Was wir vom Fußball lernen können und uns beim Trading hilft!

Schon die zweite dicke Sensation bei dieser WM! Nachdem Argentinien als Favorit gegen Saudi-Arabien nur ein 1:2 erreichte, folgte Deutschland heute diesem Muster. Nur sind wir nicht Top-Favorit. Also eigentlich ist die Leistung damit noch besser als die von Argentinien.
Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Das hat die Mannschaft mit allem drumherum geschafft. Wir haben dem Rest der Welt ein Lächeln bereitet. Wer auf Twitter zum Hashtag #DieMannschaft querliest, bekommt eindeutige Kommentare zu sehen. Natürlich ist das Thema die bunte Armbinde, Gratismut und generell alles, was nichts mit Fußball zu tun hat.
Das war in Russland bei der WM ähnlich. Da wurde auch im Vorfeld mehr über die Signale gesprochen und sich weniger auf den Fußball konzentriert. Das Ergebnis waren Niederlagen gegen Mexiko und Südkorea und der vorzeitige Feierabend nach der Gruppenphase. Vielleicht schaffen wir ja die Wiederholung und haben dann noch einmal die Chance, daraus zu lernen.
Bereits am Sonntag könnte das Thema erledigt sein, falls wir gegen Spanien verlieren und Japan gegen Costa Rica gewinnt. Dabei hatte ich eigentlich auf ein Unentschieden gegen Spanien getippt. Na ja, wir werden sehen.
Das Gesetz der großen Zahlen
Was hat das jetzt alles mit Trading zu tun? Fußball ist ein Spiel, das durch eine einzelne Aktion entschieden werden kann. Hier fallen wenig Tore und deshalb gibt es auch regelmäßig vermeintliche Überraschungen. Das habe aus einer Harvard-Studie zum Thema Statistik, die ich vor ein paar Jahren gelesen habe. Dabei ging es darum, wie oft in einzelnen Sportarten Mannschaften gegeneinander spielen müssten, um wirklich zu ermitteln, welches Team besser ist.
Basketball ist dabei extrem Fair, so das Ergebnis. Die Spieler werfen 60 bis 70 Mal pro Spiel den Ball Richtung Korb. Oft genug haben beide Teams am Ende rund 100 Punkte oder mehr. Hier wird also eine Aktion sehr oft wiederholt und je besser die Spieler darin sind, desto wahrscheinlicher haben sie bei jedem Versuch Erfolg.
Wer dagegen einen einzigen Elfmeter bekommt und den dann nicht trifft, hat deutlich geringere Chancen zu gewinnen. Beim Basketball ist es nahezu egal, ob ein einzelner Freiwurf daneben geht.
Eishockey liegt ungefähr zwischen Basketball und Fußball. Hier gewinnen am Ende auch noch eher die besten Teams und Überraschungen werden öfter ausgeschlossen. Die Finalserie beim Basketball und Eishockey in den USA kann bis zu 7 Spiele dauern. Die besten Mannschaften müssen deshalb viermal den Gegner bezwingen, erst dann haben sie den Titel gewonnen. Dagegen erlaubt Fußball wesentlich mehr Varianz.
Wenn sie dieses Wissen jetzt auf das Trading umwandeln, können sie erfolgreiche Tradingstrategien wesentlich leichter umsetzen und ohne Emotionen. Das ist langfristig wichtig. Denn wenn eine Strategie in den meisten Fällen funktioniert und damit auf lange Sicht profitabel ist, können wir sie immer wieder anwenden. Auch wenn die letzten 5 Trades Verluste eingebracht haben.
Wir wissen, dass wir langfristig Profit machen werden, wenn wir uns an eine erfolgreiche Strategie halten. Dann bringt uns eine Niederlagenserie nicht aus der Ruhe. Wer traden kann, wie ein Roboter, hat eine richtig gute Grundlage.
Das erwartete Ergebnis ist positiv
Ich gebe Ihnen einen Würfel mit 6 Seiten. Sie bekommen von mir bei einer 1 bis 4 jeweils 100 Euro und Sie müssen mir 100 Euro geben, wenn Sie eine 5 oder 6 würfeln. Da würde ich auf Dauer arm werden. Klar, zwischendurch kann es sein, dass sie einige 5er oder 6er hintereinander würfeln. Doch je öfter Sie würfeln, desto eher kommen Sie zum erwarteten Profit. Ja, der Würfel ist nicht gezinkt.
Genauso ist das beim Trading. Je öfter Sie eine lukrative Situation entdecken und diese traden, desto größer wird Ihr Depot auf Dauer. Ein einzelnes Resultat ist dabei völlig irrelevant. Die Entscheidung war gut, weil das Ergebnis einen positiven Erwartungswert hatte. Sie müssen die Situation nur oft genug wiederholen und Sie werden im Plus landen.
So auch die DieMannschaft heute. Fußball-Apps zeigen inzwischen die „expected goals“. Dabei wird umgerechnet, wie wahrscheinlich ein Treffer, beim jeweiligen Schuss aufs Tor gewesen ist und alle Chancen werden addiert.
Saudi-Arabien hatte nach dem Sieg gegen Argentinien übrigens 0,15 erwartete Tore. Was einfach bedeutet, dass die beiden Tore besonders unwahrscheinlich waren und es auch sonst nicht viele gute Chancen gab. Argentinien hatte 2,26 expected goals. Rein von diesem Erwartungswert hätte das Spiel also eher 2:0 für Messi ausgehen müssen. Diese Varianz macht den Fußball so interessant.
Expected Goals Deutschland gegen Japan WM 2022
Schauen wir uns dann die Werte vom heutigen Spiel an, sehen wir auch wieder eine Abweichung von der statistischen Erwartung. Deutschland hatte 26 Schüsse und 3,27 erwartete Tore. Japan dagegen nur 1,42. Auf dem Papier wäre ein 3:1 oder selbst ein 3:2 für Deutschland ein völlig faires Ergebnis gewesen.

(Quelle: Sofascore App)
Doch Fußball ist nicht fair. WM-Vergaben sind auch nicht fair. Und genau deshalb muss sich DieMannschaft jetzt die Kritik anhören. Es gibt hier kein Gesetz der großen Zahlen. Es nützt nichts, dass Sie eigentlich mehr als doppelt so viele Schüsse abgegeben haben und in 74 Prozent der Fälle den Ball hatten. „Entscheidend ist, was hinten rauskommt.“ Das wusste schon Helmut Kohl.
Genauso ist das jetzt bei der WM und bei jedem Fußballspiel. Hätten wir 3:2 gewonnen, wäre das ein richtig guter Auftakt gewesen, auf dem wir hätten aufbauen können. Jetzt ist DieMannschaft schon mit einem Bein im Flieger zurück in die Heimat. Auch eine Art von Protest.