Steico legt erste Zahlen für 2022 vor
Die mittelständische Steico SE, ein Spezialist für ökologische Dämmstoffe, hat gestern nachbörslich solide bis gute Vorabzahlen für das Geschäftsjahr 2022 vorgelegt. Der Umsatz konnte trotz der verschiedenen Krisen weiter zulegen, auf der Ergebnisebene musste das Unternehmen jedoch erwartungsgemäß Einbußen hinnehmen.
Bevor ich gleich auf die aktuellen Zahlen und die weiteren Perspektiven eingehe, zunächst ein kurzes Unternehmensportrait.
Ein kurzes Steico-Portrait
Steico entwickelt, produziert und vertreibt ökologische Bauprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen. Dabei ist das Unternehmen Weltmarktführer im Segment der Holzfaser-Dämmstoffe. Steico ist als Systemanbieter für den ökologischen Hausbau positioniert und bietet als branchenweit einziger Hersteller ein integriertes Holzbausystem an, bei dem sich Dämmstoffe und konstruktive Bauelemente ergänzen.
Hierzu zählen flexible und stabile Holzfaser-Dämmplatten, Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS), Dämmplatten mit aussteifender Wirkung sowie Einblasdämmung aus Holzfasern und Zellulose. Stegträger und Furnierschichtholz bilden die konstruktiven Elemente. Daneben stellt Steico Hartfaserplatten her und ist im Holzhandel aktiv.
Umsatz rauf, Ergebnisse runter
Blicken wir auf die Zahlen: Gemäß vorläufiger Zahlen steigerte Steico den Umsatz im Geschäftsjahr 2022 um 14,7% auf 445,3 Mio. Euro. Die Gesamtleistung wurde um 18,2% auf 467,6 Mio. Euro gesteigert.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank von 91,3 auf 88,8 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) verringerte sich von 67,6 auf 63,8 Mio. Euro. Die EBIT-Quote sank von 17,1 auf 13,7%. Das Vorsteuerergebnis verringerte sich von 66,7 auf 62,3 Mio. Euro.
Nach einem rund zweijährigen Nachfrageboom befindet sich Steico aktuell in einer Normalisierungsphase. So erklärt das Steico-Management die im Vergleich zum Vorjahr schwächere Entwicklung im Schlussquartal des vergangenen Jahres.
„Während im Rekordjahr 2021 eine außergewöhnlich starke Wintersaison verzeichnet werden konnte, zeigt der Jahreswechsel 2022/2023 das übliche Bestellverhalten der Kunden mit einer Verringerung der Lagerbestände“, so das Unternehmen.
Ausblick für 2023
Trotz der größeren Herausforderungen durch die hohe Inflation, gestiegene Zinsen und einen intensiveren Wettbewerb zeigt sich das Steico-Management optimistisch mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr 2023.
Es erwartet ein erneutes Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie eine EBIT-Quote zwischen 12 und 15% (im Vergleich zur Gesamtleistung). Nach wie vor ist das Steico-Management von einer anhaltend dynamischen Nachfrageentwicklung nach ökologischen Dämmstoffen überzeugt und strebt bis zum Jahr 2026 ein Umsatzwachstum auf rund 750 Mio. Euro an.
Abschließend meine Einschätzung zur Steico-Aktie: Nach dem deutlichen Kursrückgang im vergangenen Jahr ist die Steico-Aktie aus meiner Sicht nun wieder interessant. Das Unternehmen profitiert von einer nach wie vor hohen Nachfrage nach seinen Produkten. Kurzfristig sind jedoch starke Kursschwankungen möglich (heute +14,94% im Xetra-Handel).