale für das kommende Geschäftsjahr 2022.
Das Unternehmen Gottfried Puhlmann wurde von der MBB-Infrastruktur- und Wasserstoff-Tochter Friedrich Vorwerk erworben. Durch den Zukauf sollen zusätzliche Wachstumspotenziale im Strom- und Fernwärmemarkt erschlossen werden.
Das MBB-Management hält die Aktie ganz offensichtlich für (zu) günstig bewertet. Denn MBB hat gestern eine erneute Aufstockung des laufenden Aktienrückkaufprogramms angekündigt. Auch ich halte die MBB-Aktie auf dem aktuellen Niveau aus fundamentaler Sicht für günstig bewertet.