1&1: So steht es um die Aktie

Als in Deutschland irgendwann immer mehr Menschen Internet hatten, spülte das auch ein Unternehmen aus Montabaur nach oben. 1&1 und United Internet gehört zu den Pionieren der frühen Web-Jahre in Deutschland. Wir erklären Ihnen, wie viel von diesem Glanz noch heute strahlt.
Vorab aber ein paar Details zum Unternehmen an sich. 1&1 kontrolliert als Holding Unternehmen, die im Bereich Mobilfunk tätig sind. Das operative Geschäft wird von den Tochtergesellschaften Drillisch Telecom, simply Communication und MS Mobile Services betrieben.
Das IT-Know-how ist in der IQ-optimize Software AG gebündelt. Das Geschäft ist in die Bereiche Telekommunikation und Softwaredienstleistungen unterteilt.
Wachstum – doch zu welchem Preis?
1&1 hat seinen Wachstumskurs in den ersten 9 Monaten fortgesetzt. Die Zahl der Kundenverträge wuchs um 220.000 auf 15,65 Mio. Das Wachstum basierte auf 330.000 neuen Mobile-Internet-Verträgen. Gleichzeitig nahm die Zahl der Breitband-Anschlüsse um 110.000 Verträge auf 4,13 Mio ab.
Der margenstarke Service-Umsatz legte um 2,2% auf 2,39 Mrd € zu. Der Gesamtumsatz stieg um 1,7% auf 2,95 Mrd €. Das operative Ergebnis (EBITDA) lag mit 549 Mio € leicht unter dem Vorjahr. Neben dem operativen Geschäft standen die ersten 9 Monate ganz im Zeichen des Baus des Mobilfunknetzes. Dabei wurden wichtige Wegmarken erreicht. So lieferte das 1&1 Mobilfunknetz in einem Friendly-User-Test die vorausgesagten Performance-Werte mit Geschwindigkeiten von 1 Gbit/s.
Im Sommer 2023 erfolgt dann die Zuschaltung der mobilen Dienste. Im Bereich Breitband hat 1&1 im vergangenen Jahr die Weichen gestellt und das Glasfaserangebot ausgeweitet. So stehen mittlerweile die Glasfaserhausanschlüsse der Deutschen Telekom zur aktiven Vermarktung zur Verfügung.
Dabei erhält 1&1 alle Breitband-Vorleistungen aus einer Hand von seiner Schwestergesellschaft 1&1 Versatel, deren Transportnetz bereits weitgehend mit den regionalen Breitband-Netzen der Deutschen Telekom verbunden ist.
So denken wir über die Aktie
Für das Geschäftsjahr 2022 wird unverändert mit einem Anstieg des margenstarken Service-Umsatzes auf 3,2 Mrd € gerechnet. Bei der Anzahl der Kundenverträge wird ein Wachstum von 350.000 erwartet.
Das zuletzt schwächere Ergebnis belastet allerdings. Auch ist die Dividendenrendite alles andere als berauschend – 0,4% sind so gut wie nichts.