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Steico: Kurzfristige Branchen-Delle als Einstiegs-Chance

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Sie werden es wahrscheinlich in den Nachrichten gehört oder gesehen haben: Gemäß der gestern veröffentlichten Sommerprognose des Wirtschafts-Instituts Ifo wird hierzulande für das laufende Jahr ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,4% erwartet. Mit anderen Worten: Die jüngste Rezession bleibt uns zunächst erhalten. Im kommenden Jahr soll die deutsche Wirtschaft laut der Ifo-Experten aber schon wieder um 1,5% wachsen.

Die derzeit schwächelnde Wirtschaft führte auch dazu, dass in den vergangenen Tagen gleich mehrere deutsche Unternehmen ihre Prognosen für das laufende Jahr eindampfen mussten, wie zum Beispiel Sartorius und Lanxess. Die Reaktion an der Börse: Jeweils zweistellige Kursverluste.

Gestern folgte dann der mittelständische Dämmstoff-Spezialist Steico, der unter den zuletzt deutlich eingebrochenen Bauinvestitionen leidet. Bevor ich auf die neue Prognose von Steico und die weiteren Perspektiven des Unternehmens eingehe, möchte ich Ihnen das Unternehmen ausführlich vorstellen:

Steico: Der Dämmstoff-Spezialist im Portrait

Steico entwickelt, produziert und vertreibt ökologische Bauprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen. Dabei ist das Unternehmen Weltmarktführer im Segment der Holzfaser-Dämmstoffe. Steico ist als Systemanbieter für den ökologischen Hausbau positioniert und bietet als branchenweit einziger Hersteller ein integriertes Holzbausystem an, bei dem sich Dämmstoffe und konstruktive Bauelemente ergänzen.

Hierzu zählen flexible und stabile Holzfaser-Dämmplatten, Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS), Dämmplatten mit aussteifender Wirkung sowie Einblasdämmung aus Holzfasern und Zellulose. Stegträger und Furnierschichtholz bilden die konstruktiven Elemente. Daneben stellt Steico Hartfaserplatten her und ist im Holzhandel aktiv.

Profiteur des Gebäudeenergiegesetzes und Übernahme-Kandidat

Jetzt, da Sie das Geschäftsmodell von Steico kennen, ist Ihnen sicher klar, warum das Unternehmen zukünftig ein großer Profiteur des Gebäudeenergiegesetzes ist, das ab 2024 gelten soll. Denn Dämmung spielt eine wichtige Rolle bei der energetischen Sanierung. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass Steico als Übernahme-Kandidat gehandelt wird.

Erst kürzlich hat Steico-Großaktionär Udo Schramek mitgeteilt, dass er „strategische Optionen seiner ihm zuzurechnenden Anteile an der Steico SE“ prüfe. Dies beinhaltet auch die Möglichkeit eines Verkaufs seiner Steico-Aktien. Damit könnte er den Weg für eine Übernahme des Dämmstoff-Spezialisten frei machen.

Die neue Jahresprognose

Auf Basis aktueller Geschäftszahlen hat das Steico-Management die Umsatz- und Ertragsprognose für das laufende Jahr wie folgt aktualisiert: Es wird nunmehr ein Umsatz von rund 15% unterhalb des Vorjahres erwartet, sowie ein operatives Ergebnis von 8 bis 10% im Verhältnis zur Gesamtleistung.

Es zeige sich aktuell zwar eine Belebung der Nachfrage, dennoch liege die Dynamik unterhalb der ursprünglichen Erwartungen, so das Steico-Management zu den Ursachen der Prognosesenkung.

Viel wichtiger als die augenblickliche Nachfragedelle ist jedoch aus meiner Sicht die Tatsache, dass das Management Steico nach wie vor sehr gut in einem Zukunftsmarkt positioniert sieht und daher zuversichtlich ist, das Unternehmen mittel- und langfristig wieder auf Wachstumskurs führen zu können. Ich schließe mich dieser Einschätzung an und halte die Steico-Aktie daher nach dem jüngsten Kursrückgang für sehr spannend.