Generali-Versicherung will Mitbewerber Cattolica übernehmen

Der führende Versicherer Italiens, die in Triest beheimatete Assicurazioni Generali S.p.A. (S.p.A. steht für Società per azioni und ist die Rechtsform einer Aktiengesellschaft in Italien), will die Nummer 3 unter den italienischen Versicherern, die in Verona ansässige Società Cattolica di Assicurazione S.p.A. übernehmen. Dies gab Generali in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung bekannt.
Generali bietet 811 Mio. Euro für die Übernahme
Für jede ausgegebene Cattolica-Stammaktie will der Marktführer 6,75 Euro hinblättern. Das Angebot bewertet Cattolica somit auf 1,17 Mrd. Euro bei gut 174 Mio. ausgegebenen Cattolica-Aktien.
Sie müssen wissen: Generali ist bereits mit gut 23.6% (bzw. 54 Mio. Stammaktien) an Cattolica beteiligt. Somit muss Generali maximal noch 811 Mio. Euro für die restlichen gut 120 Mio. im Umlauf befindlichen Cattolica-Papiere zahlen.
Interessant ist auch: Zu den Großaktionären der Cattolica gehört auch die Börsenlegende Warren Buffett. Dessen Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway hält aktuell gut 9% der Cattolica-Papiere.
Solide Übernahmeprämie
Bezogen auf den Börsenkurs vom vergangenen Freitag, dem letzten Börsentag vor Bekanntgabe der Übernahmeofferte, beinhaltet das Generali-Angebot eine Prämie von soliden 15,3%.
Im Vergleich mit dem Durchschnittskurs der Cattolica-Aktie über die letzten sechs Monate fällt die von Generali gebotene Prämie noch deutlich höher aus und liegt bei guten 40,5%.
Cattolica-Aktien legen zu
An der italienischen Börse in Mailand machte der Kurs der Cattolica-Aktie nach Bekanntgabe der Übernahme-Offerte am Montag wahre Freudensprünge. Bis in den Nachmittag legten die Papiere knappe 14% zu und erreichten ein Kursniveau von 6,90 Euro. Damit stieg der Kurs der Veronesen sogar leicht über die von Generali angebotenen 6,75 Euro.
Es deutet also vieles darauf hin, dass der Markt von einem reibungslosen Deal ausgeht. Die Aktien von Generali selbst zeigten am vergangenen Montag kaum Reaktion und lagen nur leicht im Plus.
Cattolica soll von der Börse genommen werden
Erklärtes Ziel von Generali ist es, im Rahmen des Übernahmeangebots alle ausgegebenen Aktien der Cattolica zu erwerben, um Cattolica von der Börse nehmen zu können. Da dies aber im ersten Schritt in der Regel nicht zu realisieren ist, strebt der Versicherungsriese aus Triest eine Annahmeschwelle von Zweidrittel bzw. 66,67% der im Umlauf befindlichen Cattolica-Papiere an.
Um das Zustandekommen der Übernahme bei dieser anspruchsvollen Quote nicht zu gefährden, hat Generali in seiner Pressemitteilung jedoch eine niedrigere Mindestannahmeschwelle genannt. Danach soll die Übernahme zustande kommen, wenn Generali mindestens 50% des stimmberechtigten Aktienkapitals plus 1 (eine) Cattolica-Aktie angedient wird.
Generali will seine Marktposition ausbauen
Generali nennt als einen der Gründe für die mögliche Übernahme, dass der Versicherer seine jetzt schon führende Rolle im italienischen Versicherungsmarkt weiter ausbauen will. So würde Generali nach der Fusion zum Marktführer im Bereich der Nichtlebensversicherungen aufsteigen.
Auch im Markt für Lebensversicherungen würde die führende Rolle von Generali durch die mögliche Cattolica-Übernahme deutlich gestärkt. Darüber hinaus betont Generali auch die aus der Fusion entstehenden Größenvorteile und nennt auch die Synergieeffekte als einen weiteren Grund für die Übernahme des kleineren Mitbewerbers.
So kann es weitergehen
Generali wird die Angebotsunterlagen innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen 20 Kalendertage bei der italienischen Börsenaufsicht (Consob) einreichen. Parallel dazu wird Generali die zuständigen Aufsichtsbehörden über das Übernahmevorhaben informieren.
Nach Billigung der Angebotsunterlagen durch die Consob wird das Angebot veröffentlicht. Nach der Veröffentlichung haben die Cattolica-Aktionäre 15 bis 40 Börsentage Zeit, ihre Papiere der Generali anzudienen.
Generali hat bereits im Vorfeld angekündigt, dass die Marke Cattolica erhalten bleiben wird. Auch die historische Verbindung von Cattolica zu seinem Herkunftsgebiet Venetien soll erhalten bleiben. Einen Termin für das Closing der Übernahmen hat Generali jedoch noch nicht mitgeteilt.