PNE-Aktie setzt nach Top-Zahlen ihre Rallye fort

Die Zahlen für das zweite Quartal und das erste Halbjahr liegen größtenteils auf dem Tisch. Insgesamt verlief die Berichtssaison deutlich besser, als viele befürchtet hatten. Starke Ergebnisse legte auch PNE vor.
Der Wind- und Solarpark-Projektierer profitiert von der durch den Ukraine-Krieg beschleunigten Energiewende. Nicht nur die Halbjahreszahlen überzeugten. Auch die Aktie besticht durch einen imposanten Aufwärtstrend und ist im laufenden Jahr einer der Top-Momentum-Werte auf dem deutschen Kurszettel.
PNE: Führender Windpark-Projektierer
Anlässlich des SDAX-Aufstiegs hatte ich Ihnen im Juni schon über das Unternehmen berichtet. Falls Sie PNE nicht kennen, möchte ich Ihnen die Gesellschaft zunächst vorstellen. Als Projektierer von Windparks an Land und auf See sowie von Solarparks hat sich PNE zu einem führenden Anbieter von Lösungen für saubere Energie entwickelt.
Der Konzern aus Cuxhaven bietet die gesamte Wertschöpfungskette von Entwicklung, Finanzierung, Realisierung, Betrieb, Vertrieb und Repowering von Windparks aus einer Hand. Mit rund 500 Mitarbeitern ist PNE derzeit in 13 Ländern in Europa, Nordamerika und Südafrika aktiv. In den kommenden Jahren sollen die Aktivitäten in Lateinamerika, Afrika und Asien ausgeweitet werden.
PNE legt starke Zahlen vor
Erneuerbaren Energien gehört die Zukunft. Und durch den Ukraine-Krieg hat die Branche einen zusätzlichen Schub erhalten. Die hohe Nachfrage spiegelt sich auch in den Zahlen von PNE wider. Im ersten Halbjahr steigerte der Wind- und Solarpark-Projektierer die Gesamtleistung um 12% auf 105,2 Mio. Euro.
Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich überproportional um 32% auf 17,5 Mio. Euro. Unter dem Strich verdiente PNE mit gut 10 Mio. Euro zehn Mal so viel wie im Vorjahr. Ausschlaggebend für diesen Sprung waren unter anderem außergewöhnliche Zinserträge. Für das Gesamtjahr bestätigte Vorstandschef Markus Lesser die bisherige Prognose und peilt weiterhin einen operativen EBITDA-Gewinn von 20 bis 30 Mio. Euro an.
Projektpipeline wächst kräftig
Die Projektpipeline konnte PNE um 40% auf 9,1 Gigawatt ausweiten. Durch die kürzlich angekündigte mehrheitliche Übernahme des spanischen Projektentwicklers Coliaenergia España ist das Volumen mittlerweile sogar schon auf gut 11 Gigawatt gestiegen.
Ein weiteres Ziel des Unternehmens ist es, sein Portfolio von selbst betriebenen Kraftwerken weiter auszubauen. Ende Juni lag das Windparkportfolio im Eigenbetrieb bei rund 261 Megawatt. Weitere 124 Megawatt für den Eigenbetrieb sind derzeit schon im Bau. Darüber hinaus laufen Genehmigungsverfahren für zusätzliche Vorhaben. Das Ziel, die eigenen Projekte bis Ende 2023 auf bis zu 500 Megawatt auszubauen, dürfte das Unternehmen somit locker erreichen.

Aufwärtstrend ist ungebrochen
Als führender Projektierer von Wind- und Solarparks ist PNE ein Profiteur der Energiewende. Völlig unbeeindruckt vom schwachen Gesamtmarkt bewegt sich die Aktie des SDAX-Neulings in einem imposanten Aufwärtstrend. Die laufende Handelswoche ist die fünfte in Folge, in der die Aktie neue Höchststände markierte.
Wenngleich man nach der jüngsten Rally Verschnaufpause einkalkulieren sollte, spricht doch alles für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. Kurse im Bereich der runden 20-Euro-Marke sind für die nächsten Monate realistisch.
Redaktionsschluss: 16.08.2022, 12.00 Uhr