Tonies führt Kapitalerhöhung durch
Das erst im Jahr 2021 über einen sogenannten Spac-Börsengang an die Börse gebrachte deutsche Unternehmen Tonies hat eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Diejenigen unter ihnen, die kleine Kinder oder Enkelkinder haben, werden das Unternehmen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit kennen.
Für diejenigen, die es nicht kennen: Tonies entwickelt und vertreibt ein innovatives und preisgekröntes Audiosystem für Kinder ab drei Jahren. Bestehend aus der Toniebox und den dazu passenden Audio-Figuren – Tonies genannt – macht das System Audio-Inhalte anfassbar und ermöglicht laut Unternehmen eine völlig neue Art von Hörerlebnis: das „Hörspielen”.
Das Unternehmen ist mit seinen Musikboxen im Jahr 2016 in Deutschland, Österreich und der Schweiz gestartet und ist heute in zwölf Ländern auf zwei Kontinenten tätig. Das Sortiment erstreckt sich inzwischen auf über 700 sogenannte Tonies. Schauen wir nun auf die Details zur Kapitalerhöhung:
Details zur Kapitalerhöhung
Das Unternehmen Tonies hat im Zuge einer in dieser Woche durchgeführten Kapitalerhöhung einen Bruttoemissionserlös von 60 Mio. Euro erzielt. Der Platzierungspreis lag bei 5 Euro je neuer Klasse-A-Aktie. Das Bezugsrecht der Aktionäre wurde im Einklang mit der Satzung der Gesellschaft ausgeschlossen.
Mit dem frischen Geld sollen das weitere Wachstum und die internationale Expansion (insbesondere in den USA) finanziert werden. Darüber hinaus sollen die Bestände ausgebaut und die Bilanz des Unternehmens gestärkt werden.
Was Sie über Kapitalerhöhungen wissen sollten
Erfahren Sie nun mehr zum Thema Kapitalerhöhung: Unter Kapitalerhöhung werden sämtliche Kapitalmaßnahmen verstanden, die auf eine Erhöhung des Eigenkapitals von Unternehmen abzielen und sowohl als Innenfinanzierung (durch einbehaltene Gewinne) als auch im Wege der Außenfinanzierung (durch externe Mittel; z.B. durch neue Aktien wie jetzt bei dem Unternehmen Tonies) durchgeführt werden können.
Kapitalerhöhungen beruhen zumeist auf betriebswirtschaftlichen Ursachen und betreffen überwiegend Kapitalgesellschaften, weil deren Kapitalbedarf hoch ist und deren Haftungsmasse im Regelfall auf das Vermögen der Gesellschaft beschränkt ist.
Warum Unternehmen Kapitalerhöhungen durchführen
Kapitalerhöhungen sind aus betriebswirtschaftlichen Gründen erforderlich, wenn Investitionen geplant sind (Sachinvestitionen oder Beteiligungserwerb) und deren bisherige Deckungsquote durch Eigenkapital erhalten bleiben soll.
Ohne besondere Investitionspläne kommt es zu Erhöhungen des Eigenkapitals, wenn aus Bonitätsgründen (hier zur Steigerung der Kreditwürdigkeit) eine Steigerung der Eigenkapitalquote zur Verbesserung der Bilanzstruktur erforderlich ist, oder der Anteil des Fremdkapitals gesenkt werden soll, um die Zinsbelastungen zu reduzieren.
Zurück zur Tonies-Aktie: Für spekulativ orientierte Anleger könnte die Aktie des Wachstumsunternehmens interessant sein. Allerdings ist zu bedenken, dass das aktuelle Kapitalmarktumfeld (steigende Zinsen) nicht ideal für Wachstumswerte ist. Value-Investoren warten daher ab, bis das Unternehmen nachhaltig die operative Gewinnzone erreicht hat.