Scherzer: Kölner Beteiligungsgesellschaft im Fokus

Eine Mischung aus Zins-, Konjunktur- und Kriegs-Ängsten drückt in diesen Tagen die Börsenstimmung. Viele Anleger verzweifeln in diesem Börsennebel bei der Suche nach der vermeintlich richtigen und gewinnbringenden Aktie. Der Grund hierfür ist offensichtlich: Sie sehen den „Wald vor lauter Bäumen nicht“.
Ein einfacher Weg, dieses Problem zu lösen, ist es, das Aktienportfolio von renommierten Profianlegern, wie z.B. von Warren Buffett, einfach zu kopieren. Doch auch hierzulande gibt es Investmentgesellschaften, die ihr Aktienportfolio regelmäßig veröffentlichen und damit interessante Ideen für Sie liefern.
So zum Beispiel die kleine aber feine Kölner Beteiligungsgesellschaft Scherzer, die heute ihre Bilanz für 2021 vorgelegt hat. Bevor ich gleich auf die Zahlen eingehe und mit Ihnen einen kurzen Blick in das aktuelle Portfolio werfe, stelle ich Ihnen das Unternehmen kurz vor.
Die Scherzer & Co. AG im Kurzüberblick
Die Ursprünge der Scherzer & Co. AG gehen auf die bereits 1880 im fränkischen Rehau gegründete Porzellanfabrik Zeh, Scherzer & Co. zurück. Heute hat sich das mittlerweile in Köln ansässige Unternehmen auf Firmenbeteiligungen spezialisiert.
Bei der Auswahl ihrer Beteiligungen konzentrieren sich die Kölner laut eigenen Angaben sowohl auf sicherheits- als auch auf chancenorientierte Investments. Ziel bei allen Investments ist es, einen langfristig angelegten Vermögensaufbau zu betreiben. Bei den sicherheitsorientierten Investments setzt Scherzer auf Beteiligungen in Abfindungswerte und Value-Aktien, bei denen der Börsenkurs nach unten abgesichert erscheint.
Bei den chancenorientierten Investments beteiligt sich die Scherzer & Co. AG an Unternehmen, die bei kalkulierbarem Risiko ein erhöhtes Chancenpotenzial aufweisen. Ein besonderer Fokus liegt hier auf wachstumsstarke Gesellschaften, die ein nachhaltiges Geschäftsmodell aufweisen.
Einen besonderen Fokus legen die Kölner auf Beteiligungen im Bereich Sondersituationen (z.B. Übernahmen und Fusionen) und Corporate Action (z.B. Kapitalmaßnahmen und Umplatzierungen). Regional konzentriert sich Scherzer auf Beteiligungen im deutschsprachigen Raum.
Aktuelles Beteiligungsportfolio und frische Zahlen
Zu den 10 größten Aktienpositionen im Scherzer-Portfolio zum 31. März 2022 zählten u.a. der deutsche Software-Spezialist GK, die K+S AG, Kabel Deutschland und Rocket Internet. Der Tageswert der Portfoliopositionen lag – unter Berücksichtigung der Verbindlichkeiten der Gesellschaft per 31.03.2022 – bei 3,72 Euro je Aktie. Damit lag der Substanzwert je Aktie per Ende März deutlich über dem Aktienkurs.
Blicken wir zum Schluss noch auf einige Zahlen des Geschäftsjahres 2021: Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr einen Gewinn von 11,65 Mio. Euro erzielt. Das bedeutet einen Gewinn je Aktie von 0,39 Euro. Vorstand und Aufsichtsrat von Scherzer werden auf dieser Basis der im Mai stattfindenden Hauptversammlung eine Dividende von 0,05 Euro je Aktie vorschlagen.
Mein Tipp für Privatanleger: Wie eingangs schon geschrieben, liefert ein regelmäßiger Blick in das Aktien-Portfolio von Scherzer interessante Einblicke und gute Inspiration.