PVA Tepla legt überzeugende Halbjahreszahlen vor

Heute nehme ich für Sie einen weiteren Hidden Champion unter die Lupe, der an der Börse aktuell ebenfalls günstig bewertet ist.
Die Aktie des Halbleiter-Ausrüsters PVA Tepla hat sich seit Jahresbeginn unter dem Strich nicht bewegt. Das ist angesichts der starken Halbjahreszahlen und der hervorragenden Perspektiven des Unternehmens schwer verständlich. Deutsche Nebenwerte (also deutsche Aktien aus der 2. und 3. Börsenreihe) waren im laufenden Jahr aber einfach nicht gefragt.
Aus meiner Sicht ist es jedoch nur eine Frage der Zeit, bis die Kursentwicklung der PVA-Aktie wieder zur operativen Entwicklung des Unternehmens passt. Bevor ich mich den jüngsten Zahlen widme, möchte ich Ihnen zunächst kurz das Unternehmen PVA Tepla und sein Geschäftsmodell vorstellen:
Ausrüster der Halbleiter-Branche
Die PVA Tepla AG entstand im November 2002 durch die Verschmelzung der PVA Vakuumanlagenbau GmbH mit der Tepla AG. Als Vakuum-Spezialist für Hochtemperatur- und Plasmaprozesse ist die PVA Tepla AG eines der führenden Unternehmen im Weltmarkt bei Hartmetall-Sinteranlagen, Kristallzucht-Anlagen sowie Anlagen zur Oberflächenaktivierung und Feinstreinigung im Plasma.
Mit ihren Systemen und Dienstleistungen unterstützt PVA Tepla wesentliche Herstellungsprozesse und technologische Entwicklungen von Industrieunternehmen, insbesondere in der Halbleiter-, Hartmetall-, Elektro-/Elektronik- und Optik-industrie sowie auf den zukunftsträchtigen Gebieten der Energie-, Photovoltaik- und Umwelttechnologie.
Das Unternehmen bietet seinen Kunden individuelle Lösungen aus einer Hand an. Diese reichen von der Technologieentwicklung über die maßgeschneiderte Konstruktion und den Bau der Produktionsanlagen bis hin zum Kundendienst.
Starke Halbjahreszahlen
PVA Tepla verzeichnete im 1. Halbjahr 2023 ein sehr dynamisches Wachstum. Der Umsatz stieg um 58% auf 126,7 Mio. Euro. Gleichzeitig erwirtschaftete das Unternehmen eine hohe operative Gewinn-Marge (EBIT-Marge) von glatt 11% (Vorjahr: 9%).
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung um über 50% von 2,9 auf 4,4 Mio. Euro erhöht. Dies zeigt das Engagement des Unternehmens, Innovationen bei Technologien und Produkten voranzutreiben.
Zu den weit fortgeschrittenen Entwicklungsprojekten gehört unter anderem die Entwicklung einer Plattform, die den künftigen Anforderungen der Automatisation in der Industrie gerecht wird und KI-Lösungen integriert.
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg im 1. Halbjahr 2023 um 83% von 9,5 auf 17,4 Mio. Euro. Die EBITDA-Gewinnmarge stieg von 11,8 auf 13,8%. Das operative Ergebnis hat sich von 7,2 auf 14,0 Mio. Euro annähernd verdoppelt.
Auch Auftragseingang und Auftragsbestand entwickelten sich erfreulich. Zum Ende des 1. Halbjahres betrug der Auftragsbestand 298,2 Mio. Euro und lag damit ungefähr auf Vorjahresniveau. Der Auftragseingang war im 1. Halbjahr 2023 nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr und betrug 104,9 Mio. Euro.
Prognose für 2023 bestätigt
PVA Tepla profitiert von verschiedenen Megatrends unserer Zeit. Die stetig steigende Nachfrage nach Halbleitern und Leistungselektronik in der Elektromobilität, nach erneuerbaren Energien und Komponenten für den damit einhergehenden Netzausbau sowie das Fortschreiten der Digitalisierung beschleunigen die Entwicklung neuer Materialien und Technologien.
Daher bleibt das Unternehmen trotz gestiegener konjunktureller Unsicherheiten für den weiteren Jahresverlauf optimistisch und rechnet weiterhin mit einem Umsatz zwischen 240 und 260 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 36 und 40 Mio. Euro. Wie eingangs schon angedeutet ist die PVA-Aktie nach meinen Analysen angesichts dieser Prognose und der jüngsten Zahlen zu günstig bewertet.