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Software-Aktien: SNP-Übernahme und MuM-Zahlen

Software-Aktien: SNP-Übernahme und MuM-Zahlen
NicoEINino / shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Vorgestern habe ich Ihnen von der Achterbahnfahrt der SNP-Aktie berichtet und Ihnen die jüngsten Zahlen des deutschen Softwarekonzerns vorgestellt. Heute wurde dann sichtbar, warum sich die SNP-Aktie in den vergangenen Monaten so stark präsentiert hat: im Hintergrund wurde ein Übernahmeangebot vorbereitet. Das Angebot liegt bei 33,50 Euro pro Aktie und löste einen weiteren 10%-Kurssprung aus.

Damit geht die Serie weiter: Innerhalb weniger Wochen wurden Übernahmeangebote für drei deutsche Software-Unternehmen aus der zweiten Reihe präsentiert (GK Software, Software AG und jetzt SNP). Die cleveren Investoren nutzen die hohen Kursabschläge, die viele Technologie-Aktien nach Beginn der Zinswende hinnehmen mussten.

In meiner Schlussgong-Value-Serie Anfang Mai habe ich Ihnen geschrieben, dass es laut Börsen-Legende Warren Buffett einen Unterschied zwischen Preis (Aktienkurs) und Wert eines Unternehmens gibt. Liegt der Preis aufgrund von Zins-, Branchen- oder Konjunktursorgen weit unter dem fairen Wert, sollte man nicht in Panik verkaufen, sondern an bestehenden Positionen festhalten oder sogar aufstocken.

Ich nenne Ihnen heute hier im Schlussgong einen weiteren deutschen Software-Titel, der trotz Rekordzahlen recht deutlich unter dem alten Hoch notiert: Mensch und Maschine Software.

Starke Entwicklung trotz Gegenwind

Hier und dort sind in der laufenden Berichtssaison aufgrund der schwächeren Konjunktur einige Bremsspuren im Zahlenwerk der Unternehmen sichtbar geworden. Das trifft auf den deutschen Software-Spezialisten Mensch und Maschine (MuM) ausdrücklich nicht zu!

Denn das MuM-Management blickt sogar auf das beste Quartal in der Unternehmensgeschichte zurück und geht nach wie vor davon aus, dass 2023 ein neues Rekordjahr wird. Bevor ich gleich im Detail auf die Zahlen eingehe, möchte ich Ihnen aber zunächst kurz das Unternehmen und sein Geschäftsmodell vorstellen.

Mensch und Maschine im Portrait

Der Anbieter sogenannter CAD-Lösungen wurde 1984 von dem damals erst 30-jährigen Diplom-Informatiker Adi Drotleff gegründet. Der charismatische Firmenlenker führt heute noch den Verwaltungsrat und hält nach wie vor fast 45% der Anteile.

Zur Erläuterung der beiden Geschäftssparten: CAD steht für „Computer-Aided Design“ und CAM für „Computer-Aided Manufactoring“. Dahinter steckt das sogenannte rechnergestützte Konstruieren. Es bezeichnet die Unterstützung von konstruktiven Aufgaben mittels EDV zur Herstellung eines Produkts (beispielsweise Auto, Flugzeug, Bauwerk, Kleidung). Mit der speziellen Konstruktions-Software von MuM arbeiten Architekten und Anlagenbauer, aber auch Entwickler aus dem Bereich Industrie-Design.

Ein Blick auf die jüngsten Rekordzahlen

Im 1. Quartal des laufenden Jahres konnte MuM den Umsatz um 21% auf 103,06 Mio. Euro steigern. Der Rohertrag stieg um 12,5% auf 47,09 Mio. Euro. Zur Erläuterung: Der Rohertrag ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, welche die Differenz zwischen Umsatzerlösen und Waren- bzw. Materialeinsatz darstellt.

Das operative Ergebnis (EBIT) kletterte um 18% auf 15,81 Mio. Euro. Der Nettogewinn stieg ebenfalls um 18% auf 9,66 Mio. Euro bzw. auf 0,58 Euro je Aktie. Der operative Cashflow (Kassenzufluss aus dem operativen Geschäft) erreichte mit starken 24,59 Mio. Euro (Vorjahr: 11,69 Mio. Euro) bzw. 1,48 Euro (Vorjahr 0,69 Euro) je Aktie einen Rekordwert. Er profitierte von sehr hohen Umsätzen kurz vor Jahresende 2022, die erst im neuen Jahr zum Cashflow beitragen konnten. MuM-Finanz-Chef Markus Pech sieht durch den starken Jahresstart das formulierte Nettogewinn-Ziel von 1,64 bis 1,81 Euro je Aktie für das Jahr 2023 klar untermauert.

Bei Zielerreichung plant MuM laut Unternehmensgründer Drotleff im kommenden Jahr die Ausschüttung einer Dividende von 1,55 bis 1,65 Euro je Aktie. In diesem Jahr sollen 1,40 Euro je Aktie ausgeschüttet werden. Damit würde die Dividendenrendite für dieses Jahr auf Basis des aktuellen Kurses bei gut 2,8% liegen und im kommenden Jahr läge sie bereits bei bis zu 3,3%. Das sind gleich mehrere Punkte, die für die MuM-Aktie sprechen.